- Heinz Kienzl
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Heinz Kienzl (* 8. Oktober 1922 in Wien) ist ein österreichischer Gewerkschafter und Bankmanager.
Kienzl wuchs als Sohn eines Drogisten in Wien auf. Unter dem NS-Regime wegen der jüdischen Herkunft seiner Mutter aus „rassischen“ Gründen verfolgt arbeitete er als Freileitungselektriker für die Technische Nothilfe. Während des Krieges sympathisierte er mit der „4. Internationale“ (Trotzkisten), schloss sich aber 1945 der SPÖ an. Kienzl studierte an der Hochschule für Welthandel in Wien und schloss mit Doktorat ab (Dissertationsthema: „Die Währungsmassnahmen der 2. Republik“). Er war ab 1947 im ÖGB beruflich tätig. 1950 bis 1968 fungierte er als Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung. 1954 bis 1969 war er gewählter Arbeiterkammerrat. Kienzl war auch Mitbegründer der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, die seit 1961 demoskopische Umfragen zu sozial relevanten Themen durchführt und veröffentlicht. Von 1973 bis 1988 fungierte er als Generaldirektor und von 1988 bis 1993 als 1. Vizepräsident für die Oesterreichische Nationalbank. Kienzl trat als engagierter Verfechter der friedlichen Nutzung der Kernenergie und als früher Verfechter einer europäischen Währung auf. Gegenwärtig betreut er vier außeruniversitäre Forschungsinstitute.
Werke (Auszug)
- Ökonomie und Ideologie, 1971
- Antisemitismus-Forschung in Österreich, 1987
- 40 Jahre Stabilität. Jahrtausendwende in Rot-Weiß-Rot, 1991
- Wir bejahten den Fortschritt, (1991)
- Ein neuer Frühling wird in der Heimat blühen, 2002
- Die Zeit des Anton Benya, 2007
Literatur
- Michaela Hudler und andere: Einblicke in das Leben von Heinz Kienzl, 1998
Weblinks
- Eintrag über Heinz Kienzl im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- Heinz Kienzl. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Heinz Kienzl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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