Pfarrkirche St. Stefan (Finkenstein am Faaker See)

Pfarrkirche St. Stefan (Finkenstein am Faaker See)
Pfarrkirche Sankt Stefan, Südwest-Ansicht

St. Stefan ist die urkundlich erstmals im Jahr 1340 erwähnte Pfarrkirche in Finkenstein am Faaker See.

Urkundlich erwähnt wird die Kirche bereits 1340 und 1385. Die gotische Dorfkirche datiert von 1472; der Bau wurde unter der Leitung von Meister Jörg von Klagenfurt errichtet. 1996 wurde die Innenrestaurierung durchgeführt, in der mutmaßlichen Farbgebung des 18. Jahrhunderts erfolgte die Adaptierung der Nord-Kapelle, Rest. Die Wiederaufstellung des gotischen Flügelaltars der Filialkirche Sankt Gregor in Goritschach erfolgte in der apsisartigen Nische der Nord-Kapelle.

Inhaltsverzeichnis

Das „Finkensteiner Relief“

Sandsteinrelief in der Vorhalle
Sandsteinrelief in der Vorhalle

Die Entstehungszeit wird mit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert, also in etwa 1360 bis 1390.[1]

Ursprünglicher Verwendungszweck

Vermutlich handelt es sich um ein Architekturdetail. Entweder war es eine Chorabschrankung, eine Art mittelalterlicher Lettner (siehe Grado oder Aquilea) oder es war ein Teil einer Emporenbalustrade (Brüstung). Es ist durchaus möglich, dass es noch ein Gegenstück gibt. Etwa die Heimsuchung Mariens und ein Posaune blasender Engel sowie das Martyrium des Heiligen Laurentius. Woher dieses Relief kommt, ist völlig ungeklärt. Jedenfalls ist es in seiner Form ein Unikat.

Legende

Die eine Seite zeigt die Verkündigung Mariens (Maria stark zerstört) und den Erzengel Michael als Seelenwäger. Die andere Seite zeigt das Martyrium des Heiligen Stephanus, so wie dies die Apostelgeschichte im Kapitel Nr. 7 beschreibt.

Apg. 7,57

„... da schrien sie laut aus, hielten sich die Ohren zu und stürmten wie ein Mann auf ihn los ...“

Ganz links wird der Tod des Heiligen Stephanus dargestellt, das Wickelkind symbolisiert die Seele. Die Seele verlässt den toten Körper und oben erwarten sie die Engel. „Zum Paradies mögen Engel dich begleiten ...“ So betet die Kirche auch heute noch über den Gräbern. Deutlich sind die Juden dargestellt, sie tragen jene spitzen Hüte, die im Mittelalter für sie Vorschrift waren.

Literatur

  • DEHIO Kärnten - Topographisches Denkmälerinventar, S. 137f.; Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X

Einzelnachweise

  1. Beschreibung vor Ort am „Finkensteiner Relief“

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