Paul Franke (Verleger)

Paul Franke (Verleger)

Paul Franke (* 21. Oktober 1881 in Nauendorf; † 25. Juli 1984 in Bad Tölz) war ein deutscher Verleger.

Leben

Franke wuchs in Altenburg auf. Von 1911 bis 1914 war er, nach dem Abitur, bei Girardet in Essen tätig. Im Ersten Weltkrieg diente er als Oberstleutnant bei der Nachrichtenabteilung, nachdem er vorher bereits als Direktor in den Modeverlag Otto Beyer in Leipzig eingetreten war. 1922 berief ihn die Deutsche Reichsbahn für ihre Wirtschaftswerbung, wozu sie ein Unternehmen in Berlin und in München gegründet hatte. Nach neun Jahren wurde Paul Franke Direktor dieses Unternehmens. Noch in dieser Zeit gründete Franke eine Reihe von Verlagsgesellschaften und übernahm die Leitung von einigen Verlagen, die zum Stinnes- bzw. zum Industriekonzern gehörten.

Unter der Sammelbezeichnung „Vereinigte Verlagsgesellschaften Franke & Co. KG, Berlin“ fasste Paul Franke seine inzwischen gegründeten Einzelverlage zusammen und brachte unter anderem folgende Titel heraus:

  • „Zeitschrift für öffentliche Wirtschaft“
  • „Die Landgemeinde“
  • „Zeitschrift für Landmaschinen“
  • „Auto Revue“
  • „Die Deutsche Volkswirtschaft“
  • „Die Deutsche Versicherungswirtschaft“
  • „Die Deutsche Bankwirtschaft“
  • „Betriebswirtschaft“
  • „Gemüse und Obst“
  • „Film Kurier“ (mit täglichem Erscheinen)
  • „Lichtbild Bühne“

Eine Anzahl weiterer Veröffentlichungen ergänzten das Verlagsprogramm der VVG. Paul Franke unterhielt sowohl in Berlin, als auch in München Büros. In der damaligen Reichshauptstadt verfügte er über repräsentative und gut ausgestattete Geschäfts- und Direktionsgebäude, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Franke zog sich auf sein Besitztum in Rottach-Egern zurück und konzentrierte sich auf die verlegerische Tätigkeit. Insbesondere wollte er den „Film Kurier“ neu herausbringen, die Lizenz seitens der vergebenden amerikanischen Besatzungsmacht erhielt jedoch der Sohn des Berliner Anwaltes, welcher für die Lizenzvergabe als Verbindungsmann zu den Amerikanern verantwortlich war.

Die Vereinigte Verlagsgesellschaft wurde nach 1945 neu aufgebaut, allerdings ohne die ehedem erfolgreichen Fachzeitschriften. Paul Franke brachte die Film-Bühne[1] und den Illustrierten Film-Kurier heraus.[2][3][4]

Paul Franke, inzwischen von allen „Generaldirektor Paul Franke“ genannt, ist auch als Gesellschafter des größten Berliner Filmtheaters Zoo-Palast mit Atelier bekannt geworden. Er bestellte Max Knapp zum Geschäftsführer dieser Filmtheater-Gesellschaft und ermöglichte ihm den Start als „Filmzar von Berlin“. Hans Borgelt konnte nicht als Chefredakteur des Filmkuriers berufen werden, da es, wie oben beschrieben, nicht zu einer Lizenzierung kam.

Auszeichnungen

  • Aus Anlass seines 90. Geburtstages wurde Paul Franke mit der Ehrenmedaille der Filmwirtschaft ausgezeichnet.
  • 1981 erhielt er das Filmband in Gold.
  • Paul Franke erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse (Bundesverdienstkreuz)

Einzelnachweise

  1. http://www.studentenpilot.de/studieninhalte/onlinelexikon/il/Illustrierte_Film-B%FChne/]
  2. http://www.filmmuseum-hamburg.de/prggrammhefte_chronologie.html
  3. Beispiel eines Illustrierten Film-Kuriers
  4. http://www.madmags.de/lesezeichen/die-geschichte-der-filmprogramme/die-nachkriegsjahre

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