Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald"

Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald"
53.369510.66961
Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald" (Mecklenburg-Vorpommern)
Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald"
Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald"
Elbe im Winter
Kerbtal im Vierwald
Überreste der innerdeutschen Grenze
am Elbufer im Vierwald

Das Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald" ist ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern zwei Kilometer westlich des Boizenburger Ortsteils Vier. Es befindet sich im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal. Der Schutzzweck des 185 Hektar umfassenden Gebietes besteht im Erhalt eines ungedeichten Abschnittes der Elbe mit Brenndolden-Auwiesen und einem Hangmischwald.

Der Gebietszustand wird als sehr gut eingestuft, da die Auenflächen der natürlichen Hochwasserdynamik unterliegen und die Wälder sich weitgehend ungestört entwickeln. Ein Teil der Flächen liegt im Eigentum der Stiftung für Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern.[1] Nach EU-Recht ist das Naturschutzgebiet Bestandteil eines FFH- und Vogelschutzgebiets.[2][3]

Die Wege des ehemaligen Kolonnenweges ermöglichen ein Betreten. Der Aussichtsturm "Köpelberg" lag im Gebiet. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht wurde dieser Ostern 2009 zurückgebaut. Ein Wiederaufbau des Turms ist derzeit (Stand: 03/2011) nicht geplant.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Flächen wurden entscheidend durch die letzte Eiszeit geprägt. Ein Teil der Flächen liegt im Urstromtales der Elbe. Bereits auf der Wiebekingschen Karte aus dem Jahr 1786 ist der heutige Wald-Offenland-Anteil erkennbar. Die innerdeutsche Grenze verlief direkt südlich des heutigen Schutzgebiets. Der Boizenburger Ortsteil Vier wurde zu DDR-Zeiten aufgrund der Grenznähe aufgegeben.

Tier- und Pflanzenwelt

Die Aubereiche nehmen den überwiegenden Teil des Schutzgebietes ein. Typische Pflanzenarten sind Rohrglanzgras, Schilf, Gundermann und Brenndolde.[4] Weiter westlich findet sich ein Auwald mit Wasserdarm sowie Silber- und Korbweiden.[5] Die höheren Lagen nimmt ein Laubwald aus Stiel-Eiche, Feld- und Bergahorn, Vogelkirsche sowie Feld- und Flatterulme. Brutvögel sind Schwarzmilan, Turmfalke, Hohltaube, Eisvogel, Kolkrabe, Rebhuhn, Neuntöter und Schwanzmeise.

Der Fischotter lebt im Gebiet.

Grünes Band

Das Naturschutzgebiet ist aufgrund der für mehrere Jahrzehnte abgeschiedenen Lage an der innerdeutschen Grenze heute Teil des sogenannten Grünen Bandes. Die Naturschutzgebiete im Bereich des Grünen Bandes in Mecklenburg-Vorpommern sind (von Nord nach Süd) im Biosphärenreservat Schaalsee die NSG Wakenitzniederung, Kammerbruch, Campower Steilufer, Kiekbuschwiesen bei Neuhof, Mechower See, Goldensee, Techin weiterhin die NSG Wallmoor, Pipermoor/Mühlbachtal, Stecknitz-Delvenau sowie im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal die NSG Elbhang "Vierwald", Elbdeichvorland, Rüterberg, Binnendünen bei Klein Schmölen und Löcknitztal-Altlauf.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Elbhang "Vierwald" 152. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 670f.

Weblinks

 Commons: Naturschutzgebiet Elbhang "Vierwald" – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stiftungseigene Flächen (Nr. 34)
  2. Standarddatenbogen FFH-Gebiet Elbtallandschaft und Sudeniederung bei Boizenburg (PDF)
  3. Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Mecklenburgisches Elbetal (PDF)
  4. Biotopbogen Auwald im Osten des Kartenblattes (PDF)
  5. Biotopbogen Auwald im Osten der TK (PDF)

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