- Obernau (Netphen)
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Obernau war zuletzt ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen im Kreis Siegen in Nordrhein-Westfalen. Er wurde aufgrund des Baus der Obernautalsperre aufgelöst. Durch den Ort floss der gleichnamige Bach Obernau. Die Gemarkung des Ortes betrug 584 ha.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um 1300 fand die erste Erwähnung des Ortes als „Obirna“ statt. Zur gleichen Zeit wurden Mühlen erwähnt, die Obernauer Mühle lag in Brauersdorfer Gemarkung. Eine exakt datierte Urkunde vom 3. Juni 1311 nennt den Ort als „Overnha“.[1] 1643 übten laut einem Güterverzeichnis fünf der sechs Hausbesitzer den Beruf des Köhlers aus.[2] 1896 wurde der „Obernauer Weiher“ angelegt.
1931 waren von den 89 Einwohnern 38 katholisch, 30 evangelisch und 21 sonstiger Konfession. Die Gesamtfläche der Ortsgemarkung war 584 ha groß. Eingerichtet waren ein Postamt, eine Freiwillige Feuerwehr sowie eine Wasserversorgung und eine Elektrizitätsversorgung des Zweckverbandes Netphen. Die Gemeindevertretung bestand aus sechs Sitzen, Gemeindevorsteher war Schmallenbach.[3] Obernau gehörte evangelisch wie katholisch zum Kirchspiel Netphen.
Zwischen 1806 und 1813 gehörte der Ort zum „Kanton Netphen“ im Großherzogtum Berg, unter preußischer Verwaltung wurde dann die „Bürgermeisterei Netphen“ geschaffen. Ab 1844 gehörte Obernau dann zum Amt Netphen.
1936 wurde an der Mündung des Nauholzbaches im Zuge von Brauersdorfer Wasserreservoiruntersuchungen ein Häuschen zur Niederschlagsmessung aufgestellt.[2]
Im Oktober 1964 wurde Wilhelm Klein (CDU) zum Bürgermeister und Amtsvertreter gewählt. Stellvertreter wurde Karl Groos (CDU).[4]
1964 begannen die Arbeiten an der geplanten Talsperre. Im Zuge des Baues mussten die Orte Obernau und Nauholz ganz, sowie ein Teil des benachbarten Brauersdorf weichen. Die meisten Gebäude wurden „warm abgebrochen“. 1968 wurde der Ort komplett aufgelöst und abgerissen. Im Zuge der Gemeindereform von 1969 wurde Obernau zwar noch der neuen Gemeinde Netphen zugeteilt, zu diesem Zeitpunkt bestand der Ort allerdings nicht mehr. Die Gemarkung Obernau gibt es formal noch. 1971 wurde die Talsperre fertig gestellt.
Einwohnerzahlen
Einwohnerzahlen des Ortes:[5]
Jahr 1818 1885[6] 1905 1910 1931[3] 1933[7] 1939 1950 1963[8] 1964[9] 1965[10] 1967 Einwohner 84 80 93 84 89 88 81 118 107 113 51 36 Einzelnachweise
- ↑ Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 76–79, Nr. 125.
- ↑ a b Geschichte Brauersdorfs
- ↑ a b Genealogy.net - Amt Netphen
- ↑ Bürgermeister und Gemeinderäte 1964 gewählt
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
- ↑ Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 112-113
- ↑ Verwaltungsgeschichte.de – Stadt und Landkreis Siegen
- ↑ Zeitzeichen: Brauersdorf - Obernau - Nauholz
- ↑ "Jolanthe" erlebte Umzug nach Brauersdorf nicht mehr: sie wandert in die Kühltruhe
- ↑ Volkhard Wrage: Erfolg der Territorialreform. Duncker & Humblot, Berlin 1975, S. 16. (Schriftenreihe der Hochschule Speyer Band 56)
Quellen
Kategorien:- Netphen
- Wüstung in Nordrhein-Westfalen
- Ehemalige Gemeinde (Kreis Siegen-Wittgenstein)
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