Paul Trint

Paul Trint

Paul Trint (* 2. Dezember 1876 in Braunsberg; † 29. Dezember 1965 in Hamburg) war ein deutscher Richter.

Leben

Als Sohn eines Hotelbesitzers und Stadtrats besuchte Trint das Gymnasium in Braunsberg. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaft an der Albertus-Universität und der Friedrich-Wilhelms-Universität. Er war Mitglied der Corps Masovia (1896) und Palaiomarchia (1960). [1][2]

1909 wurde er Staatsanwalt in Oels, Schlesien, 1916 Erster Staatsanwalt beim Oberlandesgericht Breslau und 1922 Oberstaatsanwalt in Elbing. Auf dem Juristentag 1933 meinte der Reichskommissar Hans Frank, daß „wir nationalsozialistische deutsche Juristen in jedem Recht nur das Mittel zum Zweck sehen, einer Nation die heldische Kraft zum Wettstreit auf dieser Erde zu sichern“. Der schmächtige Trint entgegnete ihm mit betonter Schärfe, daß „die alten Gesetze und nicht die Parteiwünsche die Beurteilungsgrundlage blieben“. Er wurde noch im selben Jahr seines Amtes enthoben und in ein Konzentrationslager verbracht. Nachdem sogar die Elbinger Parteileitung der NSDAP protestiert hatte, wurde er aber schnell rehabilitiert und als Landgerichtsdirektor nach Berlin berufen. Nachdem er 1951 pensioniert worden war, wirkte er noch einige Jahre als beisitzender Richter beim Obersten Rückerstattungsgericht für Berlin. 1964 zog er mit seiner Frau nach Hamburg, um in der Nähe seiner drei Töchter zu sein. Beerdigt wurde er am 3. Januar 1966 auf dem Hamburger Friedhof Blankenese.

„Trint verkörperte den feinen, unabhängigen Richtertyp alten Schlages in seiner vornehmen, ritterlichen, ausgewogenen und sicher bestimmten Art. Auffällig war seine Liebenswürdigkeit, wie man sie selten trifft. In seiner inneren Haltung und in seiner gepflegten äußeren Erscheinung erschien er uns immer als ein echter Kavalier in der besten Bedeutung dieses so oft mißbrauchten Wortes, ein Corpsstudent, wie wir ihn uns wünschen.“

Hans-Heinrich Müller-Dieckert

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 87, 883
  2. Kösener Corpslisten 1996, 113, 573

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Trint — ist der Familienname folgender Personen: Paul Trint (1876–1965), deutscher Richter Peter Trint (* 1929), deutscher Architekt Ursula Trint (* 1931), deutsche Architektin und Autorin Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Masovia Königsberg zu Potsdam — Basisdaten Wappen Erstgründung 14. Juni 1830 in Königsberg i. Pr. Hochschule …   Deutsch Wikipedia

  • Braniewo — Braniewo …   Deutsch Wikipedia

  • Sprengel Museum Hannover — Eingang des Sprengel Museum Hannover Das Sprengel Museum Hannover in Hannover ist ein Museum für moderne Kunst und zählt mit Schwerpunkten wie dem deutschen Expressionismus und der französischen Moderne zu den bedeutendsten Museen der Kunst des… …   Deutsch Wikipedia

  • DTM-Rennstrecken — Seit Gründung der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft Im Jahre 1984 bzw. Deutschen Tourenwagen Masters ab 2000 wurden Rennen auf insgesamt 34 Rennstrecken in 16 Ländern ausgetragen. Die Rennstrecken sind in den folgenden Tabellen alphabetisch… …   Deutsch Wikipedia

  • Sprengel-Museum — Aufgang zum Museum Skulptur auf dem Museumsgrundstück Das Sprengel Museum Hannover in Hannover ist ein Museum für Kunst des 20. Ja …   Deutsch Wikipedia

  • Sprengel Museum — Aufgang zum Museum Skulptur auf dem Museumsgrundstück Das Sprengel Museum Hannover in Hannover ist ein Museum für Kunst des 20. Ja …   Deutsch Wikipedia

  • Sprengelmuseum — Aufgang zum Museum Skulptur auf dem Museumsgrundstück Das Sprengel Museum Hannover in Hannover ist ein Museum für Kunst des 20. Ja …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der DTM-Rennstrecken —  Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der DTM-Fahrer — Hier sind alle ehemaligen und aktuellen Rennfahrer der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters und Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) aufgelistet. Die aktive Zeit ist in Klammern hinter dem Namen angegeben. Zwischen 1996 und 1999 fanden keine DTM… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”