- Peter Weiser
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Peter Weiser (* 1926 in Mödling bei Wien) war Journalist, Leiter des Wiener Konzerthauses und Leiter der Österreichischen Energieagentur. Er ist aktives Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Weiser war 1951 bis 1955 für den amerikanischen Besatzungssender in Wien, „Rot-Weiß-Rot“, tätig, Gegengewicht zum von der sowjetischen Besatzungsmacht beeinflussten staatlichen Österreichischen Rundfunk. Er begegnete im Script Department des Senders Ingeborg Bachmann, die mit ihm und Jörg Mauthe 1952 / 1953 an der wöchentlichen, sehr erfolgreichen Sendung Die Radiofamilie arbeitete, bis sie 1953 nach Rom übersiedelte. (Über die Sendereihe schrieb Weiser später Erinnerungen.) Im Österreichischen Rundfunk wurde er 1955 nach dem Ende der Besatzungszeit Chefdramaturg.
Nach der Arbeit für Zeitungen (Kulturkorrespondent der FAZ und Theaterkritiker des Kuriers) wurde Weiser 1961 zum Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft berufen. In dieser Funktion war er für das künstlerische Programm des Wiener Konzerthauses verantwortlich und wurde stadtbekannt, in Musikerkreisen weit darüber hinaus. Aus dieser Zeit stammte seine Freundschaft mit Leonard Bernstein, für den er zwei Werke ins Deutsche übertrug. 1972 bis 1975 wurde das Konzerthausgebäude originalgetreu restauriert.
1977 bot ihm Bundeskanzler Bruno Kreisky an, die neu geschaffene Energieverwertungsagentur zu leiten, die Sparsamkeit beim Energieverbrauch propagieren sollte. Kreisky traute dem unkonventionellen Konservativen zu, die energiepolitischen Ziele seiner Regierung volksnah zu kommunizieren. Weiser übte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung 1991 aus. Für die Stadt Wien koordinierte er das Mozartjahr 1991.
2005 proponierte Weiser mit Herbert Krejci und Hannes Androsch die Ausstellung Das neue Österreich, die zum Staatsvertragsjubiläum 1955 / 2005 im Schloss Belvedere in Wien stattfand. Die drei Proponenten waren aktiv geworden, nachdem die Bundesregierung aus Kostengründen keine Jubiläumsausstellung in Angriff genommen hatte.[1] Weiser ging auf die erfolgreiche Ausstellung ein, als er 2008 zu den Rednern bei der Feier zu Androschs 70. Geburtstag gehörte.[2]
Seit der Nachkriegszeit war Weiser Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs und wird bis heute auf dessen Website als aktives Mitglied geführt. Im in der Wienbibliothek im Rathaus aufbewahrten Teilnachlass von Friedrich Torberg finden sich 1958 / 1959 von Weiser an Torberg geschriebene Briefe zum Thema der Mitgliedschaft Ungarns im P.E.N.[3] Weiser ist weiters Vizepräsident der Jerusalem Foundation Österreich und organisiert für das Kulturressort der Wiener Stadtverwaltung das alle zwei Jahre veranstaltete Theodor-Herzl-Symposion.
Peter Weiser wurde mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet.
Eigene Werke
- Familie Floriani. Ein wienerischer Jahreslauf in 30 Bildern. (Nach der „Radiofamilie“ des Senders „Rot-Weiß-Rot“.) Mit Jörg Mauthe. Kremayr Scheriau, Wien 1954, Buchgemeinschaft Donauland, Wien 1955, 299 S., Edition Atelier / Wiener Journal Zeitschriftenverlag, Wien 1990, 261 S.
- Ein Roman aus Wien, Verlag Deutsch, Wien 1964, Kremayr & Scheriau, Wien 1966, Buchgemeinschaft Donauland, Wien 1967, 230 S.
- Wien, stark bewölkt, Molden, Wien 1982, Brandstätter, Wien 1984, 200 S. (Autobiografie)
- Die Wahrheit 38-45, herausgegeben von Franz Endler und Peter Weiser, vier Bände, Jugend & Volk Edition, Wien 1988
- Mozart-Almanach 1991. Mit dem kompletten Programm des Mozart-Jahres in Wien (Kalendarium: Gabriela Sonnleitner; Redaktion: Christa Veigl), herausgegeben vom Wiener Fremdenverkehrsverband, Wien 1990, 103 S.
- Die Familie Nr. 1, in: Peter Bochskanl: Jörg Mauthe: Sein Leben auf 33 Ebenen. Erinnerungen und Visionen, Edition Atelier / Wiener Journal Zeitschriftenverlag, Wien 1994, 213 S.
- … und Viele waren wieder da., in: Heinz Kienzl (Hrsg.): Ein neuer Frühling wird in der Heimat blühen, Deuticke, Wien 2002, 184 S. (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, Heft 38)
- Nachruf auf Marcel Prawy in der Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Heft Mai / Juni 2003[4]
- Die Gnade, unter Tränen zu lachen. Essay zum 100. Geburtstag von Friedrich Torberg, in: Tageszeitung Wiener Zeitung, Wien, 16. September 2008[5]
Übersetzungen
- Leonard Bernstein: The unanswered Question. Deutsch: Musik – die offene Frage, Übertragung von Peter Weiser, Molden, Wien 1979, 432 S.
- Leonard Bernstein: Findings. Deutsch: Erkenntnisse. Beobachtungen aus 50 Jahren. Übersetzung von Peter Weiser, Knaus, Hamburg 1983, 293 S.
Literatur
Einzelnachweise
Kategorien:- Österreicher
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