- Mödling
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Mödling Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Mödling Kfz-Kennzeichen: MD Fläche: 9,95 km² Koordinaten: 48° 5′ N, 16° 17′ O48.08555555555616.283055555556246Koordinaten: 48° 5′ 8″ N, 16° 16′ 59″ O Höhe: 246 m ü. A. Einwohner: 20.438 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 2.054,07 Einw. pro km² Postleitzahlen: 2340 (Hauptpostamt),
2342 (Bahnhofspostamt)Vorwahl: 02236 Gemeindekennziffer: 3 17 17 NUTS-Region AT127 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Pfarrgasse 9,
2340 MödlingWebsite: Politik Bürgermeister: Hans Stefan Hintner (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(41 Mitglieder)Lage der Stadt Mödling im Bezirk Mödling
Blick auf Mödling - an der Grenze zwischen Wienerwald und Wiener Becken(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Mödling ist eine Stadt im Industrieviertel, in Niederösterreich, 16 km südlich von Wien, mit 20.438 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).
Mödling ist auch Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks Mödling.
Sie wird auch als Perle des Wienerwaldes bezeichnet. Als ehemaliger Sitz einer Babenbergerlinie hat sie den Beinamen Babenbergerstadt. Die historische Altstadt mit alten Bürgerhäusern ist Fußgängerzone.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mödling liegt am Rande des Wiener Beckens. Durch Mödling fließt der Mödlingbach, der im Wienerwald entspringt und bei Achau in die Schwechat mündet. Ein Großteil des Gemeindegebietes ist bewaldet. Es gehört zum Naturpark Föhrenberge. An den Hängen des Wienerwaldes sind zahlreiche Weingärten mit den zugehörigen Heurigen in der Stadt. Das Weinbaugebiet gehört zur Thermenregion.
Nachbargemeinden: Im Norden und Osten ist es mit den Gemeinden Maria Enzersdorf und Wiener Neudorf zusammengewachsen. Im Süden grenzt es an Guntramsdorf, von dem es aber vom Eichkogel, der eine besondere Fauna und Flora aufweist, getrennt wird. Bei der Fahrt über den Eichkogel ist zwar Gumpoldskirchen der nächste bewohnte Ort. Dazwischen befindet sich allerdings Gemeindegebiet von Guntramsdorf, sodass Mödling nicht an Gumpoldskirchen grenzt. Im Westen führt eine Straßenverbindung durch die Vorderbrühl[1], die früher ein eigener Ort war, in die Hinterbrühl. Die Brühlerstraße führt durch ein enges Tal, die so genannte Klausen[1], wo oberhalb auf der einen Seite die Burgruine Mödling steht. Die andere Seite der Klausen wird vom Kalenderberg gebildet, wo sich auf der Rückseite die Burg Liechtenstein erhebt. Am Beginn wird die Klausen von der Ersten Wiener Hochquellenwasserleitung mittels eines gemauerten Aquäduktes überquert. Auf den schroffen Felsen stehen die für Mödling typischen seltenen Schirmföhren (Pinus nigra var. austriaca).
Maria Enzersdorf Hinterbrühl Wiener Neudorf Gaaden Guntramsdorf Geschichte
Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Zeit von medilihha über Medelikch und Medling zu Mödling. Die Wurzeln des Namens stammen aus dem Slawischen und sind die Bezeichnung für ein langsam rinnendes Gewässer.
Die ersten Siedlungsfunde gehen schon bis in die Jungsteinzeit zurück, wie ein Grabfund einer Doppelbestattung zeigt. Viele Funde wurden auch auf dem Kalenderberg aus der Hallstattzeit gemacht. In der Nähe des Bahnhofs fand man römische Münzen und ein Grab. Nach dem Sieg Karls dem Großen über die Awaren im Jahr 803 setzte die Besiedlung aus dem bayrisch-fränkischen Raum ein. Dies zeigten Ausgrabungen eines awarisches Gräberfeld mit über 500 Gräbern an der goldenen Stiege. Grabbeigaben und vollständig erhaltene Skelette sind im Museum der Stadt Mödling ausgestellt.
