Verfasserlexikon

Verfasserlexikon

Das Verfasserlexikon – Die deutsche Literatur des Mittelalters ist in seiner zweiten Auflage (²VL) das wichtigste Nachschlagewerk der Altgermanistik. Das mittlerweile abgeschlossene Projekt war bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt und wurde im Rahmen des Akademienprogramms finanziert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In ausführlichen, ausschließlich von Experten verfassten Artikeln werden Autoren, anonyme Werke und Werkgruppen unter Berücksichtigung der Textüberlieferung dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der deutschsprachigen Literatur des Hoch- und Spätmittelalters, berücksichtigt werden aber auch in Auswahl lateinische Schriften.

„Der Literaturbegriff des Verfasserlexikons umfasst neben der ‚schönen‘ Literatur auch wissenschaftlich-theoretisches und praktisches Gebrauchsschrifttum, z.B. theologische Traktate, Predigten, Gesundheitslehren, Rechts- und Geschichtsliteratur.“

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Das solitäre Werk erschien von 1977 bis 2008. Es umfasst vierzehn Bände. Die ersten zehn Bände enthalten die Einträge zu Verfassern und anonymen Werken von A bis Z; Band 11 bietet Nachträge und Korrekturen, Band 12 ein Register aller Handschriften. Die Bände 13 und 14 bieten weitere Register.

Die Zentralredaktion des von Kurt Ruh (Bände 1–8) und Burghart Wachinger (ab Band 9) herausgegebenen Werks war bis 2003 an der Universität Würzburg untergebracht, danach in Augsburg und München[1]. Das Lexikon wurde mit Band 14 abgeschlossen[2]. Die verlegerische Betreuung oblag dem Verlag Walter de Gruyter in Berlin.

Die erste Auflage, begründet von Wolfgang Stammler, fortgeführt von Karl Langosch, erschien in fünf Bänden 1933–1955 in Berlin.

Seit 2005 erscheint unter der Herausgeberschaft Franz Josef Worstbrocks ein ergänzendes Nachschlagewerk zum Humanismus 1480–1520.

Inhaltsangabe

Bd. 1: 'A solis ortus cardine' - Colmarer Dominikanerchronist (1978)

Bd. 2: Comitis, Gerhard - Gerstenberg, Wigand (1980)

Bd. 3: Gert van der Schüren - Hildegard von Bingen (1981)

Bd. 4: Hildegard von Hürnheim - Koburger, Heinrich (1983)

Bd. 5: Kochberger, Johannes - 'Marien-ABC' (1985)

Bd. 6: Marienberger Osterspiel - Oberdeutsche Bibeldrucke (1987)

Bd. 7: 'Oberdeutscher Servatius' - Reuchart von Salzburg (1989)

Bd. 8: 'Revaler Rechtsbuch' - Sittich, Erhard (1992)

Bd. 9: Slecht, Reinbold - Ulrich von Liechtenstein (1995)

Bd.10: Ulrich von Lilienfeld – 'Das zwölfjährige Mönchlein' (1999)

Bd.11: Nachträge und Korrekturen (2004)

Bd.12: Handschriftenregister (2006)

Bd.13: Register der Drucke, Sonstigen Textzeugen, Initien (2007)

Bd.14: Register der Personennamen. Werktitel. Bibelstellen (2008)[3]

Siehe auch

Literatur

  • Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon
    Erste Auflage (VL1):
    • Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, herausgegeben und begründet von Wolfgang Stammler, ab Band III herausgegeben von Karl Langosch, Band I bis V, Berlin (bis Band III auch Leipzig), 1933-1955.
    Zweite, völlig neu bearbeitete Auflage (VL2):
    • Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, herausgegeben von Kurt Ruh (federführend bis Band VIII) zusammen mit Gundolf Keil, Werner Schröder, Burghart Wachinger (federführend ab Band IX) und Franz Josef Worstbrock, Band I-XIV, Berlin und New York 1978-2008, Neudruck (Band I-X) 2010; ISBN 3-11-016911-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.dlma.badw.de/index.html
  2. http://www.badw.de/forschung/spr/k_23_dlma/index.html
  3. http://www.badw.de/publikationen/kommissionen_publ/dlma_liste/verfasserlexikon/index.html

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