Otto von Heydebreck

Otto von Heydebreck

Otto Ernst Heinrich von Heydebreck (* 19. März 1887 in Köslin; † 3. Dezember 1959 in Bad Honnef) war ein deutscher Journalist.

Leben und Wirken

Heydebreck war der Sohn einer alten preußischen Adelsfamilie. Sein älterer Bruder war der Freikorps- und SA-Führer Hans Peter von Heydebreck.

Otto von Heydebreck schlug zunächst die Offizierslaufbahn ein. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg schied er im Rang eines Hauptmannes aus der Armee aus. Seinen Lebensunterhalt verdiente er fortan als Journalist. Von 1929 bis 1933 war er Chef des Berliner Büros der Münchener Neuesten Nachrichten. Im Rahmen dieser Tätigkeit unterstützte er die Politik der Regierung seines Freundes Heinrich Brüning, was ihn in Konflikt mit Paul Reusch brachte, der als Vorstandsvorsitzender der Gute Hoffnung Hütte – die zu den Eigentümern der Zeitung gehörte – die MNN auf einen nationalen Kurs bringen und gegen die Brüning-Regierung ausrichten wollte. Wenige Wochen nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde Heydebreck am 22. Mai 1933 im Zuge der Gleichschaltung der MNN durch den nationalsozialistischen Kommissar in der Redaktion der Zeitung, Leo Hausleiter, entlassen.[1]

Als Freund des ehemaligen Reichskanzlers Heinrich Brüning und als Bruder eines hohen SA-Führers geriet Heydebreck im Zuge der politischen Säuberungswelle der Nationalsozialisten vom 30. Juni 1934 ins Visier der SS. Einer Verhaftung oder gar Ermordung entging er jedoch, da ihn sein Kollege Hans-Joachim Kausch verborgen hielt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Heydebreck zeitweise das Berliner Büro der Zeitung Die Welt.

Heydebreck war seit dem 28. Juli 1914 mit Agnes Schwenke (* 9. Oktober 1892 in Tilsit; † 18. Februar 1941 in Kaiserswerth bei Düsseldorf) verheiratet.

Literatur

  • Heinz Dietrich Fischer: Reeducation und Pressepolitik unter britischem Besatzungsstatus, 1978.

Einzelnachweise

  1. „Paul Reusch und die Münchener Neuesten Nachrichten. Zum Problem Industrie und Presse in der Endphase der Weimarer Republik1“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 1 (1972).

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