Pfarrkirche Waitzendorf

Pfarrkirche Waitzendorf
Die Pfarrkirche von Waitzendorf mit ihrem schiefen Turm

Die Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit von Waitzendorf (Gemeinde Schrattenthal) in Niederösterreich ist eine denkmalgeschützte Kirche. Bekannt ist sie für ihren auffallend schief stehenden Turm.

Geschichte und Beschreibung

Die Pfarrkirche von Waitzendorf wurde auf einer Anhöhe an der Südseite des Ortes errichtet. Urkundlich wurde sie 1398 anlässlich einer Messstiftung erstmals erwähnt. Einer weiteren, 1421 erfolgten Messstiftung verdankte sie den Namen Marienkirche zur ewigen Frühmesse, erst 1749 wurde sie der heiligen Dreifaltigkeit geweiht. 1720 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben, nachdem der Ort bisher in Pulkau eingepfarrt war und wird vom Schottenstift in Wien betreut.

Ein eigener Ortsfriedhof wurde am 1. Oktober 1679 von Abt Johann X. eingeweiht und umgab die Kirche. 1820 wurde ein neuer Friedhof angelegt.

Der polygonale Chor und das zwischen 1823 und 1831 in westlicher Richtung bis zum Pfarrhof verlängerte Langhaus des ursprünglich gotischen Baus werden von Strebepfeilern aus dem 15. Jahrhundert gestützt. 1803 wurde an Stelle des ursprünglichen gotischen Netzrippengewölbes eine Flachdecke errichtet. Ebenfalls zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Rundbogenfenster eingebaut.

Der Turm schließt an der Nordseite des Chores an den Kirchenbau an und besitzt ein Haubendach mit einer Laternenspitze. Errichtet wurde er von den Waitzendorfern als angeblich schönster Kirchturm in der Umgebung, da sie sich einen eigenen Pfarrer erhofften. Dazu kam es aber erst, als Graf Christoph Schallenberg als Grundherr sich am 28. Juni 1719 zur Errichtung eines neuen Pfarrhofs und zu Beiträgen zur Erhaltung eines eigenen Pfarrers verpflichtete.

Kirchturm

Der 37 Meter hohe Kirchturm der Kirche wurde im Stil der Spätrenaissance zwischen 1711 und 1712 oder 1713 errichtet und verfügte ursprünglich über einen Doppelzwiebelhelm. Da er sich seitwärts neigte, wurde 1932 ein zusätzliches Fundament errichtet, um ihn zu stützen. Die Neigung beträgt derzeit etwa 1,1 Grad, nimmt aber nach wie vor zu.

Literatur

  • Honorius L. Kraus: Denkbuch der Pfarre und Kirche zum heiligen Laurenz im Schottenfelde, Wien, 1839
  • DEHIO Niederösterreich - nördlich der Donau ISBN 3-7031-0652-2 (1990)
  • Engelbert Heilinger: Chronik von Pulkau, Verlag Berger, Horn, 1933


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