- Quem pastores laudavere
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Quem pastores laudavere ist ein lateinisches, kirchliches Weihnachtslied im Wechselgesang, dem Quempas. Von den ersten beiden Silben des Liedes leitet sich auch der Begriff Quempas als Synonym für den vor allem in Deutschland und Böhmen beliebten, mittelalterlichen weihnachtlichen Wechselgesang ab.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ältesten bekannten Aufzeichnungen des Liedes finden sich um 1460 im Hohenfurter Liederbuch des Klosters Hohenfurth in Böhmen, 1541 in Prag und 1555 in Valentin Trillers in Breslau erschienenem Schlesisch Singebüchlein. Von ihm stammt auch die Melodie.
Es fand Eingang in zahlreiche Gesangbücher ab dem 16. Jahrhundert und erfuhr viele Bearbeitungen, u. a. 1567 von Johann Leisentritt, 1607 von Michael Praetorius und 1627 von Johann Hermann Schein. Als Missale wurde es 1589 von Matthäus Ludecus in Wittenberg niedergeschrieben.
Eine erste deutsche Übersetzung, Den die Hirten lobeten sehre, stammt von Matthäus Ludecus; die im deutschen Sprachraum beliebteste und verbreitetste Textfassung ist die von Paul Gerhardt aus dem Jahr 1667 Kommt und laßt uns Christum ehren. Das Lied ist bis heute Bestandteil des Evangelisches Gesangbuches und wird traditionell sowohl in der Katholischen Kirche wie auch der Evangelischen Kirche in der Christmette gesungen.
Text in lateinisch und deutsch
Lateinischer Text Quem pastores laudavere,
Quibus angeli dixere:
Absit vobis iam timere,
Natus est Rex gloriae.
Nunc angelorum gloria hominibus
Resplendulit in mundo,
Novipartus gaudia virgo Mater produxit,
Et Sol verus in tenebris illuxit.
Christus natus hodie ex virgine.
Sine virili semine est natus Rex.
Ad quem magi ambulabant,
Aurum, thus, myrrham portabant,
Immolabant haec sincere
Leoni victoriae.
Culpae datur hodieremissio
Laetentur homoreus.
Lux de caelo claruit pace iam reparata.
Et genitrix permansit illibata.
Christus natus hodie ex virgine,
Sine virili semine est natus Rex.
Christo Regi Deo nato,
Per Mariam nobis dato,
Merito resonet vere
Laus, honor et gloria.
Magnum nomen Domini, Immanuel,
Quod est: nobiscum Deus.
Redemptori Domino, redempti iubilemus,
Hic est dies et annus iubilaeus.
Pueri, concinnite et psallite,
Voce pia dicite et plaudite.Deutscher Text von Paul Gerhardt 1667 Kommt und laßt uns Christum ehren,
Herz und Sinnen zu ihm kehren!
Singet fröhlich, laßt euch hören,
Wertes Volk der Christenheit!
Sünd’ und Hölle mag sich grämen,
Tod und Teufel mag sich schämen.
Wir, die unser Heil annehmen,
Werfen allen Kummer hin.
Sehet, was hat Gott gegeben!
Seinen Sohn zum ew’gen Leben!
Dieser kann und will uns heben
Aus dem Leid in’s Himmels Freud'.
Seine Seel’ ist uns gewogen,
Lieb’ und Gunst hat ihn gezogen,
Uns, die Satanas betrogen,
Zu besuchen aus der Höh'.
Jakobs Stern ist aufgegangen,
Stillt das sehnliche Verlangen,
Bricht den Kopf der alten Schlange
Und zerstört der Hölle Reich.
Unser Kerker, da wir saßen
Und mit Sorgen ohne Maßen
Uns das Herze selbst abfraßen,
Ist entzwei, und wir sind frei.
O du hochgesegn’te Stunde,
Da wir das von Herzensgrunde
Glauben und mit unserm Munde
Danken dir, o Jesulein!
Schönstes Kindlein in dem Stalle,
Sei uns freundlich, bring uns alle
Dahin, wo mit süßem Schalle
Dich der Engel Heer erhöht!Literatur
- Wilhelm Bäumker (Hg.): Ein deutsches geistliches Liederbuch mit Melodien aus dem XV. Jahrhundert nach einer Handschrift des Stiftes Hohenfurt. Leipzig 1895. Digitalisat
- Burghart Wachinger: Hohenfurter Liederbuch. In: ²VL 4, 1983, Sp. 94-99 & ²VL 11, 2004, Sp. 690.
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