Yosemite Valley

Yosemite Valley
Yosemite-Nationalpark
Yosemite Valley
Yosemite Valley
Yosemite-Nationalpark
Karte der USA
Lage: Kalifornien, USA
Nächste Stadt: Mariposa
Fläche: 3.081 km²
Gründung: 1. Oktober 1890
Besucher: 3.280.911 (2004)
Detaillierte Karte
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Der Half Dome
Der Half Dome

Der Yosemite-Nationalpark (ausgesprochen „Yo-SEM-i-ti“, [joʊˈsɛməti]) ist ein Nationalpark in den Vereinigten Staaten. Er wurde 1864 auf der Grundlage des kalifornischen Rechts geschaffen, 1890 von der Bundesregierung übernommen und liegt in Kalifornien, etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. Flächenmäßig erstreckt er sich über 3081 Quadratkilometer entlang der westlichen Hänge der Sierra Nevada. Jährlich zieht der Yosemite-Nationalpark drei Millionen Besucher an, von denen ein Großteil lediglich den zentralen Teil des Parks, das Yosemite Valley, besichtigt. Im Jahr 1984 wurde der Park zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, da seine beeindruckenden Felsen aus Granit, seine Wasserfälle und klaren Bäche, die Haine von Mammutbäumen und seine Artenvielfalt weltweit bekannt sind. Das Gebiet des heutigen Parks war zudem das erste, das von der Bundesregierung der Vereinigten Staaten offiziell als Park eingeplant war.

Der Park stellt einen der größten und am wenigsten fragmentierten Lebensräume der Sierra Nevada dar, der eine Fülle von Pflanzen und Tieren beheimatet. Er liegt in einer Höhe von 600 bis über 4000 Metern ü. NN, in ihm befinden sich höhenbedingt fünf verschiedene Ökosysteme. Von den 7000 in Kalifornien beheimateten Pflanzenarten sind etwa 50 Prozent in der Sierra Nevada zu finden, wobei mehr als 20 Prozent innerhalb der Parkfläche angesiedelt sind. Für mehr als 160 seltene Pflanzenarten bietet der Park den passenden Lebensraum, mit wenig lokaler geologischer Formation und einzigartigen Böden, die bezeichnend sind für die eingeschränkten räumlichen Verhältnisse, denen sich diese Pflanzen anpassen müssen.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Von den Miwok-Indianern, die in der Nähe des Yosemite Valley lebten, wurde der dort lebende Stamm Yohhe'meti bzw. in einem anderen Dialekt Yos.s.e'meti bezeichnet. Yosemite bedeutet dabei jene, die töten. Die im Tal lebenden Indianer stammen im Wesentlichen von den Paiuteindianern der Sierra Nevada ab. Sie nannten sich selber Ah-wah-ne-chee, Bewohner des Dorfes Ahwahnee, einer indianischen Siedlung in der Nähe des heutigen Yosemite Village.

Geographie

Der Yosemite-Nationalpark liegt im zentralen Hochgebirge Sierra Nevada in Kalifornien. Um von San Francisco aus dorthin zu gelangen, muss man vier Stunden Fahrt einkalkulieren, von Los Angeles aus dauert die Anfahrt ca. sechs Stunden. Der Park ist von Wilderness Areas umgeben, der Ansel Adams Wilderness im Südwesten, der Hoover Wilderness im Nordosten und der Emigrant Wilderness im Norden. 94 Prozent der Parkfläche (das Backcountry ohne das Yosemite Valley und das unmittelbare Umfeld der Straßen) sind seit 1984 als Yosemite Wilderness ausgewiesen. Der 3081 Quadratkilometer umfassende Park besitzt viele Seen und Teiche, 2600 Kilometer Flüsse, 1300 Kilometer Wanderwege und 560 Kilometer Straßen. Zwei landschaftlich schöne Flüsse, der Merced und Tuolumne, entspringen an den Parkgrenzen und fließen westwärts in das California Central Valley.

Geologie

Die Geologie des Yosemite-Nationalparks zeichnet sich durch Granit und Überreste älteren Gesteins aus. Vor über zehn Millionen Jahren wurde die Sierra Nevada in die Höhe gedrückt. Sie neigte sich schließlich und bildete die weniger steil abfallenden Westabhänge und die steilen Ostabhänge. Durch die Anhebung bildeten sich aus den Strömen und Flussbetten tiefe, enge Canyons. Während der Eiszeiten entstanden in den höheren Lagen Gletscher, die sich bis in die Flusstäler erstreckten. Die Eisschicht im Yosemite Valley während der Eiszeiten wird auf eine Mächtigkeit von bis zu 1200 Metern geschätzt. Die Bewegung der Eismassen höhlte das Tal zu einem U-förmigen Trogtal aus.

Tektonische und vulkanische Aktivität

Geologische Karte des Yosemite-Nationalparks

Während des Kambriums und des frühen Paläozoikums erstreckte sich der Park entlang des passiven Kontinentalrandes. Sedimente waren kontinentalen Ursprungs und wurden ins Flachwasser abgetragen. Im Zuge einer Metamorphose unterlagen diese abgetragenen Gesteine großen Veränderungen.

Die durch das Abtauchen der Farallon-Platte unter die Nordamerikanische Platte entstandene Hitze führte während des späten Devons und jüngeren Perms zur Entstehung von Inselbogen-Vulkanen an der westlichen Küste Nordamerikas. Durch Vulkanismus im Jura wurden diese Gesteine wahrscheinlich mit Magma bedeckt, wobei die magmatische Aktivität mit den Anfangsphasen der Entstehung des Sierra Nevada Batholiths zusammenhing. Etwa 95 Prozent dieser Gesteine wurden schließlich durch Erosion abgetragen.

