Pjotr Konstantinowitsch Raschewski

Pjotr Konstantinowitsch Raschewski

Pjotr Konstantinowitsch Raschewski, russisch Пётр Константинович Рашевский (* 27. Juli 1907 in Moskau; † 1983) war ein russischer Mathematiker, der sich mit Geometrie beschäftigte.

Er war der Sohn von Konstantin Nikolajewitsch Raschewski (1874-1956), einem Verfasser bekannter Schulbücher für Mathematik in Russland. Raschewski studierte 1923 bis 1928 an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er bei Weniamin Kagan 1931 promovierte (Kandidatentitel). 1938 habilitierte er sich (russischer Doktortitel) und wurde Professor für Differentialgeometrie an der Lomonossow-Universität. Er folgte S.P.Finikov als Nachfolger von Kagan auf den Geometrie Lehrstuhl an der Lomonossow-Universität und leitete dort lange Jahre die von Kagan begründete Geometrie-Schule.

Neben seiner Professur an der Lomonossow-Universität lehrte er in Moskau am Energetischen Institut (1930 bis 1934), am Pädagogischen Institut (ab 1931 als Dozent und 1934 bis 1941 als Professor) und am Eisenbahninstitut.

Raschewski ist der Verfasser mehrerer Lehrbücher unter anderem über Tensoranalysis. Er arbeitete lange Jahre daran, einen Tensor-geometrischen Rahmen für die Quantenmechanik auszuarbeiten[1], der sich aber bei Physikern nicht durchsetzen konnte, eine Niederlage von der er sich nach Aussagen seines Schülers Rosenfeld nicht erholte. Er beschäftigte sich aber mit vielen Gebieten der Geometrie. Er entwickelte eine polymetrische Geometrie (worüber er 1941 ein Buch schrieb) und befasste sich mit der Geometrie homogener Räume, der Geometrie Liescher Gruppen und der damit zusammenhängenden Theorie symmetrischer Räume (nach Elie Cartan).

Unabhängig, aber vor Katsumi Nomizu führte er reduktive Räume in die Differentialgeometrie ein (Räume mit affinem Zusammenhang und kovariant konstantem Krümmungs- und Torsionstensor).

Schriften

  • Elementare Einführung in die Tensorrechnung, Berlin, Deutscher Verlag der Wissenschaften 1959
  • Riemannsche Geometrie und Tensoranalysis, Berlin, Deutscher Verlag der Wissenschaften 1959, 2. Auflage, Harri Deutsch 1995 (russisch 1953)

Quelle

  • Smilka Zdravkovska, Peter L. Duren (Hrsg.): Golden Years of Moscow Mathematics, American Mathematical Society 2007, Artikel B. A. Rosenfeld, S. 86–88: [1]
  • Gottwald, Ilgauds, Schlote Lexikon bedeutender Mathematiker, Bibliographisches Institut, Leipzig 1990

Verweise

  1. nachdem sich die Tensoranalysis schon als Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie erwiesen hatte

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