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Rainbow Warrior III Die Rainbow Warrior III in Hamburg (2011)
Schiffsdaten Flagge Niederlande Heimathafen Amsterdam, NLD Eigner Greenpeace International Bauwerft Maritim Shipyard, Danzig
Fr. Fassmer, BerneBaunummer 4030 Baukosten 23,3 Mio. Euro Bestellung 2. Juli 2009 Kiellegung 10. Juli 2010 Taufe 14. Oktober 2011 Stapellauf 4. Juli 2011 Indienststellung 19. Oktober 2011 Verbleib In Fahrt Schiffsmaße und Besatzung Länge Breite 11,30[1] m Tiefgang max. 5,00[1] m Vermessung etwa 838 BRZ[1] Besatzung 32 Maschine Maschine dieselelektrisch
Caterpillar 3512C und 2 × Caterpillar C18Maschinen-
leistung1425 kW und 383 kW Geschwindigkeit max. 10 kn (19 km/h) Takelung und Rigg Anzahl Masten 2 (54 m) Segelfläche 1.325 m² Geschwindigkeit
unter Segelnmax. 14 kn (26 km/h) Sonstiges Klassifizierungen Registrier-
nummernIMO: 9575383
Die Rainbow Warrior III (deutsch Regenbogenkrieger) ist ein am 14. Oktober 2011 in Dienst gestelltes Hightech-Motorsegelschiff der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die nach 22 Jahren ihre Vorgängerin, die Rainbow Warrior II ersetzt. Diese wurde am 16. August 2011 an die Hilfsorganisation Friendship übergeben. Sie wiederum ersetzt die 1985 versenkte Rainbow Warrior I.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Am 2. Juli 2009 gab Greenpeace International und ihrem damaligen Vorstand Gerd Leipold den Neubau der Rainbow Warrior III bekannt. Sie ist das erste hochseetaugliche Schiff, das Greenpeace komplett neu bauen lässt. Die Baukosten sollen sich auf 23,3 Millionen Euro belaufen.
Am 10. Juli 2010 – 25 Jahre nach dem Bombenanschlag durch den französischen Auslands-Nachrichtendienst (DGSE) auf das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior I im Hafen von Auckland, Neuseeland – begannen die Arbeiten an der Schiffskonstruktion mit der Kiellegung auf der Maritim Shipyard in Danzig, Polen. Als Teil der Kiellegungszeremonie legte Pete Wilcox, Kapitän der Rainbow Warrior I zur Zeit des Anschlags, zum Andenken an den dabei ertrunkenen portugiesischen Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira einen Kranz nieder.[2] Die sieben Segmente der in Sektionsbauweise entstandenen Schiffshülle wurden einzeln in der Schiffsbauhalle umgedreht gefertigt. Danach wurden sie im Freien zunächst gedreht und dann zusammengesetzt. Es entstand eine 340 Tonnen schwere, 57,92 Meter lange und 11,30 Meter breite Rumpfhülle.
Der Rohbau wurde auf der Maritim Werft in Danzig auf einem Ponton fixiert und zu Wasser gelassen, um sodann per Schleppbooten in rund zwei Tagen auf die Fassmer-Werft nach Motzen[3], Ortsteil der Gemeinde Berne im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch, überstellt zu werden, wo sie mit einem Motor versehen wird, eine Innenausstattung und einen Außenanstrich erhält.[4][5] Die Rainbow Warrior III wurde am 4. Juli 2011 zum ersten Mal auf der Unterweser zu Wasser gelassen.[6]
Das Segelschiff wurde im Oktober fertig- und in Dienst gestellt. Die Schiffstaufe erfolgte am 14. Oktober 2011 in Berne–Motzen zusammen mit der Feier zum 40-jährigen Bestehen von Greenpeace. Taufpatin war Melina Laboucan Massimo von der Cree First Nation aus Alberta, Kanada. Am 19. Oktober 2011 lief das Schiff zur Jungfernfahrt aus. Am 20. Oktober 2011 kam es am Hamburger Hafen an. Auf der Elbe wurde sie von dem Schiff von Greenpeace-Deutschland, der Beluga II, und der Greenpeace-Schlauchbootflotte in Empfang genommen. Am darauffolgenden Tag erfolgte eine Zeremonie mit Flaggenübergabe und Führung über das neue Schiff für akkreditierte Journalisten. Am 22. und 23. Oktober 2011 konnte das Schiff von der Öffentlichkeit besichtigt werden (Open Ship).