Die erste Phase des Plutonismus begann vor 210 Millionen Jahren in der späten Trias und dauerte bis vor 150 Millionen Jahren an. Etwa zur gleichen Zeit entstand die Nevada-Gebirgskette mit einer Höhe von 4500 Metern. Auch dies trug zur Entstehung des Sierra Nevada Batholiths bei; die daraus resultierenden Gesteine ähnelten Granitgesteinen und lagen etwa zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Die zweitgrößte Phase der Plutoneinlagerung fand während der Kreidezeit vor rund 120—80 Millionen Jahren statt. Vor 20 Millionen Jahren, im Känozoikum, brachen Vulkane einer heute inaktiven Verlängerung der Kaskadenkette aus, dieser Prozess dauerte bis vor etwa fünf Millionen Jahren an. Dadurch wurden große Mengen magmatischer Materialien hervorgebracht. Diese magmatischen Rückstände bedeckten die Gegend nördlich der Yosemite-Region. Östlich der heutigen Parkgrenzen, in den Gebieten des Mono Lake und Long Valley, dauert die Vulkanaktivität immer noch an (Mono-Inyo Craters und Long Valley Caldera).

Anhebung und Erosion

Vor etwa zehn Millionen Jahren wurde durch vertikale Bewegungen entlang der Sierraverwerfung die Sierra Nevada angehoben. Die spätere Abtragung des Sierra-Blocks und die Anhebung der Sierra Nevada erhöhten den Neigungsgrad der westlich verlaufenden Strömungen. Daraufhin flossen diese schneller und verkürzten somit die Täler (am auffälligsten ist dabei das Yosemite Valley). Weitere Anhebungen erfolgten, als sich große Verwerfungen in Richtung Osten ausbreiteten, besonders bei der Entstehung des Owens Valley. Ausgehend vom Basin and Range wurden diese Kräfte ausgedehnt. Während des Pleistozän vor etwa zwei Millionen Jahren wurde die Sierra nochmals angehoben.

Diese Anhebungen und die Erosion setzten in der Gegend Granitgestein bis zur Erdoberfläche frei, wodurch Abblätterungen (verantwortlich für die runde Form von vielen Kuppeln) und Verfallserscheinungen entlang der zahlreichen durchbrochenen Ebenen (Bruchstellen, besonders vertikale) in die heutigen erstarrten Plutons übergingen. Im Pleistozän entstandene Gletscher beschleunigten diesen Vorgang noch und die größeren Gletscher transportierten den entstandenen Gesteinsschutt aus dem Yosemite Valley.

Zahlreiche vertikale Ebenen waren dafür verantwortlich, ob und mit welcher Geschwindigkeit es zu Erosionen kam. Die meisten dieser langen, in geraden Linien verlaufenden und sehr tiefen Bruchstellen richteten sich nordöstlich oder nordwestlich aus und formten parallele Sets in gleichmäßigen Abständen. Sie entstanden durch den Druck der Anhebungen und durch Abfallen des Deckgebirges aufgrund von Erosionen.

Gletscherbildung

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Animation: Die zurückweichenden Gletscher speisen Lake Yosemite und geben das heutige Tal frei

Vergletscherungen veränderten und prägten die Region vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren und endeten vor etwa 10.000 Jahren. Mindestens vier große Vergletscherungen ereigneten sich in der Sierra Nevada, die vor Ort unter den Namen Sherwin (auch pre-Tahoe genannt), Tahoe, Tenaya und Tioga bekannt sind. Die Sherwin-Gletscher gehörten zu den größten Gletschern, die sich zu diesem Zeitpunkt im Yosemite Valley befanden, während spätere Stufen weit kleinere Gletscher hervorbrachten. Sherwingletscher waren für die Aushöhlungen und Gestaltungen des Yosemite Valleys und der anderen Canyons verantwortlich.

Die Gletscherformationen erreichten eine Tiefe von bis zu 1200 Metern und hinterließen ihre Spuren im Yosemite-Nationalpark. Der längste Gletscher im Park erstreckte sich über 95 Kilometer bis zum Canyon des Tuolumne River und vorbei an Hetch Hetchy Valley. Der Merced-Gletscher trat aus dem Yosemite Valley aus und mündete im Merced River Gorge. Der Lee-Vining-Gletscher höhlte den Lee Vining Canyon aus und endete im Lake Russel (heute Mono Lake). Nur die höchsten Bergspitzen, wie die des Mount Dana und Mount Conness, wurden nicht von Gletschern bedeckt. Sich zurückbewegende Gletscher hinterließen oft Schuttablagerungen, die Seen wie den 8,9 Kilometer langen Lake Yosemite aufstauten. Der Lake Yosemite ist ein flacher See, der periodisch große Teile des Bodens des Yosemite Valley bedeckte.

Gesteinsarten und Erosion

Granitfelsen

Fast alle Landschaftsformen im Gebiet des Parks stammen vom Granit des Sierra Nevada Batholith. Mit dem Begriff Batholith bezeichnet man eine große Menge magmatisches Gestein, das sich tief unter der Erdoberfläche gebildet hat. Etwa fünf Prozent des Parks, hauptsächlich an seinem östlichen Rand nahe dem Mount Dana gelegen, besteht aus durch Metamorphose verändertem vulkanischem und sedimentärem Gestein. Erosionen, die auf verschiedene Arten auf die durch Anhebung entstandenen Verwerfungen einwirken, gelten als Auslöser für die Entstehung von Tälern, Canyons, Kuppeln und anderen Formen, die das heutige Landschaftsbild prägen. Diese Verwerfungen sind, anders als die beweglichen Verschiebungen, fest und unterliegen keiner Art von Bewegung. Die Zwischenräume, die sich oft bei Verwerfungen finden, sind auf das Siliziumdioxid in den Granit- und granitähnlichen Felsen zurückzuführen. Je höher der Gehalt an Siliziumdioxid im Gestein ist, desto größer sind die Abstände zwischen den Verwerfungen, und desto widerstandsfähiger ist das Gestein. Säulen- und pfeilerartige Berge wie der Washington Column und der Lost Arrow kommen durch Querfugen zustande. Durch Erosionen, die auf große Verwerfungen einwirken, entstehen Täler und später Canyons. Die stärkste Abtragung innerhalb der letzten Millionen Jahre kam durch große alpine Gletscher zustande, welche die zu Beginn V-förmigen, durch Wasser gegrabenen Täler zu U-förmigen, durch Gletscher gegrabenen Canyons werden ließen. Beispiele für diese Entwicklung sind im Yosemite Valley und Hetch Valley zu finden. Aufgrund der Verwitterung des Granitgesteins durch die Tendenz von Kristallen, sich in plutonischem Gestein an der Oberfläche auszudehnen, entstanden Kuppeln wie der Half Dome und der North Dome. Außerdem konnten gewölbte Steinbögen entstehen, wie zum Beispiel bei den Royal Arches.