Die erste urkundliche Erwähnung war 8. September 903 im Zuge eines Gutstausches zwischen zwei Bischöfen als MEDILIHHA ULTRA MONTEM COMMIGENUM. Die Siedlung dürfte aber im Jahr 907 schon wieder zerstört worden sein. Erst nach der Schlacht auf dem Lechfeld dürfte die endgültige Besiedlung durch die Bayern begonnen haben.
Danach war Mödling auch einige Zeit Sitz einer Nebenlinie der Babenberger auf der heutigen Burgruine Mödling. Im Jahr 1177 erhält Heinrich der Ältere, der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott, die Herrschaft, die ein Gebiet von Liesing bis zur Piesting und Bruck umfasste. Das bezeugen Unterlagen, die sich im Stift Heiligenkreuz befinden. Nachdem das Interesse auf der Burg Mödling mehr auf Kunst und Kultur als auf dem Herrschen lag, war hier des Öfteren auch Walther von der Vogelweide zu Gast. Die Spitalkirche und die heutige St. Othmarkirche wurden im 15. Jahrhundert erbaut, der Karner wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Bereits in dieser Zeit war Mödling ein bedeutender Weinort. Neben Langenlois war Mödling einer der bedeutendsten in ganz Niederösterreich.
Unter Herzog Albrecht II. wurde Medlich, wie es damals hieß, im Jahre 1343 zum Markt erhoben.
Bei der ersten Türkenbelagerung 1529 wurde ein großer Teil der Stadt ein erstes Mal zerstört. Auch 1679 starben viele Einwohner an der Pest. Bei der zweiten Türkenbelagerung wurde ein Großteil der Bewohner niedergemetzelt. Da bei der zweiten Pestepidemie 1713 nur 22 Bewohner starben, wurde als Dank die Dreifaltigkeitssäule oder Pestsäule, wie sie heute genannt wird, erbaut.
Am 18. November 1875 wurde der Markt Mödling zur Stadt erhoben.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der Ort in die Stadt Wien zum 24. Bezirk eingemeindet. Erst 1954 wurde der Ort wieder eigenständig und fiel wieder an Niederösterreich zurück.
Zum Gedenken an die ermordeten Opfer der NS-Zeit, unter ihnen auch Sr. Restituta, wurden am 14. August 2006 Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt.
Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs, Geschichte des Wienerwalds.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung von Mödling zwischen 1971 und 2011 1971 1981 1991 2001 2011 18.835
19.276 20.290 20.405 20.438 Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2010, Statistik Austria
Politik
Mandatsverteilungen bei Gemeinderatswahlen Wahl ÖVP SPÖ Grüne WfM1 FPÖ LIF M 20002 WIR3 BMK4 2010 19 9 8 3 1 1 2005 18 12 7 2 2 - - 2000 15 10 5 5 4 1 1 1995 16 8 2 7 4 4 - 1990 17 11 1 10 2 - - - 1 Wir für Mödling, vormals Liste Pepi Wagner
- 2 Mödling 2000
- 3 Wir für Mödling - Eva Maier
- 4 Bürgerliste Michael Kanyka
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die gut erhaltene und renovierte Altstadt steht unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.
Im Rathaus ist auch das Standesamt untergebracht. Aufgrund des schönen Ambientes hat sich Mödling auch einen Ruf als Hochzeitsstadt erworben. Mit der Kaiserin Elisabethstraße und dem Schrannenplatz errichtete Mödling im Jahr 1976 eine Fußgängerzone, wobei erstmals eine durch die Stadt führende Bundesstraße zur Fußgängerzone erklärt wurde.
Neben der geschützten Stadt selbst gibt es noch das Naturschutzgebiet am Eichkogel, der auf seinen Halbtrockenrasen seltene Pflanzen, wie das vom Aussterben bedrohte Knollen-Brandkraut (Phlomis tuberosa) und andere beherbergt. Aber auch in den Felsen der Klausen wachsen seltene Pflanzen, wie die Mödlinger Feder-Nelke (Dianthus plumarius subsp. neilreichii), die erst Mitte des 19. Jh. von dem Botaniker August Neilreich entdeckt wurde oder der Deutsche Alant (Inula germanica). Hier gibt es außerdem große Bestände der seltenen Schwarz-Föhre (Pinus nigra subsp. nigra) und zahlreiche romantische Ruinen des Fürsten Johann I. Josef. Dazu gehört auch die Burgruine Mödling, die auf den Resten der ehemaligen herzoglichen Burg Mödling steht. Letztere zählt zu den drei von Walther von der Vogelweide besungenen Orten, an denen er besonders gefördert wurde. Wegen der malerischen Umgebung war Mödling im Biedermeier ein von Künstlern viel besuchtes Ausflugsziel. Bis 30. November 1967[2] war Mödling von Wien aus mit einer Straßenbahnlinie (Nr. 360) zu erreichen.
