Penzig (Adelsgeschlecht)

Penzig (Adelsgeschlecht)
Stammwappen derer von Penzig

Bei den Herren von Penzig (heute von Pentzig) handelt es sich um ein oberlausitzer Uradelsgeschlecht, welches seinen Stammsitz in Penzig hatte. Die erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1241, in welchem Reinhardus de Pinzig als Zeuge genannt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits im 13. Jahrhundert kommt es neben der Ersterwähnung des Jahres 1241[1] zu weiteren Nennungen. So wird 1268 die Burg Penzig samt einem Burggrafen beurkundet. Die sichere verwandtschaftliche Zuordnung beginnt mit der Nennung der Brüder Gerhard, Konrad und Zdyslaus im Jahr 1321. Seit 1491 gehörte der gesamte Ort Penzig der Stadt Görlitz, die Burg wird 1514 mit königlicher Erlaubnis abgebrochen. Die Familie erwarb neben den Besitzungen in Sachsen und Schlesien auch Güter in Ostpreußen. Vor allem im 18. Jahrhundert stellte sie zahlreiche hochrangige Militärs, vor allem in sächsischen und polnischen Diensten. In den 1790er Jahren erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Die verbliebene Erbtochter Christiane Sophie von Penzig verheiratete sich mit Johann Friedrich von Prenzel, welcher 1801 mit dem Prädikat von Penzig in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.

Wappen

Wappen von Pentzig nach Siebmacher

In Blau ein von Rot und Silber geschachter, links kehrender Adlerflügel. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein geschlossener, vorn wie der Schild bezeichneter, hinten blauer Flug.[2]

Stammliste

Die Stammliste wird in der Literatur auf Grund der häufig mehrfach auftretenden Namen kontrovers diskutiert; die hier abgebildete hält sich an Köhler (1838).

  • Gerhard von Penzig (1321–1329)
    • Leuther I. von Penzig (1368)
      • Hans I. von Penzig (1382–1397, † um 1397)
      • Nikel I. von Penzig (1382)
        • Leuther III. von Penzig (1397–1413)
          • Nicolaus II von Penzig (1437–1475, † 1475), verheiratet mit Barbara von Köckritz (1462–1481, † nach 1481)
            • Nicolaus III. von Penzig (1480–1484)
              • Hans V. von Penzig (1491–1492)
              • Leuther V. von Penzig (1491–1510)
              • George II. von Penzig (1491–1492)
              • Balthasar von Penzig (1491–1492)
              • N.N. von Penzig (1494), verheiratet mit Christoph von Talckenberg (1494)
            • George I. von Penzig (1480–1490)
            • Hans IV. von Penzig (1480–1490)
          • Hans III. von Penzig (1481–1491)
        • Reintsch von Penzig (1397–1413)
        • Hans II. von Penzig (1397–1413)
      • Leuther II. von Penzig (1382)
        • Johannes von Penzig, Pfarrer zu Beuthen (1397–1413)
        • Czaslaus II. von Penzig (1397–1437)
        • Leuther IV. von Penzig († 1414)
      • Czaslaus I. von Penzig (1382–1397), Ritter seit einer Wallfahrt nach Jerusalem 1396.
        • Heinrich von Penzig (1401)
        • Hans von Penzig (1401), Ritter
        • Georg von Penzig (1401–1405)
  • Konrad von Penzig (1321–1329)
  • Zdyslaus von Penzig (1321–1329)

Einzelnachweise

  1. Codex diplom. Lus. sup. 1, S. 59
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe, S. 251, Limburg (Lahn) 1999

Literatur

  • Kneschke, E. H. (1867): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Bd. 7, 626 S., Leipzig.
  • Köhler, G. (1838): Ritterburgen und Raubschlösser in der Oberlausitz. Schloss Penzig. In: Neues lausitzisches Magazin. Bd. 16, S. 386–397, Görlitz.
  • Lehmann, R. (1979): Quellen zur Geschichte der Niederlausitz. Bd. 3, 822 S.
  • Mischke, J. G. (1861): Das Markgrafthum Ober-Lausitz, Königlich Preußischen Antheils in geschichtlicher, statistischer und topographischer Hinsicht. 226 S., Görlitz.
  • Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften (1799): Verzeichnis Oberlausizischer Urkunden. erstes Heft, vom Jahre 965 bis 1546. 444 S., Görlitz.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe, S. 251, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, ISSN 0435-2408

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herrschaft Muskau — Die Standesherrschaft Muskau war die größte der vier Oberlausitzer Freien Standesherrschaften. Geografisch gesehen deckte sie einstmals den gesamten nordöstlichen Teil der Oberlausitz ab. Die Herrschaft Muskau, Ausschnitt aus einer Karte von 1745 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter N–Z — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Landvogt der Oberlausitz — Das Amt des Landvogtes war im Mittelalter das bedeutendste landesherrliche Amt der Oberlausitz. Das Amt des Landvogtes entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts während der Herrschaft der Askanier durch die Vereinigung und Erweiterung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Landvögte der Oberlausitz — Das Amt des Landvogtes war im Mittelalter das bedeutendste landesherrliche Amt der Oberlausitz. Das Amt des Landvogtes entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts während der Herrschaft der Askanier durch die Vereinigung und Erweiterung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberlausitzer Landvogt — Das Amt des Landvogtes war im Mittelalter das bedeutendste landesherrliche Amt der Oberlausitz. Das Amt des Landvogtes entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts während der Herrschaft der Askanier durch die Vereinigung und Erweiterung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Vogt der Oberlausitz — Das Amt des Landvogtes war im Mittelalter das bedeutendste landesherrliche Amt der Oberlausitz. Das Amt des Landvogtes entstand in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts während der Herrschaft der Askanier durch die Vereinigung und Erweiterung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Sobolkecy — Sobolice Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Nieder Neundorf — Stadt Rothenburg/O.L. Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Niederneundorf — Nieder Neundorf Stadt Rothenburg/O.L. Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Seidenberg — Zawidów …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”