Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen

Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen
53.1255611.29686
Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen (Mecklenburg-Vorpommern)
Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen
Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen
Düne
Sandtrockenrasen

Das Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen ist ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Es befindet sich im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal einen Kilometer östlich von Dömitz. Der namensgebende Ort Klein Schmölen liegt unweit nördlich. Typisch für das Gebiet bis zur 30 Meter hohe Sanddünen mit Sandtrockenrasen mit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten.

Der Gebietszustand wird als befriedigend eingestuft, da durch fehlende Pflegemaßnahmen die Flächen bewalden. Nach EU-Recht ist das Naturschutzgebiet Bestandteil eines FFH- und Vogelschutzgebiets.[1][2]

Die Binnendünen können vom Parkplatz in Klein Schmölen aus auf einem Rundweg erwandert werden. Ein Aussichtspunkt ermöglicht weite Blicke in das Elbetal und auf das unmittelbar südlich anschließende Naturschutzgebiet Löcknitztal-Altlauf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Flächen wurden entscheidend durch die letzte Eiszeit geprägt. Entlang des Urstromtales der Elbe entstand ein großes Dünengebiet, dass sich von Wittenberge im Süden bis nach Boizenburg im Norden auf einer Länge von etwa 100 km erstreckt. Die Schmölener Düne ist die größte Binnenwanderdüne Europas. Vor 100 Jahren wurde versucht, die Düne aufzuforsten, um angrenzende Äcker vor Versandung zu schützen. Bis zum Bau des Löcknitz-Polders in den 1970er Jahren reichte das Hochwasser der Elbe bis zum Dünenfuss.

Tier- und Pflanzenwelt

Sandtrockenrasen bilden die bestimmende Vegetationsform. Sie sind untersetzt mit einzelnen Baumgruppen aus Waldkiefer. Am Fuß der Dünen breitet sich im Frühjahr ein Blütenteppich über den Magerrasen aus. Dabei dominieren Hornkraut, Reiherschnabel, Mauerpfeffer, Sandthymian und Karthäusernelke.[3] Im Gebiet können Heidelerche, Braunkehlchen, Rotmilan, Baumfalke, Turteltaube und Wendehals beobachtet werden. Weiterhin sind zahlreiche Libellen und Tagfalter, darunter auch der Schwalbenschwanz, nachgewiesen. Der seltene Steppengrashüpfer hat hier sein einziges Vorkommen in Mecklenburg-Vorpommern.

Grünes Band

Das Naturschutzgebiet ist aufgrund der für mehrere Jahrzehnte abgeschiedenen Lage an der innerdeutschen Grenze heute Teil des sogenannten Grünen Bandes. Die Naturschutzgebiete im Bereich des Grünen Bandes in Mecklenburg-Vorpommern sind (von Nord nach Süd) im Biosphärenreservat Schaalsee die NSG Wakenitzniederung, Kammerbruch, Campower Steilufer, Kiekbuschwiesen bei Neuhof, Mechower See, Goldensee, Techin weiterhin die NSG Wallmoor, Pipermoor/Mühlbachtal, Stecknitz-Delvenau sowie im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal die NSG Elbhang "Vierwald", Elbdeichvorland, Rüterberg, Binnendünen bei Klein Schmölen und Löcknitztal-Altlauf.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Binnendünen bei Klein Schmölen 55. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 644f.

Weblinks

 Commons: Naturschutzgebiet Binnendünen bei Klein Schmölen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Standarddatenbogen FFH-Gebiet Elbtallandschaft und Löcknitzniederung bei Dömitz (PDF)
  2. Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Mecklenburgisches Elbetal (PDF)
  3. Biotopbogen Große Binnendüne bei Klein Schmölen (PDF)

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