- Nelly-Sachs-Haus
-
Das Nelly-Sachs-Haus ist ein jüdisches Altenwohn- und Pflegeheim in Düsseldorf-Stockum. Die Einrichtung hat eine koschere Küche, der Sabbat und die jüdischen Feiertage (religiös wie säkular) werden gefeiert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Haus in der Nelly-Sachs-Straße 5 wurde von 1969 bis 1970 im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf nach Entwürfen des Architekten Wolfgang Döring als Wohnheim und Gästehaus für die Eltern der nach Düsseldorf zurückgekehrten Gemeindemitglieder erbaut. Zunächst war dort Platz für 80[1], 90[2] oder 97[3] Bewohner. Benannt wurde es nach der Literaturnobelpreisträgerin Nelly Sachs.
Unter Berücksichtigung der neuen Vorschriften für Alten- bzw. Pflegeheime wurde das Gebäude 2003 durch die Architekten Margret Balkow und Ernst Endres umfassend umgebaut und erweitert[4], sodass 110 pflegebedürftige Menschen betreut werden können. Gleichzeitig wurde der Energiebedarf des Hauses gesenkt.
Für den Einbau von Sonnenkollektoren auf einer 190 m² großen Dachfläche, die die Kosten für Energie um 30 % senkten, erhielt das Nelly-Sachs-Haus 2005 die Auszeichnung „Energiesparer NRW“.[5][4] 2006 nahm die Einrichtung am Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen teil und öffnete sich dazu für Besucher.[4]
Der Baukomplex besteht aus mehreren Gebäuden und hat 110 Plätze für Senioren.[1]
Das Gebäude ist ein Skelettbau, dessen inzwischen nicht mehr sichtbare „Giebelverkleidung aus Waschbetonplatten“ im Architekturführer Düsseldorf erwähnt wurde.[6]
Zitat
Döring beschreibt den Bau folgendermaßen:
„Das Vorbild dieses ersten größeren Projektes war die Architektur Le Corbusiers […] Die Kuppel der Synagoge entstand aus einer Zusammenarbeit mit der Firma Mero in Würzburg. Die Kunststoff-Gartenmöbel waren mein erster Versuch mit einem neuen Material. “
– Wolfgang H. Döring: Wolfgang Döring: Architekt. Verlag W. König, 1989, ISBN 3-88375-118-9, S. 20.
Sonstiges
- Rose Ausländer lebte von 1972 bis zu ihrem Tod 1988 in diesem Heim.[7][8]
- Paul Spiegel beteiligte sich häufig an dortigen Aktivitäten.[9]
- Lilli Marx verbrachte ihre letzten Lebensmonate dort.
Weblinks
- Das Nelly-Sachs-Haus auf der Site der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
- Wolfgang H. Döring: Wolfgang Döring: Architekt. Verlag W. König, 1989, ISBN 3-88375-118-9, S. 20. abgerufen am 11. Januar 2011
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7869/highlight/Nelly-&Sachs-&Haus
- ↑ http://www.jgd.de/Elternheim.htm
- ↑ http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/6044/highlight/Nelly-&Sachs-&Haus
- ↑ a b c http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/6044/highlight/Nelly-&Sachs-&Haus
- ↑ Beschreibung des Hauses
- ↑ Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf. Ein Führer zu 95 ausgesuchten Bauten. Droste Verlag, Düsseldorf 1975, ISBN 978-3770004089, Nr. 83.
- ↑ Literaturstadt Düsseldorf
- ↑ Harald Vogel, Michael Gans: Rose Ausländer, Hilde Domin: Gedichtinterpretationen, Schneider Verlag Hohengehren, 1997, ISBN 3871164941 Google Books
- ↑ http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/5744/highlight/Nelly-&Sachs-&Haus
51.258776.75422Koordinaten: 51° 15′ 32″ N, 6° 45′ 15″ OKategorien:- Gebäude in Düsseldorf
- Erbaut in den 1970er Jahren
- Seniorenheim
- Bauwerk in Stockum (Düsseldorf)
- Judentum in Düsseldorf
Wikimedia Foundation.