Karthäusernelke

Karthäusernelke
Karthäuser-Nelke
Karthäuser-Nelke(Dianthus carthusianorum subsp. carthusianorum)

Karthäuser-Nelke
(Dianthus carthusianorum subsp. carthusianorum)

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Caryophylloideae
Tribus: Caryophylleae
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Karthäuser-Nelke
Wissenschaftlicher Name
Dianthus carthusianorum
L.
Voralpen-Karthäuser-Nelke
(D. carthusianorum subsp. alpestris)

Die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), in Österreich auch Stein-Nelke (Stoanagl) genannt, gehört zu der Gattung der Nelken. Die Art zählte offenbar zur Standardausstattung vieler Klöstergärten. Möglicherweise führte dies zur Namensgebung. Die gesamte Pflanze enthält seifige Bestandteile (Saponine), welche die Mönche flüssig gegen Muskelschmerzen oder Rheuma aufgetragen haben.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die mehrjährige, kahle krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 45 cm. Die Blätter sind schmal-linealisch und gegenständig und am Grund scheidig verwachsen. Die Scheide wird bis 15 mm lang; etwa viermal so lang wie die Blattbreite. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten befinden sich in vier- bis 15-blütigen, endständigen Köpfchen. Die Krone ist purpur und etwa 2 bis 2,5 cm im Durchmesser. Die Kronblätter sind vorne gezähnt. Der Kelch und die Hochblätter sind braun und lederartig-trockenhäutig. Blütezeit ist von Juni bis September.

Vorkommen

Als Standort werden sonnige warme Hänge auf Kalk- und Silikat-Trockenrasen, Böschungen, Heiden und sandige Wälder bevorzugt. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Süd-, West- und Mitteleuropa. Ihr nordwestlichstes Vorkommen findet sich im Großen Sand.

Systematik (Österreich)

In Österreich existieren mehrere Unterarten:

  • Voralpen-Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. alpestris): in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark (obermontan bis alpin)
  • Serpentin-Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. capillifrons): im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark (montan)
  • Gewöhnliche Karthäuser-Nelke (D. c. subsp. carhusianorum): alle Bundesländer (evtl. in Vorarlberg ausgestorben (collin bis montan)

(In Deutschland kommt nur die Unterart D. c. subsp. carthusianorum vor.)

Sonstiges

Die Blüten dieser zeigen den typischen Aufbau von Tagfalterblumen: aufrechte Stellung, leuchtend rote Färbung, enger Röhrenbau und tief verborgener Nektar.

Sie war Blume des Jahres 1989.

Der Name der Pflanze leitet sich nach neuesten Angaben der botanisch-etymologischen Fachliteratur nicht von einem Botaniker namens Karthäuser ab, sondern von der Landschaft Chartreuse und somit vom Kartäuserorden. Dieser wird im Deutschen wegen seiner Ableitung von lateinischen Cartusia nicht mit „th“ geschrieben (siehe Duden). Daher ist die überwiegend gebrauchte Schreibweise (siehe Internet) „Karthäusernelke“ falsch.

Sie ist auf der 70 Cent Briefmarke der Dauerserie „Blumen“ der Deutschen Post AG abgebildet. Erstausgabe war am 13. April 2006.

Literatur

  • Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Basel 1996, ISBN 3-7643-2390-6

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karthäusernelke — Karthäusernelke, ist Dianthus Carthusianorum; blüht in den verschiedensten Farbenmischungen im Juni u. Juli; in Gärten bes. gefüllt; wird durch Schnittlinge vermehrt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwäbischer Jura — Albhochfläche bei Erpfingen Donautal beim Knopfmacherfelsen vor Beuron …   Deutsch Wikipedia

  • Festung Rheinfels — p3 Burg Rheinfels Burg Rheinfels Entstehungszeit: 1245 Burgent …   Deutsch Wikipedia

  • König-Karl-Turm — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwäbische Alb — f1 Schwäbische Alb Topografie der Schwäbischen Alb Höchster Gipfel Lemberg (1.015  …   Deutsch Wikipedia

  • Amrum — NASA Satellitenbild von Amrum mit dem westlich angelagerten Kniepsand und dem kleinen west …   Deutsch Wikipedia

  • Beilstein (Spessart) — Beilstein Basaltformation am Beilstein Höhe 499,5 m  …   Deutsch Wikipedia

  • Briefmarken-Jahrgang 2006 der Bundesrepublik Deutschland — Briefmarkenblock vom 4. Mai 2006 Erstverwendungsstempel Bonn (Marken sind identisch mit der Ausgabe vom 10. Februar 2006) Der Briefmarken Jahrgang 2006 der Bundesrepublik Deutschland umfasste 59 Sondermarken (davon neun selbstklebend), zwölf… …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Rheinfels — p3 Burg Rheinfels Burg Rheinfels Entstehungszeit: 1245 …   Deutsch Wikipedia

  • Dianthus carthusianorum — Karthäuser Nelke Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum subsp. carthusianorum) Systematik Ordnung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”