Otto Schultze-Rhonhof

Otto Schultze-Rhonhof
Otto Schultze-Rhonhof

Otto Schultze-Rhonhof (* 1897; † 1974) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schultze-Rhonhof studierte Jura in Münster und war seit 1919 Mitglied des Corps Rheno-Guestphalia.[1] 1921 leitete er den Kösener Congress. 1933 trat er auf Aufforderung des etwa gleich alten Landeshauptmanns von Westfalen Karl-Friedrich Kolbow der NSDAP bei und machte sodann als Verwaltungsjurist innerhalb des Provinzialverbands Westfalen Karriere. 1938 wurde er Geschäftsführer am Bispinghof, dem Sitz der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. Die neuere Forschung hebt in diesem Zusammenhang darauf ab, Schultze-Rhonhof sei „kein typischer Nationalsozialist, sondern vielmehr ein Mann des Ausgleichs zwischen konservativen Landesräten an der Landesversicherungsanstalt und der stramm nationalsozialistisch ausgerichteten Hauptverwaltung gewesen“, der allerdings durch sein korrektes wie konsequentes Verwaltungshandeln andererseits den Erfolg der Gleichschaltungspolitik erst ermöglicht habe.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Erster Direktor der Landesversicherungsanstalt Westfalen.

Von 1939 bis 1945 und von 1955 bis 1963 war er Vorstandsvorsitzender des Westfälischen Vereins für Lupusbekämpfung. Für sein gesundheitspolitisches Engagement verlieh ihm die Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität 1957 (ein Jahr vor Albert Schweitzer) den Dr. med. h. c..

Ehrungen

Literatur

  • Marc von Miquel: Die Deutsche Rentenversicherung Westfalen in Diktatur und Demokratie. Münster 2008, in: Peter Werner (Hrsg.): Weiterentwicklungen des Sozialstaats unter den Einflüssen von Polarisierung in der Gesellschaft und Verflüssigungen traditioneller Strukturen. Münster 2008 (Digitalisat (aufgerufen 23. Mai 2010))

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 117, 56
  2. Marc Miquel (2008), S. 52 ff.

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