- Weißstämmige Kiefer
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Weißstämmige Kiefer Weißstämmige Kiefer (Pinus albicaulis)
Systematik Klasse: Coniferopsida Ordnung: Koniferen (Coniferales) Familie: Kieferngewächse (Pinaceae) Unterfamilie: Pinoideae Gattung: Kiefern (Pinus) Art: Weißstämmige Kiefer Wissenschaftlicher Name Pinus albicaulis Engelm. Die Weißstämmige Kiefer (Pinus albicaulis) ist ein Nadelbaum aus der Gattung der Kiefern (Pinus). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Westen von Nordamerika. Die Bestände sind in den letzten 90 Jahren stark zurückgegangen. Gründe dafür sind der aus Europa eingeführte Strobenrost und das vermehrte Auftreten des Bergkiefernkäfers aufgrund der in den letzten Jahren höheren Temperaturen. Sie wird daher als gefährdet eingestuft.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Weißstämmige Kiefer ist ein 10, selten auch bis 20 Meter hoher Baum mit einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 150 Zentimetern. Die Krone ist anfangs schmal kegelförmig und wird später rundlich bis unregelmäßig. Die junge Borke ist weißlich glatt und reißt später in dünnen Platten auf. Die Äste sind weit abstehend, junge Triebe sind rotgelb, orange oder braun. Die Knospen sind rotbraun, breit eiförmig und zugespitzt und haben lose anliegende, lang zugespitzte Schuppen.[1][2]
Die Nadeln stehen in Fünfergruppen und werden 4 bis 7 Zentimeter lang. Sie sind steif, ganzrandig, kurz zugespitzt und dunkelgrün. Die äußere Seite zeigt zwei vertiefte, die Innenseite drei bis fünf Spaltöffnungslinien. Die Nadeln bleiben sechs bis acht Jahre am Baum, die Nadelscheiden sind hinfällig.[1]
Die Pollenzapfen sind zylindrisch bis oval, rot und etwa 10 bis 15 Millimeter lang. Die weiblichen Zapfen sind eiförmig bis eiförmig-rundlich, 5 bis 7 Zentimeter lang und 4 bis 6 Zentimeter breit und fast sitzend. Jung sind sie dunkel purpurn und werden zur Reife braun. Sie öffnen sich nicht und zerfallen bei Reife am Baum. Dieses Merkmal erlaubt eine sichere Unterscheidung zur nahen verwandten und im selben Gebiet vorkommenden Biegsamen Kiefer (Pinus flexilis).[3] Die Schuppen sind dick und das Schuppenschild zeigt einen scharfen spitzen Nabel. Die Samen sind 8 bis 12 Millimeter dick, haben keinen Flügel und sind essbar. [1][2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[2]
Verbreitung und Gefährdung
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Weißstämmigen Kiefer liegt in den Rocky Mountains in British Columbia und Alberta in Kanada und Idaho, Montana und Wyoming in den USA, der Kaskadenkette und der Sierra Nevada in Washington und Kalifornien.[3] Dort wächst sie in Bergwäldern und alpinen Bereichen in Höhenlagen von 1300 bis 3700 Metern[2] auf frischen bis feuchten, sauren bis neutralen sandig humosen bis sandig-kiesigen oder felsigen, flachgründigen Böden an sonnigen bis absonnigen, sommerkühlen und winterkalten Standorten.[1]
In der Roten Liste der IUCN wird die Weißstämmige Kiefer als gefährdet („vulnerable“) eingestuft. Die Bestände sind in den letzten 90 Jahren um etwa 30 % zurückgegangen. Hauptursache ist der aus Europa eingeführte Strobenrost, der sich im gesamten Verbreitungsgebiet ausgebreitet hat. Eine weitere Ursache liegt im starken Auftreten des Bergkiefernkäfers im Verbreitungsgebiet, das wahrscheinlich durch die höheren Temperaturen der letzten Jahre begünstigt wurde.[5]
Ökologie
