- Nationalparks in Bhutan
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Zurzeit gibt es vier Nationalparks in Bhutan. Neben den Nationalparks gibt es auch noch sogenannte Wildlife Sanctuaries. Diese bilden das Fundament von Bhutans Naturschutzgebieten. Diese bedecken zusammen etwa 35% der Landesfläche. Jedes dieser Gebiete hat seinen eigenen Charakter und bietet bedrohten Tieren, Vögeln und Pflanzen eine Heimat.
Nationalparks
- Jigme Singye Wangchuck-Nationalpark
- Mit einer Fläche von 1.300 km² ist dieser, in der Landesmitte gelegener Nationalpark, der zweitgrößte Nationalpark Bhutans. Die verschiedenen Lebensräume reichen von eisbedeckten Berggipfeln bis zu Nadel- und Laubwäldern. Früher war das Gebiet als Black Mountain-Nationalpark bekannt. Durch die verschiedenen Höhenlagen und unterschiedliche fallenden Regenmengen ergeben sich diverse Klimabedingungen. So kommt im Park eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren, speziell Vögeln vor. Mit seinen alten Tannen-, Kiefern- und Laubwäldern ist er eine der unberührtesten Gegenden im östlichen Himalajagebiet. Die seltenen Moschushirsche und auch der Kragenbär kommen hier vor. Ebenso können der nur in Bhutan und Assam vorkommende Goldlangur, der seltene Nebelparder, Kleiner Panda und der Königstiger im Park angetroffen werden. Der Nationalpark ist ein wichtiges Verbindungsglied zwischen den nördlichen und südlichen Tigerpopulationen des Landes. Alleine die östliche Seite des Parks beherbergt etwa 20% der gesamten Tigerpopulation Bhutans. Im Park kommen 391 verschiedene Vogelarten vor. Das Phobjikha-Tal bildet die Pufferzone des Parks. Hier überwintern jährlich mehr als 260 Individuen des bedrohten Schwarzhalskranichs.
- TrumshingLa-Nationalpark
- Der in der Landesmitte von Bhutan gelegene, 768 km² große und im Juli 1998 eröffnete ThrumshingLa Nationalpark ist Bhutans jüngster Nationalpark. Unberührte Wälder reichen von alpinen Höhen bis hinab zu subtropischen Laubwälder. Seltene Pflanzen bilden zusammen mit Schneeleopard, Königstiger und Roter Panda einen weltweit einzigartigen und wichtigen Lebensraum. Die Höhenlagen reichen von 1.000 bis über 4.000m, mit Temperaturen zwischen – 21ْ C und 28ْ C hat der Park eine der größten Klimaunterschiede der Welt aufzuweisen. Aufsehen erregter der Park im Jahr 2000 als der WWF mit einer Fotofalle einen Tiger auf 3.000m fotografierte. Dies war das erste Mal, dass ein Foto von dieser Spezies in dieser Höhe gelang. Daneben machen 341 verschiedene Vogelarten das Gebiet zu einem Paradies für jeden Vogelbeobachter. Bekannt ist der Park auch durch seine atemberaubenden Bergszenerien die jährlich zahlreiche Touristen und Wanderer anzieht. Diese helfen den und die Gemeinden im Park aufrechtzuerhalten
- Royal Manas-Nationalpark
- Der Royal-Manas-Nationalpark gilt als das Kronjuwel Bhutans und ist ein früheres königliches Jagdgebiet. Dieser bildet das größte tropische und subtropische Ökosystem des Landes. Mit tausenden von Tier- und Pflanzenarten, von denen viele weltweit als bedroht gelten. Es ist nicht nur das Schutzgebiet mit der höchsten Artenvielfalt Bhutans, sondern auch einer der global außergewöhnlichsten Orte. In Südzentral-Bhutan gelegen reicht dessen Südgrenze an das UNESCO-Weltnaturerbe Indiens, dem Manas-Nationalpark. Im Norden grenzt er an den Jigme Singye Wangchuck-Nationalpark. 1966 wurde Royal Manas als Wildlife Sanctuay ausgewiesen und ist damit Bhutans ältestes Naturschutzgebiet. 1993 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt. Von Mai bis September bringt der Monsun bis zu 5.000mm Regen. Im Winter fällt dieser nur in geringfügigen Mengen. Von November bis Februar ist das Klima sehr angenehm. Das Gebiet ist außergewöhnlich artenreich, einschließlich Königstiger, Asiatischer Elefant, Wasserbüffel, Panzernashorn, Nebelparder, Kragenbär, Goldlangur, Gangesdelfine und Vorderindische Schuppentier. Mehr als 365 Vogelarten sind hier bereits offiziell gesichtet worden. Man geht aber davon aus, das weitere 200 Vogelarten sich im Park aufhalten. Hier leben unter anderem auch die weltweit bedrohten Arten wie Nepalhornvogel, Bindenseeadler, die zweitgrößte Reiherart, der Kaiserreiher, Fleckenbrust-Zwergtimalie, Bergrötel und Prachtkuckuck. Viele der im Park vorkommenden über 900 Pflanzenarten haben kommerzielle, medizinische, traditionelle oder religiöse Bedeutung.
- Jigme Dorji-Nationalpark
- Mit über 4.349m² ist der Jigme Dorji-Nationalpark das größte Schutzgebiet in Bhutan. Es ist eines der artenreichsten Gebiete des östlichen Himalayas und erstreckt sich vom Laubwald bis zu den ewigen Eisfeldern und Gletschern an Bhutans Nordwestgrenze. Der Monsun und ein Höhenunterschied von 1.000 bis 7.000m sorgen ein artenreichen Pflanzen- und Tierleben. Heilige Berge, wie Chomolhari, Tsherimgang und Jichu Drakey sind bedeutende Sehenswürdigkeiten des Parks. Gletscher und Gletscherseen sind speisen Bhutans größte Flüsse. Die alpine Region beheimatet zahlreiche Blumen wie die Nationalblume, den Blauen Mohn, aber auch Edelweiß, Orchideen und Rhododendren. Typische Tierarten sind Schneeleopard, Takin, Königstiger, Kragenbär und Kleiner Panda, welche die Wälder und Berge des Parks bewohnen. Dies wird wohl das einzige Gebiet auf der Welt sein an dem sich das Verbreitungsgebiet von Königstiger und Schneeleopard überlappen. Hier finden sich auch einige der beliebtesten Trekkingtouren Bhutans.
Weblinks
Kategorien:- Geographie (Bhutan)
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