Pseudocistela ceramboides

Pseudocistela ceramboides
Pseudocistela ceramboides
Pseudocistela ceramboides

Pseudocistela ceramboides

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Tenebrionidae (Schwarzkäfer)
Unterfamilie: Alleculinae
Gattung: Pseudocistela
Art: Pseudocistela ceramboides
Wissenschaftlicher Name
Pseudocistela ceramboides
(Linnaeus, 1761)

Pseudocistela ceramboides ist ein Käfer aus der Familie der Schwarzkäfer und der Unterfamilie Alleculinae.[1] Die heute als Alleculinae zusammengefassten Arten wurden zeitweise auch als Familie Alleculidae angesehen und enthalten im Gegensatz zu den meisten Tenebrioniden auch farbige Arten. So hat Pseudocistella ceramboides hell zimtbraune Flügeldecken. Der Namensteil "ceramboides" bezieht sich auf die langen gesägten Fühlern wie man sie häufig bei den Bockkäfern (Cerambycidae) findet.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale des Käfers

Der Körper ist gestreckt oval und erreicht eine Länge von zehn bis zwölf Millimeter. Bezüglich der Längsachse ist er gekrümmt (Abb. 2). Wegen der feinen anliegenden Behaarung erscheint er nur matt glänzend.

Der Kopf (Abb. 4) ist klein und rundlich, die Mundwerkzeuge zeigen nach vorn. Das Endglied der Kiefertaster ist verdickt spindel-bis beilförmig. An der Basis der Oberlippe befindet sich eine breite glänzende Haut. Die großen und gewölbten Augen sind breiter als lang und am Vorderrand durch die Verbreiterung der Wangen stark ausgerandet. Diese Verbreiterung verdeckt die Flügelbasis aber nur ansatzweise. Die elfgliedrigen Fühler sind fein anliegend behaart und ab dem vierten Glied gesägt. Sie sind dicht vor den Augen eingelenkt. Beim Weibchen sind sie halb so lang wie der Körper, beim Männchen deutlich länger. Das dritte Fühlerglied ist viel kürzer als das vierte.

Der Halsschild ist von oben betrachtet ungefähr halbkreisförmig, seitlich ist es nahe der Basis gekantet, die Kante erlischt nach vorn jedoch noch vor der Mitte des Halsschildes (Abb. 2). Die doppelbuchtige Basis des Halsschildes ist schmäler als die Flügeldecken gemeinsam. Sie ist gerandet und vor dem Rand wird die feine und dichte Punktierung zunehmend verwaschener (Abb. 5). Die Farbe des Halsschilds variiert von matt schwarz bis zimtbraun.

Die zimtfarbenen Flügeldecken sind lang und tragen zahlreiche deutliche Punktstreifen. Die Zwischenräume sind fein chagriniert und flach.

Die Hinterhüften liegen mit dem 1. Hinterleibsternit auf gleichem Niveau. Das erste Hinterleibsegment ist vorn gerandet, die folgenden Sternite seitlich. Die Vorderhüfthöhlen sind geschlossen. Die Vorderhüften sind ellipsoid und deutlich voneinander getrennt. Die Mittelhüften haben nur wenig Abstand zueinander, die Hinterhüften berühren sich fast (Abb. 3). Die Beine sind dünn. Die Tarsen sind bei den Hinterbeinen viergliedrig, sonst fünfgliedrig, das vorletzte Glied ohne vorgestreckten Lappen. Die Krallen sind kammartig gezähnt (Abb. 1).

Pseudocistela ceramboides claw.jpg
Abb.1: Kralle Vorderbein
Pseudocistela ceramboides side.jpg
Abb.2: Seitenansicht
Pseudocistela ceramboides under.jpg
Abb.3: Unterseite
Pseudocistela ceramboides head.jpg
Abb.4: Kopf
Pseudocistela ceramboides pronotum.jpg
Abb.5: Brustschild

Biologie

Die Larven entwickeln sich im Mulm und faulendem Holz verschiedener Laubbäume, vor allem in Eichenwäldern. Die adulten Käfer sind nachtaktiv und fliegen gerne Lichtquellen an.

Verbreitung

Die europäische Art ist in nord-südlicher Richtung von Norwegen, Schweden und Finnland bis nach Italien verbreitet, in Ost-West-Richtung ist das Verbreitungsgebiet sehr beschränkt. Als Ostgrenze werden Ungarn, Polen, die Baltischen Staaten und Finnland angegeben, die Art fehlt jedoch in Tschechien der Slowakei sowie in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens. Im Westen liegen die Schweiz, Frankreich und die Beneluxstaaten bereits außerhalb des Verbreitungsgebietes, bzgl. Großbritannien ist die Datenlage unsicher.[1] Der Käfer ist lokal häufig.

Literatur

  • Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde (Hrsg.), Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 8. Teredilia Heteromera Lamellicornia, Elsevier, Spektrum, Akad. Verl., München 1969, ISBN 3-8274-0682-X. 

Einzelnachweise

  1. a b Pseudocistela ceramboides bei Fauna Europaea. Abgerufen am 11. Januar 2011

Weblinks

 Commons: Pseudocistela ceramboides – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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