Bauwerke
- St. Othmarkirche, erbaut im 15. Jahrhundert, gotisch, mit einem Karner
- Spitalkirche
- Evangelische Pfarrkirche
- Burgruine Mödling
- Husarentempel am kleinen Anninger
- Schwarzer Turm
- Aquädukt Mödling
- Hyrtl'sches Waisenhaus
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in MödlingMuseen
- Museum Mödling im Thonetschlössl
- Volkskundemuseum
- Stadtverkehrsmuseum (Straßenbahnmuseum)
- Essinger-Haus
- Beethoven-Gedenkstätte
- Schönberghaus
Theater
- Stadttheater Mödling
- Bühne Mayer
- Mödlinger Puppenkiste
- Theater im Bunker, befindet sich in einem ehemaligen Luftschutzstollen in der Vorderbrühl
- Komödienspiele, Sommertheater im Stadttheater
- Shakespeare, Sommertheater im Konzerthof der Stadtgemeinde Mödling
- Jedermann-Aufführungen, Sommertheater am Platz vor der Kirche St. Othmar
Bildung
- Volks- und Hauptschulen
- Polytechnische Schule
- Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt
- Vienna Business School Mödling, Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft
- Höhere Lehranstalt für Mode & Bekleidungstechnik oder Produktmanagement & Präsentation
- Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Franz-Keim-Gasse
- Bundesgymnasium und wirtschaftskundliches Bundesrealgymnasium Untere Bachgasse
- Beethoven-Musikschule
- Chorschule der Sängerknaben vom Wienerwald
- Volkshochschule
Wirtschaft und Infrastruktur
Waren früher etliche Großbetriebe in Mödling vor allem wegen der Bahnverbindung angesiedelt, so ist heute die Wirtschaft eher von Kleingewerbe geprägt. Die Großbetriebe sind eher nach Wiener Neudorf in das Industriezentrum Niederösterreich Süd abgewandert.
Energieversorgung: Mödling ist im dicht verbauten Gebiet fast vollständig mit biogener Fernwärme, welche im Biomasseheizkraftwerk Mödling erzeugt wird, aufgeschlossen. Die öffentlichen Gebäude, wie Schulen, Ämter und Kranken- und Pflegeanstalten, als auch großvolumige Wohnbauten werden mit Fernwärme versorgt.
- Bezirkshauptmannschaft
- Finanzamt
- Bezirksgericht
- Landesklinikum Thermenregion Mödling
- Veterinärmedizinisches Institut Mödling, überregional bedeutend [3]
Verkehr
Mitten durch die Stadt führt die Südbahn, die mit der Schnellbahn und der Regionalbahn eine schnelle Verbindung nach Wien, Baden und Wiener Neustadt ermöglicht. Außerdem führen von Mödling aus in alle Richtungen des Bezirkes Buslinien. Vor kurzem ist der 1. Teil der neuen Mödlinger Hauptstraße fertiggestellt worden.
Die Autobahnanschlussstelle Mödling an die Südautobahn A2 ist zugleich die Anschlussstelle für die Shopping City Süd außerhalb der Stadt. Das Kurzparksystem ist Mitglied bei m-parking.
Von historischem Interesse ist in Bezug auf Verkehr noch die ehemalige elektrische Straßen- bzw. Lokalbahn in die Hinterbrühl, sowie der 360er der Wiener Linien, der, bis zu seiner Einstellung 1967[4], über Maria Enzersdorf (am Gebirge), Brunn am Gebirge und Perchtoldsdorf nach Rodaun führte.
