Querbau

Der Querbau ist ein Abbauverfahren, welches im untertägen Bergbau in mächtigen, steil einfallenden Lagerstätten angewendet wird. Es wurde bereits im Jahr 1749 auf dem Spitaler Bleierzgang in Ungarn durch den Bergverwalter Zipser eingeführt. Das Verfahren wurde auch am Rammelsberg, in den Schieferbrüchen zwischen Rhein und Mosel sowie in unterirdischen Steinbrüchen angewendet.

Grundlagen

Charakteristisch für den Querbau ist die horizontale Aufteilung der Lagerstätte durch Sohlen. Die Gewinnung des Minerals geschieht jeweils von einer Sohle ausgehend von unten nach oben in horizontalen Scheiben (schwebend geführter Abbau). Dazu werden in jeder Bauabteilung, von einer am Liegenden getriebenen Streichstrecke, Querörter aufgefahren. Diese Querörter werden versetzt, so dass bei der Gewinnung des nächsten Abschnittes die Bergleute auf dem Versatz des unteren Abschnittes stehen. Durch die Auffahrung der Querörter erhielt diese Abbaumethode ihren Namen. Der Querbau ist nur in sehr mächtigen und reichen Lagerstätten rentabel.

Das Abbauverfahren

Zunächst wird im Liegenden der Lagerstätte ein saigerer Schacht geteuft. Anschließend werden von diesem Schacht ausgehend mehrere Stecken so aufgefahren, dass sie ins Liegende eingreifen. Von diesen Strecken ausgehend werden dann die Örter aufgefahren. Der Abbau erfolgt in Scheiben von 2 – 3 Meter Mächtigkeit. Da bei diesem Abbauverfahren die anfallenden Berge als Standfläche für die Bergleute dienen, werden sie bereits unter Tage vom Mineral getrennt. Oftmals reichen diese Bergemengen nicht aus, so dass in anderen Abteilungen Querörter für die Bergegewinnung aufgefahren werden. Dazu werden diese Querörter etwa 10 - 12 Lachter in das Gebirge getrieben. Damit dieses Querort tragend erhalten bleibt wird es mit Ausbau oder mit Ankern versehen. Die anfallenden Berge werden in den Abbau transportiert und dort verfüllt. Reichen diese Berge auch nicht aus, werden Berge von über Tage in die Grube gefördert und verfüllt. Die Abförderung des Minerals zur untersten Sohle erfolgt über Rolllöcher. Einlagerungen von taubem Gestein werden in der Regel umfahren und ein neuer Querbau angesetzt.

Der Versatz

Bei diesem Abbauverfahren ist der Versatz besonders notwendig. Er wird deshalb schichtweise eingebracht und über den Ausbau abgefangen. Damit sich das Gewicht des Versatzes gleichmäßig verteilt, werden die einzelnen Schichten abgestützt. Somit wird der gesamte abgebaute Raum, bis auf die Rolllöcher, nach und nach mit Bergen gefüllt. Dadurch wandern die Strecken, mit Ausnahme der Grundstrecke, immer weiter nach oben.

Literatur

• Emil Stöhr, Emil Treptow: Grundzüge der Bergbaukunde einschließlich der Aufbereitung. Spielhagen & Schurich Verlagsbuchhandlung, Wien 1892
• Albert Serlo: Leitfaden der Bergbaukunde. Erster Band, Verlag von Julius Springer, Berlin 1869