- Niko Alm
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Niko Alm (* 1975 in Wien) ist ein österreichischer Unternehmer und politischer Aktivist.[1] Er ist Sprecher der Initiative gegen Kirchenprivilegien, der Laizismus-Initiative und der Giordano-Bruno-Stiftung in Österreich[2] und seit Mai 2011 Vorsitzender des Zentralrates der Konfessionsfreien.
Leben
Alm studierte Publizistik. Zunächst war er als freischaffender Musikjournalist und Designer tätig, danach wurde er Geschäftsführer des Marketing-Unternehmens Voortekk. 2001 gründete er Super-Fi, deren Geschäftsführer er seither ist. Super-Fi umfasst eine Gruppe von Einzelunternehmen, die in Bereichen wie Marketing, Musikplattformen, Social-Media und Magazinen tätig sind.[3] 2005 übernahm er die Herausgeberschaft des Popkulturmagazins The Gap und wechselte 2007 als Herausgeber zur österreichischen Ausgabe des Vice-Magazins.[4][5]
Alm wurde in österreichischen Medien als bekennender Atheist und Kirchenkritiker bekannt.[6][7][8]
Er engagiert sich für eine Trennung von Staat und Religion und spricht sich somit für Laizität aus. Nach seiner Auffassung ist die logische Konsequenz einer solchen Trennung die Beseitigung sämtlicher Privilegien und eine Neuverhandlung des Konkordats nach diesen Gesichtspunkten.[9]
Im Jahr 2009 wollte Alm Busse der Wiener Linien mit dem Spruch „Es gibt keinen Gott“ versehen, wobei die Wiener Linien eine Affichierung untersagten. Die Sujets wurden daraufhin auf der Wiener Mariahilfer Straße plakatiert.[10] Die Aktion stand im Zusammenhang mit der Atheist Bus Campaign.
Im Jahr 2010 warb er mit der Aktion Religionsfreiheit? Lasst uns selbst entscheiden! dafür, dass Schulkinder bis zu ihrer Religionsmündigkeit (14 Jahre) Ethikunterricht statt Religionsunterricht erhalten sollen. Die Aktion wurde auf Deutsch und Türkisch durchgeführt.[11]
Im Mai 2011 übernahm Alm von Heinz Oberhummer den Vorsitz des Zentralrates der Konfessionsfreien.[12]
Im Juli 2011 erregte der Anhänger der religionsparodistischen Bewegung des Fliegenden Spaghetti-Monsters Aufsehen, als er sein offizielles Führerscheinfoto veröffentlichte, auf dem er ein Nudelsieb als Kopfbedeckung trägt.[1][13] Alm gab an, dass damit bei den österreichischen Behörden das Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung akzeptiert wurde. Die Behörden gaben jedoch an, dass das Foto unabhängig jeglichen religiösen Zusammenhangs genehmigt wurde. Bei einem Führerscheinbild müsse im Gegensatz zum Passfoto bloß gewährleistet sein, dass der Kopf und das Gesicht erkennbar und vollständig abgebildet ist.[14] [15] Trotzdem wurde die Aktion in den Medien als Vorführung der Sonderbehandlung der Religion in den Medien kolportiert,[9][13] er geriet aber in Kritik, dass sich einige seiner Aussagen als falsch herausstellten.[15] Alm selbst begründete die Aktion damit, dass er ein sehr sensibles Organ für Privilegien der Kirchen und Religionsgesellschaften habe und es als Demokrat nicht akzeptiere, dass manche gleicher seien als andere, vor allem wenn sie ihre Sonderrechte auf unbeweisbare Behauptungen stützen würden.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Im Namen des Spaghetti-Monsters. Führerscheinfoto mit Nudelsieb. In: Spiegel online. 13. Juli 2011, abgerufen am 13. Juli 2011.
- ↑ http://www.giordano-bruno-stiftung.at/
- ↑ http://www.mikromischkonzern.eu/
- ↑ Der Wiener Nudelpapst der Gottlosen. In: derStandard.at. 13. Juli 2011, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ http://www.viceland.com/at/about.php
- ↑ "Sie tun mir als Atheist ja leid". In: derStandard.at. 5. August 2009, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ Wer braucht das Kreuz? In: ORF-Sendung Club2. 19. November 2009, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ http://punkt.kurier.at/?story=169
- ↑ a b c Niko Alm im Chat: "Habe Polizei nicht um Feststellung gebeten". In: derStandard.at. 13. Juli 2011, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ "Es gibt keinen Gott. Auf uns kommt es an": "Gottlose" Kampagne wird in Wien gestartet. In: NEWS Online. 15. Juli 2009, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ Zu jung für Gott? Niko Alm will Kinder selbst entscheiden lassen. In: diepresse.com. 28. Oktober 2010, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ Niko Alm neuer Vorsitzender der Konfessionsfreien. In: derStandard.at. 11. Mai 2011, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ a b Austrian driver allowed 'pastafarian' headgear photo. In: BBC Europe. 14. Juli 2011, abgerufen am 17. Juli 2011 (englisch).
- ↑ "Nudelsieb-Foto" nicht aus religiösen Gründen genehmigt. In: ORF.at. 13. Juli 2011, abgerufen am 17. Juli 2011.
- ↑ a b Nudelsieb doch nicht aus religiösen Gründen genehmigt. In: derStandard.at. 13. Juli 2011, abgerufen am 17.Juli 2011.
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