Pelden Gyatsho

Pelden Gyatsho
Palden Gyatso (2000)

Pelden Gyatsho (auch: Palden Gyatso; tib.: dpal ldan rgya mtsho; * 1933 in Panam, Tibet) ist ein buddhistischer Mönch. Während der chinesischen Invasion in Tibet wurde er verhaftet und verbrachte 33 Jahre im chinesischen Gefängnis. Nach seiner Freilassung 1992 ging er nach Dharamsala (Nordindien) ins Exil. Seither praktiziert er seinen buddhistischen Glauben als freier Mönch.

Leben

Pelden Gyatsho wurde 1933 im tibetischen Dorf Panam geboren. Dieser Ort liegt am Nyangchu Fluss zwischen Gyantse und Shigatse. 1943 trat er als Mönchsnovize im Kloster Gadong ein. Noch während der chinesischen Invasion wurde er 1952 zum vollordinierten Mönch der Gelug-Schule ernannt. Später studierte er im Drepung-Kloster in der Nähe von Lhasa.

Nach dem tibetischen Aufstand 1959 wurde Pelden Gyatsho von den chinesischen Behörden verhaftet. Die folgenden 33 Jahre verbrachte er in verschiedenen chinesischen Gefängnissen und Arbeitslagern. Er wurde gezwungen, an Umerziehungskursen teilzunehmen und wurde dabei gefoltert, was irreversible körperliche Schäden zur Folge hatte. Er folgte jedoch weiterhin dem Dharma.

1992 wurde Pelden Gyatsho freigelassen. Er flüchtete nach Dharamsala in Indien, dem Ort der tibetischen Exilregierung. Dort verfasste er seine Autobiografie Fire Under The Snow (deutsch: „Ich, Palden Gyatso, Mönch aus Tibet“), welche in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.

Bei seinen darauf folgenden Reisen durch Amerika und Europa hat er sich als Gegner der chinesischen Besetzung Tibets und als Zeitzeuge einer langjährigen chinesischen Gefangenschaft politisch engagiert. 1995 wurde er von der UN-Menschenrechtskommission in Genf angehört.

Pelden Gyatsho lebt in Dharamsala und widmet sich seinen buddhistischen Studien.

Literatur

  • Palden Gyatso: Fire Under The Snow. The Harvill Press, London 1997, ISBN 1-86046-509-9.
  • Palden Gyatso: Ich, Palden Gyatso, Mönch aus Tibet. Bastei Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2000, ISBN 978-3-404-61447-9.

Weblinks


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