- Peiden-Bad
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Peiden-Bad liegt unterhalb des Dorfes Peiden in der Gemeinde Suraua im Valsertal im Kanton Graubünden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Peiden-Bad wurde bekannt durch das seit dem 13. Jahrhundert bekannte Bad, das durch Wasser aus drei Mineralquellen gespeist wurde. Die Bade- und die Frauenquelle (heute Markusquelle) liegen in der Nähe des Gasthofes, die Luziusquelle rund 100 Meter oberhalb der Kirche St. Luzius auf der linken Seite des Glenners wurde 1862 gefasst.
Gemäss einer Urkunde von 1563 gehörten sie gemeinsam den Dörfern Camuns und Peiden, die damals die Badeanlage einem Caspar de Cabalzar überliessen. 1780 schreibt Ulysses von Salis, dass die Quelle nur an wenigen Stellen giess-fassstark hervorkomme. 1824 wurde die eisenhaltige Badequelle unmittelbar hinter dem Hotel gefasst und unter das Dach hinaufgepumpt. Dort wurde es in riesigen Boilern aufgewärmt und in die hölzernen Badewannen eingelassen.
1812 wurden die Quellen durch einen Erdrutsch verschüttet, 1868 durch eine Überschwemmung zerstört und 1873 wieder eröffnet. Der Erfolg des in den gehobenen Gesellschaftskreisen der Belle Epoque beliebten Bades ermöglichte 1891 den Brüdern Barclamiu und Luzi Arpagaus den Umbau des Badebetriebs zu einem Hotels, das heute noch steht.
1906 wurde bei der Brücke über den Glenner eine Dépendance erstellt. Der Kurbetrieb dauerte jeweils von Mitte Juni bis Ende September. Dank der 1910 neu eröffneten Valserstrasse, die von Ilanz direkt durch Peiden-Bad führte, nahm der Betrieb einen weiteren Aufschwung. Zeitweilig füllte der Inhaber Josef Vinzens-Tuor Mineralwasser in Flaschen ab, verkaufte es den Gästen oder vertrieb es als Peidner Mineral- und Medicinalwasser an andere Interessenten.
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs blieben die Gäste aus. Der Badebetrieb wurde eingestellt, das Hotel jedoch weitergeführt. Am 1. Januar 1963 kam die Anlage in den Besitz der Churer Rhätischen Aktienbrauerei, die die Quellen jedoch nicht nutzte. Um 1980 wurden Dependance und Nebengebäude am rechten Ufer des Glenner abgebrochen. Gegenwärtig (Sommer 2010) ist der Betrieb im Besitz der Bad Peiden AG.[1]
Literatur
- Ludmila Seifert, Leza Dosch: Kunstführer durch Graubünden Scheidegger & Spiess, Zürich 2008
Weblinks
Einzelnachweise
Peiden im Historischen Lexikon der Schweiz
46.7166079.200245Koordinaten: 46° 43′ 0″ N, 9° 12′ 1″ O; CH1903: (734678 / 175445)
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