Wasser und Eis

Yosemite Valley

Die Flüsse Tuolumne River und Merced River entspringen am Sierra Nevada-Kamm und fließen in Richtung Yosemite Valley, in welches sie 900 bis 1200 Meter tiefe Täler eingeschnitten haben. Der Tuolumne River fließt durch den gesamten Nordteil des Parks mit einem Einzugsgebiet von 1760 Quadratkilometern. Der Merced River hat seinen Ursprung im Süden des Parks in den Cathedral Ranges und Clark Ranges und hat ein Einzugsgebiet von 1320 Quadratkilometern. Hydrologische und glaziale Prozesse wie das Eiszeitalter, Hochwasser und durch Flüsse bedingte Prozesse haben entscheidend zur Bildung der Landschaftsgestalt des Parks beigetragen. Im Park befinden sich 3200 natürliche Seen, zwei Stauseen und größere fließende Gewässer mit einer Gesamtlänge von über 2700 Kilometern. Feuchtgebiete gibt es innerhalb des Parks immer wieder in Randgebieten im Tal. Sie sind oft flussartig mit nahegelegenen Seen und Flüssen durch saisonales Hochwasser verbunden. Bei den Wiesenlandschaften, die sich auf Höhen von 900 bis 3500 Metern befinden, handelt es sich generell um Feuchtgebiete, ebenso wie beim Auwald, der sich an den Ufern der zahlreichen Flüsse erstreckt.

Alle im Park vorkommenden Gletscher sind relativ klein und befinden sich meist vollständig in schattigen Gegenden, wie den nach Norden und Nordosten zugewandten Karen. Der Lyell Glacier ist der größte Gletscher sowohl des Parks als auch der gesamten Sierra Nevada und erstreckt sich über eine Fläche von 65 Hektar. Keiner der Gletscher im Yosemite-Nationalpark ist ein Überrest der bedeutend größeren Gletscher aus der Eiszeit, welche die gesamte Landschaft in ihre heutige Form brachten. Die heutigen Gletscher bildeten sich während einer der neoglazialen Episoden, die seit Ende der Eiszeit aufgetreten sind (eine dieser Episoden ist die sogenannte Kleine Eiszeit). Die globale Erwärmung hat dazu geführt, dass die Gletscher weltweit kleiner und weniger werden. Viele Gletscher im Park sind verschwunden und andere schrumpften um bis zu 75 Prozent ihrer Oberfläche. Davon betroffen ist auch der Merced Glacier, den John Muir 1871 entdeckte und der seine Theorie zur Gletscherbildung im Yosemite Tal stützte.

Klima

Der Yosemite-Nationalpark liegt im Bereich des subtropischen Winterregenklimas mit Hauptniederschlägen während des milden Winterwetters, wobei in den anderen Jahreszeiten wenig Regen fällt. Weniger als drei Prozent des jährlichen Niederschlages fallen während der langen und heißen Sommermonate. Durch die orografische Hebung der Luft beim Hinaufströmen auf das Gebirge erhöht sich der Niederschlag mit steigender Höhe bis 2400 Meter. Danach sinkt die Niederschlagsmenge bis zum Gipfel langsam wieder. Die durchschnittlichen Jahresniederschlagsmengen liegen zwischen 915 Millimeter auf 1200 Meter und 1200 Millimeter auf 2600 Meter Höhe. Der Schnee bleibt im Hochland gewöhnlich nicht vor November liegen und sammelt sich dann bis März oder April an.

Mit steigender Höhe sinkt die Temperatur. Die Tiefstwerte fallen jedoch moderat aus, da der Park lediglich etwa 160 Kilometer vom Pazifischen Ozean entfernt liegt. Ein Hochdruckgebiet von der Küste Kaliforniens schiebt im Sommer kühle Luftmassen in Richtung Sierra Nevada, was sich in klarer und trockener Luft für den Yosemite-Nationalpark auswirkt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen im Gebiet Tuolomne Meadows (2600 Meter Höhe) liegen bei -3,9 bis 11,5 °C über das Jahr hinweg. Am Südeingang bei Wawona auf einer Höhe von 1887 Metern liegen die Mittelwerte bei 2,2 °C und 19,4 °C. In den niedrigeren Höhen unterhalb von etwa 1500 Metern sind die Temperaturen im Durchschnitt höher. Im Yosemite Valley werden im Verlauf eines Jahres Tageshöchsttemperaturen von 7,8 bis 32,2 °C erreicht. In Höhen über circa 2500 Meter werden die Temperaturen an heißen und trockenen Sommertagen durch häufige Sommergewitter und Schnee, den es bis zum Juli geben kann, gemäßigt. Eine gefährliche Mischung aus verdörrter Vegetation, niedriger Luftfeuchtigkeit und Gewittern führt häufig zu durch Blitzeinschlag verursachten Bränden.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Yosemite Valley auf 1220 m Höhe
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 9 13 15 18 23 28 32 32 30 23 14 9 Ø 20,5
Min. Temperatur (°C) -3 -2 0 2 5 9 12 11 8 4 0 -3 Ø 3,6
Niederschlag (mm) 157 155 132 76 33 18 10 8 23 53 140 142 Σ 947
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157 155 132 76 33 18 10 8 23 53 140 142


Quelle: Quelle: « Temperatures & Precipitation », offizielle Seite des Yosemite-Nationalpark

