- Ryōji Noyori
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Ryōji Noyori (jap. 野依 良治, Noyori Ryōji; * 3. September 1938 in Kobe, Japan) ist ein japanischer Chemiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Ryōji Noyori wurde in Kobe als Sohn von Kaneshi und Suzuko Noyori geboren, wo er die der Universität Kobe angegliederte Grundschule besuchte. Er wechselte danach zur Nada-Mittel- und Oberschule. Sein Vater, durch den er schon früh mit der Chemie in Berührung kam, war Forschungsdirektor in der Chemischen Industrie.
Mit 18 Jahren begann Noyori das Studium an der Universität Kyoto, zunächst mit Schwerpunkt Organische Chemie bei Keiiti Sisido (auch Keiichi Shishido), das er 1963 mit einem Mastergrad abschloss. Danach arbeitete er in der Arbeitsgruppe von Hotosi Nozaki bis zu seiner Ernennung zum Professor an der Universität Nagoya. Noyori kehrte nach einem Postdoc bei Elias Corey in Harvard, wo er unter anderem Barry Sharpless, einen weiteren Postdoc Coreys, kennenlernte, nach Nogoya zurück. Durch sein Forschungsthema bei Corey, der selektiven Hydrierung einer Doppelbindung bei der Synthese von Prostaglandin, kam er in Kontakt mit John Osborn, der in Harvard bei Geoffrey Wilkinson Erfahrung mit der Rhodium-katalysierten Hydrierung gesammelt hatte. Angeregt durch die ersten Veröffentlichungen von Knowles und Horner auf dem Gebiet der asymmetrischen Hydrierung wurde diese für mehrere Jahrzehnte Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit.
Nach seiner Rückkehr nach Japan 1970 an die Universität Nagoya übernahm er 1972 einen Lehrstuhl.
Die asymmetrische Hydrierung von β-Keto-Estern mit chiralen Ruthenium-BINAP-Komplexen[1] war eine der entscheidenden Entdeckungen, für die ihm 2001 der Nobelpreis verliehen wurde.
Ehrungen
Noyori erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Neben dem Nobelpreis für Chemie wurde er 1985 mit dem Preis der Chemical Society of Japan ausgezeichnet. 1989 erhielt er den Fluka-Preis für das „Reagent of the Year“. Die Royal Chemical Society verlieh ihm 1990 die Centenary Medal, die Yale Universität 1991 den J. G. Kirkwood Preis. Weiterhin erhielt er den Japan Academy Preis (1995), den Arthur C. Cope Preis der American Chemical Society (1997), den Internationalen König-Faisal-Preis der Wissenschaft (1999), den Kulturorden des japanischen Kaisers (2000), den Wolf Prize in Chemistry der Wolf Foundation, Israel (2001) sowie den Roger Adams Award in Organic Chemistry der American Chemical Society (2001). Er erhielt im Jahre 2001 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über chiral katalysierte Hydrierungsreaktionen, zusammen mit den Amerikanern William S. Knowles und K. Barry Sharpless. Außerdem wurde er mit der Ehrendoktorwürde der TU München, der Universität Rennes und der RWTH Aachen ausgezeichnet.
Noyori hielt zahlreiche Ämter in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen inne. So war er Präsident der Society of Synthetic Organic Chemistry und der Chemical Society of Japan.
Er ist Honorarprofessor des Shanghai Institute of Organic Chemistry und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen.
Noyori veröffentlichte über 400 Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften und hält über 160 Patente.
Einzelnachweis
- ↑ Kitamura, M.; Tokunaga, M.; Ohkuma, T.; Noyori, R. Org. Syn., Coll. Vol. 9, S. 589 (1998); Vol. 71, S. 1 (1993).
Ausgewählte Veröffentlichungen
- Monographie: "Asymmetric Catalysis in Organic Synthesis.", von R. Noyori, John Wiley & Sons, New York, 1994.
- Asymmetric Induction in Carbenoid Reaction by Means of a Dissymmetric Copper Chelate. H. Nozaki, S. Moriuti, H. Takaya, and R. Noyori, Tetrahedron Letters, 5239 (1966)
- Asymmetric Catalysis by Architectural and Functional Molecular Engineering: Practical Chemo- and Stereoselective Hydrogenation of Ketones. R. Noyori and T. Ohkuma, Angewandte Chemie, International Edition, 40, 40 (2001).
Weblinks
Commons: Ryoji Noyori – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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