- Online Self Assessment
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Mit dem Begriff Online-Self-Assessment (OSA) werden im Hochschulsektor internetbasierte Studienorientierungsangebote bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Ihr wesentliches Merkmal ist, dass sie über die Darstellung von Studieninformationen hinaus interaktive Elemente enthalten. Diese können sowohl psychodiagnostische Komponenten umfassen, die den Teilnehmern eine Rückmeldung hinsichtlich der persönlichen Passung zu einem speziellen Bildungsangebot/Studienprogramm geben, als auch simulative Komponenten und Arbeitsproben, die eine möglichst realistische Vorschau (ähnlich dem Konzept des realistic job preview) auf das Studium und dessen Anforderungen ermöglichen.[1]
Neben traditionellen textbasierten Studieninformationen können OSAs auch Medienelemente integrieren. Dazu gehören beispielsweise virtuelle Campustouren oder Interviews mit Studenten und Alumni.
Zwecke
Online-Self-Assessments stehen, genauso wie Instrumente des Personalrecruitments im betrieblichen Kontext auch, in einem Spannungsfeld zwischen Marketing und (Selbst)-Selektion: Passende Bewerber sollen durch die OSAs zu einer Bewerbung ermutigt werden. Weniger gut passende Bewerber sollen dies erkennen können und von einer Bewerbung absehen.[2] Gleichzeitig sollen die Studieninteressierten dabei unterstützt werden, realistische Erwartungen von einem bestimmten Studiengang zu entwickeln (Beratungs- und Orientierungsfunktion). Im psychodiagnostischen Sinn erfüllen OSAs somit Funktionen von Status- und Modifikationsdiagnostik, wobei sich zwischen den Online-Self-Assessments der einzelnen Hochschulen deutliche Unterschiede in ihrem Schwerpunkt zeigen.
OSA versa Studienberatung
In der aktuellen Debatte wird häufig die Abgrenzung von Online Self Assessments zur Zentralen- oder fachspezifischen Studienberatung thematisiert. Im Sinne eines "Blended"-Ansatzes stehen diese beiden Orientierungsansätze dabei nicht konkurrierend, sondern einander ergänzend.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Kristof Kupka: Internetbasierte simulative Spiele und Self-Assessments als Hilfe für die Berufs-, Studien- und Ausbildungswahl. In: Ulrich Blötz (Hrsg.), Planspiele in der beruflichen Bildung. Bertelsmann, Bielefeld, 2005, ISBN 3-7639-1054-9.
- ↑ Johann Pixner und Dennis Mocigemba: Online Self Assessments an der Universität Freiburg: Im Spannungsfeld zwischen Studiengangsmarketing und Selbstselektion. In: Georg Rudinger und Katharina Hörsch (Hrsg.), Self-Assessment an Hochschulen: Von der Studienfachwahl zur Profilbildung, S. 139-147. V&R unipress, Göttingen, 2009, ISBN 978-3-89971-725-9.
- ↑ Joachim Diercks, Jutta Kast, Kristof Kupka und Katharina Bolten: HAW-Navigator – Internetbasierte Orientierungs- und Self-Assessment Instrumente und ihre Verbindung mit der Studienberatung an der HAW Hamburg. In: Zeitschrift für Beratung und Studium 1/2009.
Literatur
- Manfred Amelang und Werner Zielinski: Psychologische Diagnostik und Intervention. 3. Auflage, Springer, Heidelberg 2002, ISBN 3-540-42840-2.
- John P. Wanous: Organizational Entry. Recruitment, Selection, Orientation and Socialization of Newcomers. Addison-Wesley, Eastbourne 1992, ISBN 0-201-51480-X.
- Georg Rudinger und Katharina Horsch (Hrsg.): Self-Assessment an Hochschulen: Von der Studienfachwahl zur Profilbildung (Applied Research in Psychology and Evaluation). 1. Auflage, V&R Unipress, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89971-725-9.
Siehe auch
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