Geschichte

Die Ahwahnechee- und Mariposa-Kriege

Erste menschliche Besiedelung lässt sich vor rund 4000 Jahren nachweisen. Miwok und Paiute lebten in der Gegend, bevor die ersten weißen Siedler das Gebiet zu erkunden begannen. Die Ahwahnechee-Indianer lebten im Yosemite Valley, als die ersten Europäer dort eintrafen. Durch den kalifornischen Goldrausch in der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen mehr und mehr Weiße in die Gegend. Major James Savage führte für die United States Army 1851 ein Bataillon gegen 200 Ahwaneechees unter Chief Tenaya an. Das Resultat des sogenannten Mariposa-Krieges war, dass die ersten Weißen im Yosemite Valley Einzug hielten. Dr. Lafayette Bunnell gehörte als Arzt der Einheit unter Savage an und berichtete später über seine ergreifenden Eindrücke in dem Buch The Discovery of Yosemite. Bunnell gab der Gegend den Namen Yosemite, da er davon ausging, dies sei der Name des Indianerstammes, gegen den gekämpft wurde. Von den Mitgliedern des Bataillons geschriebene Artikel und deren Briefverkehr trugen zur steigenden Beliebtheit des Yosemite Valley und seiner umliegenden Gebiete in Kreisen der Weißen bei. Tenaya und der Rest der Ahwahneechee wurden letztendlich gefangen genommen, ihr Dorf wurde verbrannt. Danach schob man sie in ein Indianerreservat nahe der kalifornischen Stadt Fresno ab. Einige von ihnen durften später in ihr Tal zurückkehren, doch sie bekamen dort Schwierigkeiten, als sie 1852 eine Gruppe von acht Bergarbeitern angriffen. Die Indianer flohen und suchten Schutz beim in der Nähe niedergelassenen Stamm der Mono. Doch nachdem die Ahwahneechee einige Pferde ihrer Gastgeber gestohlen hatten, wurden sie von den Mono getötet. In der Nähe des Yosemite-Valley-Besucherzentrums befindet sich heute die Nachbildung eines Ahwahneedorfes.

Erste Touristen

Der Unternehmer James Mason Hutchings, der Künstler Thomas Ayres und zwei weitere Personen wagten sich 1855 in die Gegend und wurden die allerersten Touristen des Yosemite Valley. Hutchings veröffentlichte Artikel und Bücher über diese und spätere Exkursionen. Die von Ayres angefertigten Zeichnungen waren die ersten naturgetreuen Skizzen vieler bekannter Wahrzeichen. Der Fotograf Charles Leander Weed nahm 1859 die ersten Bilder der Sehenswürdigkeiten des Tals auf. Zu den späteren Fotografen zählte auch der berühmte amerikanische Fotograf Ansel Adams. Wawona war ein Lager der Indianer im südwestlichen Teil des heutigen Parks. Dort entdeckte der Siedler Galen Clark 1857 den Mariposa Grove mit Mammutbäumen. Man baute daraufhin einfache Unterkünfte und Straßen in der Gegend. Im Jahr 1879 wurde das Wawona Hotel für Touristen eröffnet, die wegen des Mariposa Grove gekommen waren. Aufgrund des wachsenden Tourismus entstanden weitere Hotels und auch Wanderwege.

Der Yosemite Grant

Projekte, den Naturschutz im Yosemite Valley und seiner Umgebung zu fördern, wurden von mehreren berühmten Persönlichkeiten unterstützt, da diese befürchteten, das kommerzielle Interesse an der Gegend könne negative Auswirkungen haben. Das Gesetz zur Errichtung eines Parks wurde vom Senat und vom Repräsentantenhaus verabschiedet und mit der Unterzeichnung durch Abraham Lincoln am 30. Juni 1864 besiegelt. Dadurch entstand der Yosemite Grant. Das Yosemite Valley und der Maripoa Grove wurden an Kalifornien in Form eines staatlichen Parks abgetreten und zwei Jahre später wurde ein dafür zuständiger Ausschuss eingesetzt. Der Yosemite Grant gilt als Meilenstein in der Geschichte der amerikanischen Nationalparks, da er der Gründung des Yellowstone-Nationalpark vorausgeht, des offiziell ersten Nationalparks. Auf den Uniformen der Parkwächter sind Mammutbäume abgebildet, welche für die besondere Bedeutung des Mariposa Grove in der Entwicklung der ersten Nationalparks stehen. Galen Clark wurde von der zuständigen Kommission zum ersten Vormund des Parks bestimmt, jedoch hatten weder Clark noch seine Kommissionsmitglieder das Recht, die Anwohner auszuweisen, zu welchen auch der Unternehmer Hutchings zählte. Erst 1875 wurde das Problem gelöst, als die in der Region Ansässigen enteignet wurden. 1880 wurden Clark und die leitenden Kommissionsmitglieder entlassen und durch Hutchings als neuen Parkwächter ersetzt.

Rückseite eines kalifornischen Quarters (abgebildet: John Muir und das Yosemite Valley)

In den frühen Jahren der Entstehung wurde den Touristen der Zugang zum Park erleichtert und es wurden bessere Bedingungen für die Gäste hergestellt. Nach dem Bau der ersten Eisenbahnlinien, die 1869 fertiggestellt wurden, verzeichnete der Tourismus einen erheblichen Aufschwung. Allerdings schreckte der lange Ritt, den man zurücklegen musste, um in den Park zu gelangen, viele ab. Ab 1870 wurden drei für Postkutschen befahrbare Straßen gebaut, um der wachsenden Besucherzahl gerecht zu werden. Der schottische Geologe John Muir war der Erste, der durch Schriften die Gegend bekannt machte und wissenschaftliches Interesse weckte. Muir fand als einer der ersten Geologen heraus, dass die Landschaft des Parks durch große alpine Gletscher entstand. Damit stellte er die Theorien von anerkannten Geologen wie Josiah Whitney in Frage, der Muir für einen Amateur hielt. Muir verfasste auch wissenschaftliche Schriften über die Biologie der Gegend.

