- Absenktunnel
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Ein Absenktunnel ist ein am Grund von Gewässern verlaufender Tunnel, bei dem die Tunnelröhre aus einzelnen Röhrenelementen besteht, die an Land gefertigt, an ihrer Zielposition versenkt und dann verbunden werden.
Die Tunnelelemente, die über 100 Meter lang sein können, bestehen in der Regel aus Beton und Stahl und werden in einem Trockendock gefertigt. Die offenen Enden werden mit Stahlschotten wasserdicht verschweißt. Das Dock wird geflutet und das Element an seinen Bestimmungsort geschleppt. Hier wird es an ein Spezialschiff gehängt, das wie ein Portalkran fungiert. Indem im Tunnelelement befindliche Ballasttanks langsam mit Wasser gefüllt werden, wird das Bauteil kontrolliert abgesenkt. Dabei dient der Schwimmkran hauptsächlich zur Sicherung und zum Halten der Position. Grenzt das Teil passgenau an das benachbarten Röhrenstück, wird es zunächst von außen verschweißt, bevor innen das Schott geöffnet wird.
Um die Tunnelröhre zu schützen, wird sie bei Absenktunneln meist in einem zuvor ausgehobenen Graben am Gewässerboden verlegt, der später aufgefüllt wird.
Beispiele für Absenktunnel
- 1975 - Neuer Elbtunnel Hamburg (1.-3. Röhre) im Verlauf der Bundesautobahn 7
- 2000 - Drogdentunnel (als Teil der Öresundverbindung zwischen Schweden und Dänemark)
- 2003 - Warnowtunnel (Rostock)
- 2009 - Marmaray (Bosporus)
Einzelnachweise
- Daniel Miller: Die größten Projekte der Welt - Tunnel unter dem Bosporus (Discovery Channel)
- Daniel Miller: Die größten Projekte der Welt - Der Transatlantik-Tunnel (Discovery Channel)
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