Städtepartnerschaften
Mödling pflegt Städtepartnerschaften und eine Städtefreundschaft mit[5]
- Esch-sur-Alzette, Luxemburg seit 1956
- Offenbach am Main, Deutschland seit 1956
- Puteaux, Frankreich seit 1956
- Zemun, Serbien seit 1956
- Velletri, Italien seit 1957
- Kőszeg, Ungarn seit 1989
- Vsetín, Tschechien seit 2004
- Obsor, Bulgarien seit 2011
- Zottegem, Belgien seit 2007
- Dirmstein, Deutschland seit 1971 (Städtefreundschaft)
Persönlichkeiten
- Karl Lehrmann, Architekt [6]
- Maria Restituta, Ordens- und Krankenschwester
- Josef Schöffel, Bürgermeister von Mödling - Retter des Wienerwaldes
- Jakob Thoma, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
- Arnold Schönberg (1874–1951), Komponist (Zwölftonmusik), wohnte von 1918 bis 1925 in Mödling. Das ehemalige Wohnhaus in der Bernhardgasse 6 ist heute ein Museum, das 'Schönberg Haus Mödling'.[7]
- Ludwig van Beethoven (1770–1827), deutscher Komponist. Er wohnte in den Sommermonaten 1818, 1819 ("Hafnerhaus") sowie 1820 ("Christhof") in Mödling
- Friedrich Julius Schüler (1832–1894), Generaldirektor der k.k.priv. Südbahn
- Silvia Jelincic (* 1978), Journalistin und Schriftstellerin
- Konrad III. von Mödling war Augustiner-Chorherr und als Konrad III. von 1257 bis 1283 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden
Söhne und Töchter
- Dieter Chmelar, Journalist, Moderator und Kabarettist
- Josef Deutsch, Politiker (SPÖ), Bürgermeister und Abgeordneter
- Albert Drach, Schriftsteller
- Robert Eder, Heimatforscher, Ornithologe und Volkskundler
- Mario Gonzi, Jazzmusiker
- Paul Harather, Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor
- Maria Janitschek, deutsche Schriftstellerin österreichischer Herkunft
- Michael Jursa, Altorientalist
- Alfred Maleta, Politiker, Nationalratspräsident
- Stephan Marasek, ehemaliger Fußballnationalspieler
- Carl Freiherr von Merode, Landschaftsmaler (1853-1909)
- Christine Reiler, Miss Austria 2007
- Markus Scharrer, Fußballspieler
- Martin Seger, Universitätsprofessor der Geographie
- August Ségur-Cabanac, General
- Skero, österreichischer Musiker
- Norbert Sprongl, Zwölftonkomponist
- Hermann Josef Ullrich, Komponist und Musikschriftsteller (1888–1982)
- Anton Wildgans, Schriftsteller
- Manfred Zsak, Fußballnationalspieler
Weblinks
Commons: Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Medling in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Geschichte Mödlings
- Gemeindedaten von Mödling. In: Statistik Austria.
- Museum Mödling
- Informationen über den Bahnhof Mödling
- Mödling und Umgebung auf alten Ansichtskarten
- Mödlinger Pestsäule
Einzelnachweise
- ↑ a b Vorbereitung der Vereinigung von Mödling, Klausen und Vorderbrühl. — (Mödling-Klausen-Vorderbrühl.). In: Die Presse (1848–1896), Local-Anzeiger, 28. September 1876, S. 9 (Online bei ANNO)
- ↑ Dann war der 360er endgültig tot…. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. Dezember 1967, S. 7.
- ↑ Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling; abgerufen am 26. Mai 2011
- ↑ Hellmuth R. Figlhuber: Die Straßenbahnlinie 360 von Mauer nach Mödling 1921-1967. Bezirks-Museums-Verein Mödling, Mödling 1988.
- ↑ Website Mödlong: Jumelage
- ↑ http://www.usti-aussig.net/autori/karta/jmeno/117-karl-lehrmann
- ↑ www.schoenberg.at abgerufen am 10. Mai 2010
Städte und Gemeinden im Bezirk MödlingAchau | Biedermannsdorf | Breitenfurt bei Wien | Brunn am Gebirge | Gaaden | Gießhübl | Gumpoldskirchen | Guntramsdorf | Hennersdorf | Hinterbrühl | Kaltenleutgeben | Laab im Walde | Laxenburg | Maria Enzersdorf | Mödling | Münchendorf | Perchtoldsdorf | Vösendorf | Wiener Neudorf | Wienerwald
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