Erhöhte Naturschutzmaßnahmen

Die Überweidung des Grünlandes vornehmlich durch Schafe, die Abholzung der Mammutbäume und andere Schädigungen der Natur veranlassten Muir dazu, sich für weitere Naturschutzmaßnahmen einzusetzen. Er überzeugte prominente Persönlichkeiten von der Wichtigkeit seiner Idee, die Gegend unter staatlichen Schutz zu stellen. Einer dieser Prominenten war Robert Underwood Johnson, der Herausgeber des Century Magazine. Durch Johnson konnte Muir beim Kongress durchsetzen, dass am 1. Oktober 1890 der Yosemite-Nationalpark offiziell gegründet wurde. Der Staat Kalifornien behielt jedoch die Leitung über Yosemite Valley und den Mariposa Grove. Muir gelang es, die Verantwortlichen vor Ort zu überzeugen, die Überweidung vom Hochland des Parkes nahezu zu unterbinden. Für den neu eingerichteten Nationalpark wurde am 9. Mai 1891 die United States Army zuständig. Gegen Ende der 1890er-Jahre war die Überweidung durch Schafe kein Problempunkt mehr. Auch konnte das Militär viele weitere Erfolge verzeichnen, allerdings war die Kavallerie nicht in der Lage, den sich verschlechternden Zustand des Valleys und Groves aufzuhalten.

Die Interessen Muirs und seiner Umweltschutzorganisation Sierra Club wurden weiterhin durch die Regierung und einzelne einflussreiche Persönlichkeiten vertreten. Muir forderte einen vereinheitlichten Yosemite-Nationalpark. Im Mai 1903 schlug der damalige Präsident Theodore Roosevelt demonstrativ drei Tage lang ein Lager zusammen mit Muir nahe der Klippe Glacier Point auf. Bei dieser Gelegenheit konnte Muir Roosevelt davon überzeugen, die Verwaltung des Parks dem Staate Kalifornien zu entziehen und diese der Bundesregierung zu übertragen. Im Jahre 1906 wurde dies gesetzlich geregelt.

Jüngere Geschichte

Das Hetch Hetchy Reservoir

Der National Park Service (NPS) wurde 1916 gegründet, um die Verwaltung des Parks zu übernehmen. Hotels, Campingplätze und Straßen wie die Tioga Pass Road wurden im selben Jahr erbaut. Der Park wurde immer zahlreicher von Besuchern mit Automobilen besucht, wodurch Schnellstraßen gebraucht wurden, die bei jedem Wetter befahrbar sein mussten. In den frühen zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts konnte dank des Einsatzes von Ansel Frank Hall das Yosemite Museum gegründet werden. 1903 wurde der Vorschlag gemacht, dass im Hetch Hetchy Valley im Norden des Yosemite Valley ein Staudamm gebaut werden sollte, der bei Überschwemmungen als Wasserspeicher eingesetzt und zugleich zur Erzeugung von Wasserkraft für das weit entfernte San Francisco dienen sollte. Aus dieser Thematik entstanden bundesweite Debatten, wodurch der an der Erhaltung der Umwelt interessierte Muir und der Sierra Club mit Konservativen wie Gifford Pinchot aneinandergerieten. Der US-Kongress genehmigte 1913 schließlich den Bau des O’Shaughnessy-Dammes, aufgrund eines besonderen Gesetzes, dem Raker Act.

Bis heute konnten Umweltschützer den Kongress davon überzeugen, 2742 Quadratkilometer Fläche, etwa 89 Prozent der Gesamtfläche des Parks, als besonders weitgehend geschütztes Wilderness Area (Wildnisschutzgebiet) auszuweisen. Auch beim NPS will man künftig verhindern, dass der Park durch die Touristen geschädigt wird wie beim Firefall, als noch traditionsgemäß glühende Asche nachts von der Klippe des Glacier Point geworfen wurde. Zunehmende Staubildung auf den Straßen des Parks sind ein weiterer Problempunkt. Vorschläge, allen Fahrzeugen, die nicht den Besuchern eines der Hotels oder der Campingplätze gehören, die Einfahrt zu verbieten, werden derzeit geprüft. Dadurch wären allerdings all die Gäste, die im Sommer spontan einen Tagesausflug in den Park machen, gezwungen, mit einem Shuttlebus, dem Fahrrad oder zu Fuß die elf Kilometer lange Strecke zurückzulegen.

Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
Maultierhirsch

Ökologie

Der Yosemite-Nationalpark erstreckt sich in der Sierra Nevada über Höhenlagen von 550 bis über 3900 Meter und entsprechend viele Lebensräume und Höhenstufen. In ihnen leben dauerhaft über 250 Wirbeltier-Arten, darunter Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere[1]. Weitere (insbesondere Vögel) kommen als Gäste vor. Die Pflanzenwelt ist noch wesentlich artenreicher. Im Nationalpark wurden bisher über 1400 Pflanzenarten bestimmt[2], darunter etwa 130 Neophyten, die erst durch menschlichen Einfluss in das Gebiet eingeführt wurden[3].

Alle Böden im Park sind jung. Vor 10.000 Jahren war nahezu das gesamte Parkgebiet von Gletschern überdeckt, die das Gebiet großteils bis auf das Grundgestein abgeschliffen haben. Die Humusdecke ist bis auf wenige Talzonen dünn, aber durch das verwitternde Gestein mineralien- und nährstoffreich.

Die hohe Artenvielfalt der Pflanzenwelt im nordamerikanischen Westen allgemein und der Sierra Nevada im Besonderen ist durch die Geographie in Verbindung mit den klimatischen Bedingungen des Hochgebirges und die Folgen der Eiszeit geprägt. Anders als in Europa, wo die Alpen sich von Ost nach West erstrecken und während der Eiszeiten und bei der Wiederbesiedelung vieler Gebiete nach der Erholung als Barriere wirkten, verlaufen die Gebirge des amerikanischen Kontinents in Nord-Süd-Richtung, so dass auf gemäßigtes Klima angewiesene Pflanzenarten beim Vorrücken des Eises nach Süden auswichen und anschließend wieder zurückkehren konnten. Arktische Pflanzen, die während der Eiszeit weit über Nordamerika verbreitet waren, zogen sich in die Hochgebirgszonen zurück, während andere Arten, die vom Eis nach Süden verdrängt worden waren, ihr Verbreitungsgebiet wieder ausdehnen konnten.

