Nekropole Pointe de Souc’h

Nekropole Pointe de Souc’h

Die neolithische Nekropole Pointe de Souc’h liegt in der Gemeinde Plouhinec in der Cornouaille im Département Finistère in der Bretagne. Von dieser Stelle reicht der Blick von der Pointe de Penmarc’h bis zur Île de Sein.

Pointe de Souc’h

Inhaltsverzeichnis

Lage

Etwa 100 m oberhalb der Grotte Menez Dregan, die Funde aus der Altsteinzeit enthielt, liegen die sieben Dolmen von Souc’h. An ihnen kann man eine architektonische Entwicklung im Bau von Grabanlagen dokumentieren. Die am 9. April 1979 als Monuments historiques[1] unter Denkmalschutz gestellte Nekropole besitzt vier ausgegrabene Anlagen. Weitere Ausgrabungen sind geplant, aber die restlichen Anlagen sind nicht gut erhalten.

Funde

Erste Grabungen wurden 1870/71 von A. Grenot, einem Lehrer aus Quimper, unternommen. Die Funde wurden Paul du Châtellier (1833–1911), einem der Begründer der französischen Archäologie, übergeben und befinden sich heute im Musée d’Archéologie Nationale in Saint-Germain-en-Laye. Unter den Beigaben war ein kugelförmiges Gefäß, das heute als „Vase du Souc’h“ bezeichnet wird.

Auch aus dem Mittelalter wurde Töpferware gefunden, die sich fettig anfühlt und „poterie onctueuse“ genannt wird. Sie stammt aus der Nähe und ist wahrscheinlich in Plonéour-Lanvern (Finistère) hergestellt worden.

Beschreibung

Die jüngste Grabungskampagne begann im Jahr 2000 unter der Leitung von Michel Le Goffic und dauerte sieben Jahre. Ausgrabungen und Restaurierungen gestatteten es, den Grundriss eines der Cairns mit einer nahezu quadratischen Kammer (3,8 m × 3,6 m) und einem seitlich auftreffenden geraden Gang wieder herzustellen. Es handelt sich um ein „Ganggrab“ (dolmen à couloir) in Form eines „P“.

Eine andere Anlage ist vom gleichen Typ, aber größer (6,2 m × 4,8 m) und mit einem Gang von 3,75 m Länge ausgestattet. Die Grabungen haben einige Funde und eine Grabstätte, die im 19. Jahrhundert übersehen wurde, zu Tage gebracht.

Sonstiges

Die Megalithanlage im nahen Pors Poulhan, einem kleinen Hafen, der die Grenze zwischen dem Bigoudenland und dem Land am Cap Sizun markiert, hatte im Zweiten Weltkrieg unter Kriegseinwirkungen zu leiden und wurde daraufhin abgerissen. Durch Grabungen gelang es M. Le Goffic, das Monument anhand der Verkeilungen sowie alter Fotos und Skizzen zu restaurieren. Es ist eine 15 Meter lange Allée couverte mit einer ganz selten erhaltenen, spitz zulaufenden Platteneinfassung, vergleichbar dem Bug eines Schiffs.

Siehe auch

Literatur

  • Michel Le Goffic: La nécropole mégalithique de la pointe du Souc’h en Plouhinec (Finistère). Journée «Civilisations Atlantiques et Archéosciences», S. 34-36, 2002
  • Michel Le Goffic: La nécropole mégalithique de la pointe du Souc’h en Plouhinec (Finistère) (rapport de synthèse de la fouille). Conseil général du Finistère, service départemental d’Archéologie, Le Faou 2006
  • Serge Cassen: Material Culture and Chronology of the Middle Neolithic of Western France. In: Oxford Journal of Archaeology, Volume 12, 2, S. 197-208, 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nécropole mégalithique de Menez Dregan Base Mérimée
47.986388888889-4.4705555555556

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