Polyethylennaphthalat

Polyethylennaphthalat
Strukturformel
Struktur des Polyethylennaphthalats
Allgemeines
Name Polyethylennaphthalat
CAS-Nummer 25853-85-4
Art des Polymers Polyester
Kurzbeschreibung farblose bis graue Pellets[1]
Monomer
Monomer Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester
Summenformel (C14H12O4·C2H6O2)x
Molare Masse >20.000 g·mol−1
Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Dichte 1,35 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt 270 °C[1]
Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polyethylennaphthalat (Kurzzeichen PEN, Handelsname: Teonex) ist ein durch Polykondensation hergestellter thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

PEN wird durch Polykondensation aus Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester (2,6-NDC, CAS:840-65-3) hergestellt.[3]

Eigenschaften

PEN ist seit Anfang der 1980er Jahre bekannt.[3] PEN unterscheidet sich von PET durch eine höhere Gasdichtigkeit und Wärmeformbeständigkeit, sowie die mechanischen Werte (E-Modul, Festigkeit) und eine gesteigerte Chemikalien-, UV- und Hydrolysebeständigkeit. Die Dauerbiegefestigkeit ist dagegen geringer und der Preis höher.[4] PEN besitzt gute Eigenschaften als organischer Szintillator mit einer Emissionswellenlänge im sichtbaren Bereich (blau) im Gegensatz zu UV bei PET.[5] PEN lässt sich als Copolymer ET/EN, als Polymerblend PET+PEN und nicht nur als Homopolymer einsetzen.

Verwendung

Durch seine Eigenschaften erweist sich PEN als Alternativverpackung für alle Lebensmittel, die heiß abgefüllt werden. Die gesteigerte Glasübergangstemperatur bewirkt, dass PEN–Behälter bei bis zu 85 °C (PET 60 °C) gewaschen werden können. Weitere Anwendungsgebiete von PEN sind Verpackungen (Folien und Fäden), Behälter und Medizinische Geräte.[6] Daneben kommen sie in Kunststoff-Folienkondensatoren und als Lautsprechermembranen zum Einsatz.

Einzelnachweise

  1. a b c d MSDS Polyethylennaphthalat (3M).
  2. Sicherheitsdatenblatt 1907/2006/EG (DE).
  3. a b Untersuchung der Permeation von anorganischen Gasen und organischen Verbindungen durch barriereverbesserte Kunststoffflaschen und ihre messtechnische Erfassung.
  4. Polyethylennaphthalat (Goodfellow).
  5. Nakamura et al., Evidence of deep-blue photon emission at high efficiency by common plastic; Europhysics Letters
  6. Wolfgang Kaiser: Kunststoffchemie für Ingenieure, Carl Hanser Verlag, München Wien 2006, ISBN 3446220690, ISBN 978-3446220690.

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