Vegetationszonen im Nationalpark

Lebensräume

Die Täler den beiden großen Flüsse Tuolumne River, bis zum Hetch Hetchy Valley, und Merced River am Westrand des Nationalparks bilden die tiefsten Vegetationszonen des Parks. Sie sind noch den Tieflagen des Kalifornischen Längstals zuzurechnen. Hier ziehen Ausläufer der mediterranen Klimazone bis in das Schutzgebiet und mit ihr eine Chaparral genannte Gebüschvegetation – ähnlich der Macchie im Mittelmeerraum. Sie besteht überwiegend aus Eichen, vor allem der Art Quercus wislizeni, einer immergrünen Verwandten der Steineiche, gemischt mit der Grau-Kiefer (Pinus sabineana) und verschiedenen Sträuchern, wie Ceanothus und Bärentrauben.

Bei etwa 900 Meter über dem Meer beginnt die Höhenstufe der submontanen Wälder. Sie umfasst die Tallagen des Yosemite Valleys und weite Bereiche im Westen des Parks und wird bereits von Nadelwald-Landschaften geprägt. Hier wachsen zum Beispiel die Gelbkiefer, die Zuckerkiefer, aber auch Weihrauchzedern, Kolorado-Tannen und Douglasien zusammen mit Färbereichen und die immergrüne Eichenart Quercus chrysolepis. In dieser Höhenlage stehen auch die drei Vorkommen des Riesenmammutbaums im Yosemite-Nationalpark: Mariposa Grove bei Wawona im Süden, sowie Tuolumne Grove und Merced Grove im Westen des Parks am Anfang der Tioga Road. Diese Lebensräume sind besonders günstig für eine große Vielfalt an Wildtieren, da sie ein relativ mildes Klima und ein kleinräumiges Mosaik verschiedener Lebensräume und Pflanzengesellschaften bieten. Hier leben der Amerikanische Schwarzbär, der Rotluchs, der Graufuchs, der Maultierhirsch, Lampropeltis zonata multicincta eine Schlange aus der Gattung der Königsnattern, die Skinke, der Weisskopfspecht (Picoides albolarvatus), der Andenbaumläufer, Fleckenkauz und mehrere Arten von Fledermäusen. Die Spechte und die Fledermäuse sind in besonderem Maße auf den hohen Totholzanteil dieser Waldgesellschaft angewiesen.

Diademhäher im Yosemite-Nationalpark
Goldmantel-Ziesel

Ab etwa 1800 Meter kommen kaum mehr Laubbäume vor. Besucher können die montane Höhenlage auf Wanderungen aus dem Yosemite Valleys erleben, auf der Straße zum Glacier Point oder in den Hochlagen des Hetch Hetchy Valleys. Der Bergwald höherer Lagen setzt sich überwiegend aus der Pracht-Tanne, der Westlichen Weymouths-Kiefer, der Jeffrey-Kiefer, der Küstenkiefer und gelegentlich auch der Fuchsschwanz-Kiefer zusammen. In diesen Lebensräumen leben aufgrund der Höhenlage und der niedrigeren Vielfalt der Pflanzengesellschaften weniger Wildtiere. Hier vorkommende Arten sind zum Beispiel der Goldmantel-Ziesel, das Douglas-Hörnchen, der Marder, der Diademhäher, die Einsiedlerdrossel und der Habicht. Reptilien treten nicht mehr häufig auf, dennoch findet man die Gummiboa als einzige Schlangenart, die Westliche Zauneidechse und die Nördliche Krokodilschleiche.

Die subalpine Höhenstufe wird auf der Westflanke der Sierra Nevada bei etwa 2450 Meter erreicht. Im Yosemite-Nationalpark kann diese Zone bei Bergwanderungen am Ende des Yosemite Valleys und in den Tuolumne Meadows an der Tioga Road erreicht werden. Je höher die Landschaft gelegen ist, desto kleiner werden die Bäume und die Wälder lockern auf. Mancherorts fehlt die humose Auflage völlig und es tritt der nackte Granit hervor. Die Küstenkiefer, die Weißstämmige Kiefer und die Berg-Hemlocktanne kommen mit diesen Bedingungen noch zurecht. Die Tierwelt dieser Zone, Pfeifhasen, das Gelbbauchmurmeltier, Präriehasen, Kiefernhäher und der Rosenbauch-Schneegimpel sind an diese Bedingungen gewöhnt.

Die alpine Zone beginnt bei zirka 2900 Meter und ist durch die Baumgrenze gekennzeichnet. Darüber liegen nur noch alpine Matten und Rasen. Hierunter fallen die Gipfellagen rund um den Gebirgskamm der Sierra Nevada im Osten des Parks. Das Dickhornschaf bevorzugt diese baumlosen Lebensräume. Die Art kommt im Yosemite Park nur in der Gegend um den Tioga-Pass vor, in der eine kleine, wieder angesiedelte Population existiert.

Naturschutz

Trotz der vielen Lebensräume im Yosemite-Nationalpark sind während historischer Zeit drei Tierarten im Park gänzlich ausgestorben, weitere 37 Arten stehen unter besonderem Schutz der kalifornischen Gesetze für bedrohte Tierarten. Die größten Bedrohungen für das Tierreich des Parks stellen unter anderem sogenannte Neobiota, Luftverschmutzung, Zersplitterung der Lebensräume und Klimaveränderung dar. Außerdem haben auch Faktoren wie durch Unfälle resultierendes Tiersterben und Probleme aufgrund der Tierfütterung durch die Touristen die Population der Wildtiere angegriffen.

