Nauholz

Nauholz

Nauholz war zuletzt ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen im Kreis Siegen in Nordrhein-Westfalen. Er wurde aufgrund des Baus der Obernautalsperre aufgelöst. Durch den Ort floss der Nauholzbach. Die Gemarkung des Ortes betrug 956 ha.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Um 1300 fand die erste Erwähnung des Ortes statt. Eine exakt datierte Urkunde vom 26. Juli 1328 nennt den Ort als „Nuboldysa“.[1] 1643 übten laut einem Güterverzeichnis alle acht Hausbesitzer den Beruf des Köhlers aus.[2]

1931 waren von den 133 Einwohnern 67 katholisch und 66 evangelisch. Die Gesamtfläche der Ortsgemarkung war 955 ha groß. Eingerichtet waren ein Postamt, eine Freiwillige Feuerwehr sowie eine Elektrizitätsversorgung des Zweckverbandes Netphen. Die Gemeindevertretung bestand aus sieben Sitzen, Gemeindevorsteher war Holderberg.[3] Nauholz gehörte evangelisch wie katholisch zum Kirchspiel Netphen. Im kleinen Bergwerk Erzvater wurde nach Erz gegraben.

Zwischen 1806 und 1813 gehörte der Ort zum „Kanton Netphen“ im Großherzogtum Berg, unter preußischer Verwaltung wurde dann die „Bürgermeisterei Netphen“ geschaffen. Ab 1844 gehörte Nauholz dann zum „Amt Netphen“.

1955 wurde ein Feuerwehrhaus errichtet. Im Oktober 1964 wurde Emil Klappert (CDU) zu Bürgermeister und Amtsvertreter gewählt. Stellvertreter wurde Wilhelm Höcker (CDU).[4]

1964 begannen die Arbeiten an der geplanten Talsperre. Noch war unklar, ob auch Nauholz oder nur Obernau von der Umsiedlung betroffen sein werden. Im Zuge des Baues mussten die Orte Nauholz und Obernau ganz, sowie ein Teil des benachbarten Brauersdorf weichen. Die meisten Gebäude wurden „warm abgebrochen“. 1968 wurde der Ort komplett aufgelöst und abgerissen. Im Zuge der Gemeindereform von 1969 wurde Nauholz zwar noch Teil der neuen Gemeinde Netphen, bestand als Ort allerdings nicht mehr. Die Gemarkung Nauholz existiert formal noch. 1971 wurde die Talsperre fertig gestellt.

Noch heute besteht die „Waldgenossenschaft Nauholz“.[5]

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[6]

Jahr 1818 1861[7] 1885[8] 1905 1910 1931[3] 1933[9] 1939 1950 1955[10] 1964[11] 1967
Einwohner 131 175 137 110 122 133 136 127 141 135 130 123

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 108–109, Nr. 125.
  2. Geschichte Brauersdorfs
  3. a b Genealogy.net - Amt Netphen
  4. Bürgermeister und Gemeinderäte 1964 gewählt
  5. Nauholz lebt
  6. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  7. Ritters geografisch-statistisches Lexikon 1865, S. 222
  8. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110 / 111
  9. Verwaltungsgeschichte.de: Stadt und Landkreis Siegen
  10. Zeitzeichen
  11. Nauholzer rüsteten sich schon für den Fremdenverkehr an der Obernau-Talsperre

Quellen


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