- Peiden
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Peiden, eine Fraktion der Gemeinde Suraua, ist eine ehemalige politische Gemeinde in der Val Lumnezia im Kanton Graubünden. Das Dorf liegt am Hang unterhalb Cumbel an der Verbindungsstrasse zwischen Ober- und Unterlugnez. Unterhalb des Dorfes liegt im Tal des Glenner das seit dem 13. Jahrhundert bekannte Peiden-Bad.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name des Dorfes geht vermutlich auf das vorrömisch-rätische pitino zurück, eine Bezeichnung für Wehranlage oder Burg.[1]
Geschichte
Peiden entstand im 11. Jahrhundert. Die romanische Siedlung unterstand als Lehen des Bistums Chur zuerst den Vögten von der Belmont, denen 1371 die Lumbreiner Feudalherren Lumerins und 1390 die Sax-Misox folgten. 1345 wird das Dorf als Pedens erwähnt. 1538 kaufte sich das Dorf von den Feudalrechten frei. Die damals gebildete Nachbarschaft mit Camuns und Cumbel bestand bis 1851.
1963 fusionierte Peiden mit Uors zur politischen Gemeinde Uors-Peiden, diese wiederum schloss sich auf den 1. Januar 2002 mit den Fraktionen Camuns, Surcasti und Tersnaus zur neuen Gemeinde Suraua zusammen.
Bevölkerung
1850 lebten 91 Menschen in Peiden, 1900 waren es 129; der Höchststand wurde 1910 erreicht, als Peiden 147 Einwohner zählte. Anschliessend ging die Einwohnerzahl stetig zurück. 1950 waren es 87, 1960 67 und heute ist es noch ein gutes Dutzend.
Kirche
Kirchlich gehörte Peiden zu St. Vinzenz in Pleif, bildete von 1745 die Kuratkaplanei zur Heiligen Dreifaltigkeit und von 1910 bis 1963 eine eigene Pfarrei. Die katholische Pfarrkirche «Heilige Dreifaltigkeit» wurde um 1730 erbaut und ist gemäss der Einschätzung von Erwin Poeschel ohne architektonische Bedeutung. Das Altarblatt stammt aus der Zeit um 1700. Im linken Seitenaltar findet sich eine Schutzmantelmadonna von Georg Wilhelm Graesner, um 1650. Die Kirche wurde 1896 und 1900 bei Dorfbränden beschädigt und bei der Wiederherstellung vergrössert.
Rutschungen
Peiden liegt auf einem 30 Quadratkilometer grossen Rutschgebiet; die linke Talseite von Lumbrein bis Cumbel bewegt sich jährlich um 1 bis 20 Zentimeter auf einer um 15 Grad geneigten Gleitfläche talwärts. In den letzten hundert Jahren verschob sich der Standort der Kirche um mehr als 16 Meter talwärts und senkte sich um 4 Meter. Die Häuser mussten öfters geflickt werden, und hie und da zeugen Risse in den Mauern vom bewegten Untergrund.
Nach Hochwassern des Glenner gegen das Ende der 1920er-Jahre kam der Boden so stark ins Rutschen, dass man Peiden evakuieren wollte, doch die Bevölkerung wehrte sich. Die unstabile Lage des Dorfes beschleunigte die Abwanderung. Auch wenn sich die Geschwindigkeit der Rutschungen verlangsamt hat, rutscht der Hang weiter.[2]
Film
Im Film «Peiden» erzählt der Autor Mattias Caduff, dessen Vorfahren aus Peiden stammen, von Herkunft und Alltag der Bewohner. Seit die Rutschgefahr in Peiden in der Mitte des 20. Jahrhunderts aktuell war, gilt Peiden als Musterbeispiel eines sterbenden Dorfes.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam; Terra Grischuna-Verlag, Chur 1999
- ↑ Waldwissen
- ↑ Caduff Info
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