Die Amerikanischen Schwarzbären waren einst dafür bekannt, dass sie in parkende Autos einbrachen, um Essen herauszuholen. Jahrelang waren sie auch an der Müllkippe des Parks eine oft gesichtete Attraktion. Sie versammelten sich dort, um die Müllreste der Besucher zu fressen und die Touristen nahmen diese Gelegenheit wahr, um die Bären dabei zu fotografieren. Zunehmende Begegnungen zwischen den Bären und den Menschen sowie zunehmende Sachbeschädigungen führten zu einer Maßnahme, welche die Bären davon abhalten sollte, sich von den Touristen füttern zu lassen. Die Begegnungen mit den Menschen sowie die Beschädigung von deren Eigentum sollte so unterbunden werden. Die unüberdachten Müllkippen wurden geschlossen, alle Abfallbehälter wurden durch für Bären nicht erreichbare Abfallbehälter ersetzt. Alle Campingplätze wurden zudem mit Schließfächern speziell für die Unterbringung von Nahrungsmitteln ausgestattet, sodass die Touristen ihre Nahrung nicht im Auto lassen müssen, da Bären sich gerne in den Autos der Touristen bedienten. Da Bären, die sich Menschen gegenüber aggressiv verhalten, normalerweise eingeschläfert werden müssten, hat sich das Parkpersonal innovative Möglichkeiten einfallen lassen, damit die Bären die Besucher und deren Eigentum mit unangenehmen Erfahrungen assoziieren, wie zum Beispiel mit Gummigeschossen angeschossen zu werden. Heutzutage werden pro Jahr etwa 30 Bären gefangen und mit einem Ohrenklipp versehen. Außerdem wird ihnen eine Probe ihrer DNA entnommen, sodass Bären, die Sachschäden anrichten, bestimmt werden können.

Die Sonnenwend-Flockenblume
Echtes Johanniskraut

Die zunehmende Ozonverschmutzung zerstört das Gewebe der massiven Riesenmammutbäume des Parks. Das Ozon macht die Bäume anfälliger für Insektenbefall und Krankheiten. Da die Zapfen dieser Bäume auf mit Feuer in Kontakt geratenen Boden angewiesen sind, um zu keimen, verhinderten Feuerbekämpfungsmaßnahmen diesen Keimvorgang. Die Methode, absichtlich und kontrolliert Feuer zu legen, wird der Keimung hoffentlich zugute kommen.

Der Yosemite-Nationalpark verfügt über mehr als 130 dokumentierte nichteinheimische Pflanzenarten. Diese Pflanzen kamen erstmalig durch die Migration der europäisch-amerikanischen Siedler um 1850 in den Nationalpark. Natürliche und durch Menschenhand hervorgerufene Störungen, wie zum Beispiel Feuer und Bautätigkeiten, trugen dazu bei, dass sich diese Pflanzenarten schnell verbreiteten. Etliche dieser Arten befielen und verdrängten die heimischen Pflanzengesellschaften, was sich auch auf die Parkressourcen auswirkte. Nicht einheimische Pflanzen können bedeutende Veränderungen im Naturhaushalt des Parks hervorrufen, indem sie die heimischen Pflanzen und die Prozesse, auf welche die Pflanzen angewiesen sind, verändern. Durch einige dieser nichteinheimischen Pflanzen steigt die Brandgefahr in bestimmten Gebieten. Weiterhin könnte der Stickstoffgehalt im Boden durch gewisse Pflanzen zunehmen, wodurch weiteren Pflanzen derselben Art das Wachstum ermöglicht würde. Unter diesen nichteinheimischen Pflanzen gibt es viele, wie zum Beispiel die Sonnenwend-Flockenblume, die über Pfahlwurzeln verfügen, welche es ihnen ermöglichen, heimische Pflanzen im Kampf um Wasser auszustechen.

Die Gewöhnliche Kratzdistel, die Kleinblütige Königskerze und das Echte Johanniskraut gelten seit den vierziger Jahren als giftige Pflanzenschädlinge im Park. Weitere Arten, die erst kürzlich als gefährlich eingestuft wurden und kontrolliert werden müssen, sind die Sonnenwend-Flockenblume, der Steinklee, die schlitzblättrige Brombeeren und das Immergrün. Um dieses Problem zu bekämpfen, werden diese Pflanzen entweder von Hand oder durch Brandrodung entfernt.

Tourismus

Karte des Yosemity Valley

Jährlich besuchen etwa 3,5 Millionen Besucher den Park. Die meisten von ihnen halten sich in dem 18 km² großen Yosemite Valley auf.

Das Valley ist das ganze Jahr über geöffnet, aber viele Gebiete des restlichen Parks sind aufgrund von Schneefall ab dem Spätherbst geschlossen und öffnen erst im Frühling wieder. Für Wandertouren durch den Park und entlang der Riesenmammutbäume steht ein Wegenetz von über 1300 km zur Verfügung. Den Park durchqueren die Fernwanderwege John Muir Trail bzw. Pacific Crest Trail.

Tagesbesucher erkunden zumeist nur das Yosemity Valley, welches gut erreichbar ist. Verkehrsstaus während der Hauptsaison im Sommer stellen ein ernstzunehmendes Problem dar. Im Yosemite Valley befördert ein kostenloser Shuttle Bus die Besucher das ganze Jahr hindurch. Der Großteil des Parks besteht allerdings aus geschützter Wildnis ohne Straßen, in der keine motorisierten Fahrzeuge gestattet sind.

Neben der Natur kann sich der Parkbesucher auch über Hintergrundinformationen zur Geschichte des Parks und dessen Flora und Fauna in diversen Einrichtungen informieren. Dazu gehören das Besucherzentrum, das daran angeschlossene Yosemite Museum und das Naturzentrum bei Happy Isles. Dort befinden sich auch zwei National Historic Landmarks: die LeConte Memorial Lodge (Yosemites erstes öffentliche Besucherzentrum) und das bekannte Ahwahnee-Hotel.

