- Obi (Getränkemarke)
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Obi ist eine in der Schweiz zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführte Apfel- und Obstsaft-Marke. Sie wird heute zum einen in der Schweiz von der Thurella AG, zum anderen in Österreich durch Eckes-Granini hergestellt.
Das Wort obi ist ein Akronym für Obstverwertung Bischofszell und geht auf die auf Anfang 1906 in der thurgauischen Gemeinde gegründete Mostereigenossenschaft Obi zurück.[1][2][3] Zu dieser gehörten auch die ebenfalls in Bischofszell ansässigen Tochtergesellschaften Obipektin AG (gegründet 1936[4]), Obi-Kriesi AG (später OBI Weinkellerei AG[5]) sowie die damalige Thurella AG.[6] Nach der Mostereigenossenschaft Obi ist auch die 1945/1946 erstellte Wohnsiedlung "Obidörfli" in Bischofszell benannt.[2]
OBI Bischofszell entwickelte in den 1930er Jahren eine Methode, mit der Apfelsaft zu Konzentrat verarbeitet und dieses bei Bedarf wieder mit Wasser zu Saft verdünnt werden konnte. Später erwarb die österreichische Ybbstaler Obstverwertung sowohl Markennamen wie auch die Methode für Österreich, während für die Schweiz die Markenrechte weiterhin bei OBI Bischofszell verblieben.[7]
1998 wurde der Betriebsteil "Obstverwertung" der OBI Bischofszell in die Obi Frucht und Saft AG eingebracht.[8] Diese wurde wenige Monate später inklusive der damaligen Vertriebsgesellschaft Thurella AG und den Marken obi und Rittergold von der damaligen Thurella Genossenschaft in Egnach übernommen.[9][10]
Entwicklung in Österreich
Die Marke obi, deren Markenrechte für Österreich bis 1982 die Ybbstaler Obstverwertung hielt, verbreitete sich speziell in Österreich, wo bereits in den 1930er Jahren obi Apfelsaft in der Gastronomie angeboten wurde und sich das Wort obi im dortigen Sprachgebrauch als Synonym für Apfelsaft etablierte.[7][11][12][13][14]
1982 erwarb die Eckes-Granini von der Ybbstaler Obstverwertung die Markenrechte für obi Apfelsaft in Österreich.[7][15]
Verwendung in der Literatur
- Franz West: gnadenlos: "Er trinkt 70er Jahre Chateux Petrus bewusst, aber dennoch mit der gleichgültigen Hingabe à la Obi g'spritzt"[16]
- Adolf Katzenbeisser, Peter Paul Kloss: Zwischen Dampf und Diesel: Meine Ausbildung zum Lokführer: ".., ohne mich zu fragen bei seinem Schankburschen. "Ein Obi g'spritzt!". Er glaubte, weil ich meist Apfelsaft trank, müsste es imer Apfelsaft sein." [17]
- Ralf Pleger: Simone Young: die Dirigentin, ein Porträt: "..in Hamburg Obi g'spritzt bestellt habe, was dann Irritationen ausgelöst hat.[18]
- Roland Girtler: Herrschaften wünschen zahlen: Die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner: "....die Etiketten von den Weinflaschen zu entfernen und durch Obi-Apfelsaft-Etiketten zu ersetzen. "[19]
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag der ehemaligen «OBI Bischofszell» im Handelsregister des Kantons Thurgau
- ↑ a b Bischofszell (Gemeinde) im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Virtueller Industrielehrpfad - Stadt Bischofszell
- ↑ Eintrag der ehemaligen «Obipektin AG» im Handelsregister des Kantons Thurgau
- ↑ Eintrag der ehemaligen «Obi-Kriesi AG» im Handelsregister des Kantons Thurgau
- ↑ Eintrag der ehemaligen «Thurella AG» im Handelsregister des Kantons Thurgau
- ↑ a b c „Der Saft der Erkenntnis“, alacarte.at
- ↑ Eintrag der ehemaligen «Obi Frucht und Saft AG» im Handelsregister des Kantons Thurgau
- ↑ Geschichte der Thurella AG
- ↑ Thurella: Marke obi
- ↑ Eckes-Granini: Markengeschichte von obi in Österreich
- ↑ obi - Apfelsaft auf Ostarrichi.org
- ↑ „Sprechen Sie Wienerisch?“ auf der Homepage von Angela und Otto Janko
- ↑ Von Aspirin bis Zippo in der Wiener Zeitung vom 28. März 2003 abgerufen am 18. August 2010
- ↑ Eckes-Granini: Unternehmensgeschichte
- ↑ "gnadenlos", Franz West, Carlos Basualdo, Peter Noever, Österreichisches Museum für Angewandte Kunst, Hatje Cantz, 2001, ISBN 978-3-77571-138-8, seite 8
- ↑ Adolf Katzenbeisser, Peter Paul Kloss: Zwischen Dampf und Diesel: meine Ausbildung zum Lokführer 1956-1965, Verlag Böhlau, 1988, ISBN 978-3-20506-780-1, Seite 126
- ↑ Autor Ralf Pleger: Simone Young: die Dirigentin: ein Porträt.Verlag Europäische Verlagsanstalt 2006, ISBN 978-3-43450-599-0, Seite 90
- ↑ Roland Girtler: Herrschaften wünschen zahlen: Die bunte Welt der Kellnerinnen und Kellner, Böhlau Verlag Wien, 2008 ISBN 978-3-20577-764-9, Seite 67
Kategorien:- Getränkemarke
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