Nikolai Nikolajewitsch Sokolow

Nikolai Nikolajewitsch Sokolow

Nikolai Nikolajewitsch Sokolow (russisch: Николай Николаевич Соколов, * 28. August 1930 in Wasjunino bei Wologda) ist ein ehemaliger russischer Leichtathlet, der für die Sowjetunion antrat. Er wurde 1960 Olympiazweiter im 3000-Meter-Hindernislauf.

1957 und 1959 belegte Sokolow jeweils den dritten Platz bei den sowjetischen Meisterschaften. Am 26. Juni 1960 fand in Tula ein Leichtathletik-Länderkampf zwischen Polen und der Sowjetunion statt. Im Hindernislauf siegte Zdzislaw Krzyszkowiak mit neuem Weltrekord von 8:31,4 Minuten vor Sokolow in 8:32,4 Minuten, damit lag Sokolow zu diesem Zeitpunkt an dritter Stelle hinter Krzyszkowiak und dessen Landsmann Jerzy Chromik. Bei der sowjetischen Meisterschaft 1960 siegte Sokolow vor Semjon Rschischtschin und Alexei Konow. Die ersten vier Läufer lagen nur eine Sekunde auseinander; Wladimir Jewdokimow, der in Tula noch als zweiter sowjetischer Läufer angetreten war, verpasste als Vierter der Meisterschaft trotz einer Zeit von 8:37,4 Minuten die Olympiaqualifikation. Bei den Olympischen Spielen in Rom qualifizierten sich die drei sowjetischen Läufer für das Finale. Konow sorgte von Beginn an für ein hohes Tempo, um seine tempoharten Landsleute vor möglichen Spurtentscheidungen zu schützen, gegen Zdzislaw Krzyszkowiak half dieses Mittel allerdings wenig. Mit zwei Sekunden Rückstand auf den Polen gewann Sokolow in 8:36,4 Minuten die Silbermedaille vor Rschischtschin.

1961 und 1962 siegte jeweils Konow bei der sowjetischen Meisterschaft, dahinter wechselten sich Jewdokimow und Sokolow auf den Medaillenplätzen ab. Bei den Europameisterschaften 1962 in Belgrad erreichten erneut alle drei sowjetischen Läufer das Finale. Dort sorgte der Belgier Gaston Roelants für ein hohes Tempo und gewann am Ende sicher vor dem Rumänen Zoltan Vamos, Sokolow erkämpfte in 8:40,6 Minuten die Bronzemedaille.

Sokolow war dreimal an Weltrekorden anderer Hindernisläufer beteiligt. 1960 lief er als Zweiter hinter Zdzislaw Krzyszkowiak die schnellste Zeit seiner Karriere. Im Mai 1961 stellte der Ukrainer Grigori Taran bei einem innersowjetischen Vergleichswettkampf in Kiew mit 8:31,2 Minuten einen neuen Weltrekord auf, in diesem Rennen belegte Sokolow den dritten Platz in 8:40,2 Minuten. Nachdem Sokolow 1963 seinen zweiten sowjetischen Meistertitel gewonnen hatte, startete er am 7. September 1963 in Löwen, der Heimatstadt von Gaston Roelants. Roelants blieb in 8:29,6 Minuten als erster Läufer unter 8:30 Minuten; Sokolow belegte in diesem Rennen mit 17 Sekunden Rückstand den zweiten Platz.

Bei einer Körpergröße von 1,71 m betrug sein Wettkampfgewicht 62 kg.

Literatur

  • ATFS (Hrsg): USSR Athletics Statistics. London 1988
  • Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordler. Stundenlauf / 20 km-Lauf / 3.000m-Hindernislauf. Grevenbroich 2001
  • Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der Olympischen Leichtathletik. 2. Band 1948-1968. Bartels & Wernitz Berlin 1969

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sokolow — bzw. Sokolov (weiblich: Sokolowa bzw. Sokolova), kyrillisch Соколов, bzw. Соколова ist ein slawischer Familienname der sich vom slawischen Wort Sokol (Falke) ableitet. Er ist der Familienname folgender Personen: Alexander Borisowitsch… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Sokolow — ist der Name folgender Personen: Nikolai Alexandrowitsch Sokolow (Komponist) (1859–1922), russischer Komponist Nikolai Alexandrowitsch Sokolow (1903–1995), sowjetischer Karikaturist, bekannt als Mitglied der Gruppe Kukryniksy Nikolai… …   Deutsch Wikipedia

  • Sokołów — Sokolow, auch Sokołów, Sokolov ist der Name von Orten Sokołów Podlaski, Stadt im Powiat Sokołowski, Polen Sokołów Podlaski, Landgemeinde im Powiat Sokołowski, Polen Sokołów Małopolski, Stadt im Powiat Rzeszowski, Polen Sokołów , Ort in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Gerasimovich Kuznetsov — Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow (russisch Николай Герасимович Кузнецов; * 1904 bei Kotlas; † 1974) war sowjetischer Volkskommissar für Marine und Flottenadmiral. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Gerasimowitsch Kusnezow — Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow (russisch Николай Герасимович Кузнецов; * 1904 bei Kotlas; † 1974) war sowjetischer Volkskommissar für Marine und Flottenadmiral. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolai Bulganin — Marschall der Sowjetunion Nikolai Bulganin Nikolai Alexandrowitsch Bulganin (russisch Николай Александрович Булганин, wiss. Transliteration Nikolaj Alexandrovič Bulganin; * 30. Maijul./ 11. Juni 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Walentin Nikolajewitsch Pschenizyn — Walentin Pschenizyn Voller Name Walentin Nikolajewitsch Pschenizyn Валентин Николаевич Пшеницын Verband Sowjetunion …   Deutsch Wikipedia

  • Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski — Michail Tuchatschewski auf dem Höhepunkt seiner Macht als Marschall der Sowjetunion, wahrscheinlich aufgenommen im Jahr 1936 Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski (russisch Михаил Николаевич Тухачевский, wiss. Transliteration Michail… …   Deutsch Wikipedia

  • Grigori Sokolow — Grigori Lipmanowitsch Sokolow (russisch Григорий Липманович Соколов, wiss. Transliteration Grigorij Lipmanovič Sokolov; * 18. April 1950 in Leningrad) ist ein russischer Pianist. Berühmt wurde der Absolvent des Konservatoriums von Leningrad durch …   Deutsch Wikipedia

  • Ilja Nikolajewitsch Brysgalow — Russland Ilja Brysgalow Personenbezogene Informationen Geburtsdatum …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”