- Peter de Spina III.
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Peter de Spina III. (* 4. Januar 1592 in Aachen; † 23. März 1655 in Frankfurt am Main), auch Petrus de Spina genannt, war Arzt und Professor der Medizin an der Universität Heidelberg sowie Leibarzt mehrerer Fürstenfamilien.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Die Familie de Spina stammte aus den Spanischen Niederlanden und stellte eine Reihe herausragender Gelehrter. Peter de Spina III. war der Sohn von Peter de Spina II. (1563-1622), Medizinprofessor in Heidelberg und Leibarzt Kurfürst Friedrichs IV. von der Pfalz.
Leben und Wirken
Wie bereits sein Großvater Peter de Spina I. und sein Vater wurde auch Peter de Spina III. Mediziner. Nach Studien an den Universitäten Paris, Padua und Basel promovierte er 1615 in Basel und folgte 1620 in der väterlichen Tradition einem Ruf als Professor nach Heidelberg. Zusammen retteten sie das Universitätsarchiv nach Heilbronn vor der Einnahme Heidelbergs durch den Feldherrn Tilly 1622 im Dreißigjährigen Krieg. Von Heilbronn aus gelangte das Archiv über Frankfurt am Main nach Frankenthal, bis Peter de Spina III. es 1651 persönlich an den Kurfürsten zurückgab. Die Festrede, die Peter de Spina III. darüber am 19. Juli 1651 in Heidelberg hielt, wurde noch im gleichen Jahr in Frankfurt gedruckt.[1]
Vor der Einnahme Heidelbergs durch Tilly floh Peter de Spina III. nach Darmstadt und wurde hier Leibarzt des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt, kehrte aber während der Schwedischen Besetzung von 1633 bis 1635 wieder nach Heidelberg zurück. Nach 1635 ließ er sich schließlich in Frankfurt am Main als „Physicus Primarius“ nieder.
Peter de Spina III. galt als einer der renommiertesten Ärzte seiner Zeit. Prominente Patienten von Peter de Spina III. waren unter anderem 1632 der exilierte „Winterkönig“ von Böhmen Friedrich V. und 1642 Graf Johann Ernst von Hanau-Münzenberg-Schwarzenfels, der letzte Graf aus der Linie Hanau-Münzenberg.[2]
Peter de Spina III. ließ seinen Adelsstand von Kaiser Ferdinand III. 1641 bestätigen. Sein Heidelberger Wohnsitz ging nach seinem Tod 1655 an seine beiden ältesten Töchter Claudine Elisabeth und Agathe Agnes über.[3]
Familie
Peter de Spina III. war mit Susanne Catharina Cornet verheiratet, mit der er mehrere Kinder hatte. Sein Sohn, Peter de Spina IV. (1630–1689), wurde ebenfalls ein angesehener Mediziner so wie auch dessen Sohn, Peter de Spina V. (1661–1741), der unter dem Namen "von Grooßenhaagen" in den Freiherrenstand erhoben wurde. Ein anderer Sohn von Peter de Spina III., Johannes de Spina (1642–1689), wurde Professor der Rechtswissenschaften und Kirchenrat.
Literatur
- Jännicke: Familie de Spina. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 197 f.
Weblinks
- Druckschriften von und über Peter de Spina III. im VD 17
- Familie de Spina. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 39, Leipzig 1744, Spalte 13 f.
- Peter de Spina. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 39, Leipzig 1744, Spalte 18 f.
- Björn Spiekermann: Peter de Spina d. J. im Projekt Heidelberg in der Frühen Neuzeit
Einzelnachweise
- ↑ Peter de Spina: Oratio Votiva Et Gratulatoria Ad Serenissimum Principem ... Carolum Ludovicum Electorem Palatinum ... : Cum Renascentis Academiae Heidelbergensis Archivum bono omine exhiberetur, Frankfurt am Main 1651.
- ↑ Rudolf Bernges: Johann Ernst, der letzte Graf von Hanau-Münzenberg. In: Hanauer Anzeiger vom 5. Mai 1928.
- ↑ Haus Neukirch in der Heidelberger Altstadt
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