Zwischen Frühling und Herbst bietet der Park Rucksack-Tagestouren an. Alle Übernachtungstouren innerhalb des Parks setzen eine Erlaubnis voraus sowie eine Genehmigung für das Mitführen von Nahrungsmitteln. Will man dagegen mit dem Zweirad den Park erkunden, kann man dies auf den gepflasterten Strecken tun. Das Radfahren abseits der angelegten Wege ist nicht erlaubt. Im Yosemite Valley erstrecken sich Fahrradwege von über 24 Kilometern Länge. Des Weiteren ist es möglich, unter der Führung eines Parkmitarbeiters Reittouren zu unternehmen (meist auf einem Maultier).

Der Großteil des Parks wird im Winter aufgrund von heftigen Schneefällen geschlossen. Das älteste Skigebiet in Kalifornien, die Badger Pass Ski Area, öffnet im Winter. Es gibt mehrere Abfahrten und auch eine Skischule. Große Teile des Parks sind für Skilanglauf geeignet und viele Skihütten im Hinterland bieten Möglichkeiten für einen Zwischenstopp. Für Ausflüge ins Hinterland inklusive Übernachtung sind aber Genehmigungen erforderlich. Bestimmte Teile des Yosemite-Nationalparks kann man mit Schneeschuhen entdecken.

Wasserfälle

Der Park ist für seine große Anzahl von Wasserfällen bekannt. An den vielen steil abfallenden Klippen, Vorsprüngen und Hangtälern im Park befinden sich viele Wasserfälle, besonders in den Monaten April, Mai und Juni während der Schneeschmelze. Stellenweise treten bei Regen auch immer wieder Wasserfälle auf, die nur aufgrund des Wetters entstehen und auch wieder verschwinden. Die Yosemite Falls sind zwar entgegen der weitverbreiteten Werbung nicht die höchsten Wasserfällen in ganz Nordamerika, gehören aber mit zu den höchsten der Welt. Sie sind jedoch gegen Ende des Sommers oft völlig ausgetrocknet. Im Yosemite Valley befindet sich überdies auch der Wasserfall Ribbon Falls, dessen Fall 492 Meter in die Tiefe geht. Der wohl bekannteste Wasserfall ist der Bridalveil Fall. Weitere erwähnenswerte Wasserfälle sind die Wapama Falls im Hetch Hetchy Valley.

Sehenswürdigkeiten

El Capitan

Das Kernstück Yosemite Valley macht lediglich ein Prozent der Gesamtfläche des Parks aus, aber genau dorthin zieht es die meisten Besucher. El Capitan ist ein hoher Granitfelsen, der sich über dem Tal auftürmt. Der Berg stellt eines der beliebtesten Ziele für Bergsteiger dar, da ihn seine verschiedenen Schwierigkeitsgrade auf zahlreichen Kletterpfaden für Anfänger und Fortgeschrittene attraktiv machen. Außerdem kann der Berg zu jeder Jahreszeit bestiegen werden. Eindrucksvolle Granitkuppeln wie der Sentinel Dome und der Half Dome erheben sich in 900 und 1450 Metern Höhe über dem Tal. Das Hochland des Parks weist viele landschaftlich schöne Gegenden auf, wie die Wiesenlandschaften Tuolumne Meadows, Dana Meadows, die Gebirgsketten Clark Range und Cathedral Range sowie die Hügelkuppe Kuna Crest. Weitere Gebirgsketten erstrecken sich außerdem über den Yosemite-Nationalpark, mit Bergspitzen aus metamorphem Gestein, wie dem Mount Dana und Mount Gibbs, sowie Granitfelsen wie dem des Mount Conness. Der Mount Lyell ist der höchste Berg im Park mit einer Höhe von 3994 Metern. Im Park befinden sich insgesamt drei Haine mit Riesenmammutbäumen (Sequoiadendron giganteum). Größter Hain ist der Mariposa Grove mit 200 Bäumen, vor dem Toulumne Grove mit 25 Bäumen und dem Merced Grove mit 20 Bäumen. Riesenmammutbäume gelten als die massivste Baumart der Welt und ebenso als eine der größten bei einer langen Lebensdauer. Die Küstenmammutbäume, die an der Küste Nordkaliforniens zu finden sind, stellen die höchste und die Langlebige Kiefer in Ostkalifornien die älteste Baumart der Welt dar. Vor Beginn der letzten Eiszeit waren Riesenmammutbäume weit häufiger verbreitet.

Klettern

Der Klettersport hat im Yosemite-Nationalpark große Bedeutung. In den schneefreien Monaten können Kletterer sowohl an niedrigen Bouldern als auch in den Höhen von bis zu einem Kilometer an der Felswand des El Capitan oder Half Dome beobachtet werden. Für Anfänger werden Bergsteigerkurse angeboten.

Erstmals weltbekannt wurde das Yosemite durch die Erstbegehung der Route „Nose“ am El Capitan durch Warren J. Harding in den 1960er Jahren. Im den 1970er entwickelte sich hier das Freiklettern mit einem bis dato unerreichten Schwiergkeitsniveau.

Skisport

Am Badger Pass südlich des Haupttals an der Straße zum Glacier Point liegt ein kleines aber traditionsreiches Wintersportgebiet. Es ist das älteste Skigebiet in Kalifornien und zugleich westlich des Mississippi Rivers. Die Skischule eröffnete 1928, die Ski Lodge 1935, der erste Lift im folgenden Jahr. Heute (Stand Winter 2008/09) hat das Gebiet fünf Lifte und zehn Pisten für den Abfahrtslauf, sowie 35 km gespurte Loipen für Skilanglauf.[4]

Literatur

  • Sky Worell: Faszinierendes Amerika. Alle National-Parks der USA. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0975-2
  • Alexander Huber, Heinz Zak: Yosemite. Rother, München 2002, ISBN 3-7633-7511-2

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

Einzelnachweise

  1. National Park Service: Yosemite National Park, Wildlife Overview
  2. Flora of Yosemite National Park, based on: Stephen J. Botti, An Illustrated Flora of Yosemite National Park, Yosemite Association, El Portal, CA, 2001
  3. National Park Service: Yosemite National Park, Exotic Plants
  4. Badger Pass Ski Area

37.748644394444-119.587233066677Koordinaten: 37° 44′ 55″ N, 119° 35′ 14″ W


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