Die Samen der Art sind die Hauptnahrungsquelle des Kiefernhähers (Nucifraga columbiana) für zumindest neun Monate des Jahres. mit den Samen zieht er auch seine Jungen groß. Da sich die Zapfen nicht selbst öffnen ist die Weißstämmige Kiefer in einem hohen Maße auch auf die Ausbreitung der Samen durch den Häher und andere Rabenvögel angewiesen.[6] Die Häher können bis zu 150 Samen mit sich tragen und verstecken sie einzelnen oder zu mehreren in etwa 2 bis 3 Zentimeter Tiefe im Boden. Da nicht alle Samen wieder gefunden werden tragen sie damit ideal zur Ausbreitung der Samen bei.[7]
Die Samen sind auch eine wichtige Nahrunsgsquelle für Säugetiere. Das Goldmantel-Ziesel (Spermophilus lateralis) und Weißfußmäuse (Peromyscus) fressen die Samen einzeln, aber lagern sie auch. Rothörnchen (Tamiasciurus hudsonicus) legen größere Lager von bis zu über 150 Samen an. Diese Lager werden von Braun- und Schwarzbären geplündert.[7] Im Yellowstone-Nationalpark sind Huftiere und die Samen der Weißstämmigen Kiefer die beiden Hauptnahrungsquellen der dort lebenden Grizzlybären.[5]
Systematik und Forschungsgeschichte
Die Weißstämmige Kiefer (Pinus albicaulis) ist eine Art aus der Gattung der Kiefern (Pinus). Dort wird sie der Untersektion Strobus in der Sektion Quinquefoliae der Untergattung Strobus zugeordnet. Die Erstbeschreibung erfolge 1863 durch Georg Engelmann in den Transactions of the Academy of Science of St. Louis.[8] Das Artepitheton albicaulis ist vom lateinischen Wort „albus“ für „weiß“ und „caulis“ für „Stängel“ abgeleitet und verweist damit wie der deutsche Name auf die weißen Stämme der Art.[9]
Verwendung
Die Samen der Weißstämmigen Kiefer wurden von den Nlaka'pamux sowohl roh als auch geröstet gegessen. Dazu haben sie die Zapfen gesammelt und getrocknet, um die Zapfenschuppen zu öffnen. Um die Samen über den Winter haltbar zu machen wurden sie auch gekocht, gemahlen und mit getrockneten Beeren vermischt.[10]
Nachweise
Literatur
- Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 760.
- Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 356-357.
- Russell H. Burns: Silvics of North America. Conifers. In: Agriculture Handbook. 654, United States Government Printing, Oxford 1991, ISBN 0160271452 (online).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 760
- ↑ a b c d Pinus albicaulis. In: Flora of North America Vol. 2. www.eFloras.org, abgerufen am 29. Mai 2011 (englisch).
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 356-357
- ↑ Elbert L. Little Jr.: Pinus albicaulis. In: Atlas of United States Trees. Abgerufen am 30. Mai 2011 (pdf, englisch).
- ↑ a b Pinus albicaulis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Reuling, M. (Earthjustice, Bozeman Montana), 2008. Abgerufen am 29. Mai 2011
- ↑ Christopher J. Earle: Pinus albicaulis. In: The Gymnosperm Database. Abgerufen am 3. Juni 2011 (englisch).
- ↑ a b Burns: Silvics of North America Conifers
- ↑ Pinus albicaulis. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 29. Mai 2011 (englisch).
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 48.
- ↑ Whitebark pine. Learning to Recognize Trees of British Columbia. In: Tree Book. Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations, British Columbia, abgerufen am 3. Juni 2011 (englisch).
Weblinks
Commons: Weißstämmige Kiefer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Janet L. Fryer: Pinus albicaulis. In: Fire Effects Information System. US Forest Service, 2002, abgerufen am 30. Mai 2011 (englisch).
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