Paul Friedrich Scheffler

Paul Friedrich Scheffler

Paul Friedrich Scheffler (* 23. April 1895 in Wismar; † 29. September 1985 in Berlin) war ein deutscher Rechtsanwalt und LDPD-Politiker

Inhaltsverzeichnis

Leben

Paul-Friedrich Scheffler besuchte die Bürgerschule, das dortige Gymnasium und nahm ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Jena und Rostock auf. Nach dem ersten juristischen Examen promovierte er 1926 an der Universität Rostock zum Dr. jur. Scheffler war nach dem zweiten Examen zunächst für eine Bank tätig, bevor er sich ab 1931 als Rechtsanwalt und Notar in Rostock niederließ. Politisch stand er der DDP nahe.

Im November 1945 gründete er die LDPD in Rostock und war deren Vorsitzender bis zum November 1946. Ab Juli 1946 führte er auch den Kreisverband Rostock. Bei den Kommunal- und Landtagswahlen 1946 erhielt Scheffler ein Mandat für die Stadtvertretung und den Landtag. Die LDPD-Landtagsfraktion wählte Scheffler schließlich im November 1946 zum Fraktionsvorsitzenden, zudem gehörte er dem Zentralvorstand der LDPD in Berlin an. Im Landtag trat Scheffler für eine rechtsstaatliche Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone ein und zog damit den Unmut der SED auf sich. Im Namen der LDPD-Fraktion stellte er beispielsweise 1947 den Antrag, in der Landesverfassung neben der Rassenhetze auch Klassenhetze zu verbieten. Scheffler wandte sich zudem gegen die willkürliche Enteignung aller Kinobesitzer im Lande und wurde Ende 1947 ohne Aufhebung der parlamentarischen Immunität verhaftet. Nach seiner Freilassung floh er in den Westen, im November 1948 wurde ihm das Landtagsmandat aberkannt. Den Fraktionsvorsitz übernahm der LDPD-Abgeordnete Friedrich Stratmann.[1]

Quellen

  • Werner Breunig, Andreas Herbst: Biogragrafisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963, Landesarchiv Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 230
  • Klaus Schwabe: Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Begleitheft zu einer Ausstellung im Landtag Mecklenburg-Vorpommern vom 28. August bis 20. Oktober 1996.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Damian van Melis: Entnazifizierung in Mecklenburg- Vorpommern. Herrschaft und Verwaltung 1945 - 1948, Oldenbourg 2002, ISBN 978-3486563900, S. 231

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