Am 25. Oktober 2011 soll die Rainbow Warrior III nach Amsterdam verabschiedet werden.[7] Weitere Ziele sind Kopenhagen, London und Amerika.
Fundraising
Das Schiff wurde über eine sehr aufwändige Flash-Website nach dem Prinzip des Crowdfunding finanziert, auf der man beinahe jedes einzelne Teil „kaufen“ und ggf. den Kauf bzw. die Spende jemandem widmen kann. Die Spender werden auf einer Tafel an Bord des fertigen Schiffes genannt.[8][9] Die Kampagne wurde von insgesamt 100.000 Einzelspendern unterstützt.
Einsatz
Die Rainbow Warrior III soll nach einer Testphase Anfang 2012 weltweit eingesetzt werden. Einer der Schwerpunkte in den kommenden Jahren wird der Kampf gegen die Überfischung der Meere sein. Momentan ist geplant das Schiff vor Südamerika im Bereich Urwaldschutz einzusetzen und dort vor der brasilianischen Küste Frachter mit illegal geschlagenem Tropenholz zu blockieren.
Design und Konstruktion
Das Design zur Rainbow Warrior III stammt von Gerard Dijkstra and Partners aus Amsterdam in den Niederlanden. Das Schiff ist mit zwei aus Aluminium gefertigten Dreiecksrahmen-Masten, einem Helikopterlandeplatz, einem Konferenzraum für 50 Personen, einem Spital und Kränen, die vier Schlauchboote ins Wasser hieven können, sowie Kabinen für 32 Besatzungsmitglieder ausgestattet. Den Hauptantrieb übernehmen Schiffsdieselmotoren mit Abgasreinigung. Die Abwärme der Motoren wird wie bei modernen Schiffen üblich zum Beheizen der Kabinen und zur Warmwasserbereitung dienen. Trinkwasser kann mittels Entsalzungsanlagen direkt aus dem Meer gewonnen werden, die Abwässer werden aufbereitet. Beim Außenanstrich kamen umweltfreundliche Farben zum Einsatz.[10] Die Rainbow Warrior III ist das erste Aktionsschiff, dass von vornherein als Segelschiff konzipiert wurde. Die Höchstgeschwindigkeit unter Segeln soll bei 15 Knoten liegen, unter Motor bei 23 Knoten. 90 Prozent der Fahrten sollen gesegelt werden.[11] Markenzeichen des Motorseglers ist gleich wie bei seinen Vorgängern ein Regenbogen an der Bordwand.
Weblinks
Commons: Rainbow Warrior III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Rainbow Warrior III (Informationen von Greenpeace Deutschland)
- Die Rainbow Warrior III, Podcast von Greenpeace Deutschland über das Schiff, gelesen von Jule Ronstedt
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Greenpeace orders technologically advanced Rainbow Warrier III, Fassmer, Pressemitteilung 07/09 (Englisch)
- ↑ Greenpeace baut Rainbow Warrior III. In: swissmotorboat, Nr. 5 Okt.–Nov. 2010, S. 14–17.
- ↑ http://www.fassmer.de/index.php?id=147
- ↑ Neue "Rainbow Warrior III" in Danzig vom Stapel gelaufen; abgerufen am 18. August 2011
- ↑ Mirja Schneemann: Rainbow Warrior III - Finale in Berne vom 18. November 2010; abgerufen am 18. August 2011
- ↑ "Rainbow Warrior III" in ihrem Element vom 5. Juli 2011; abgerufen am 18. August 2011
- ↑ “Rainbow Warrior III” nimmt den Kampf gegen Umweltsünden auf. dpa-Meldung in Hamburger Abendblatt vom 15. August 2011; abgerufen am 21. August 2011
- ↑ New Rainbow Warrier III, Greenpeace (Französisch/Englisch/Spanisch)
- ↑ Wie Greenpeace den longtail nutzt, um seine neue "Rainbow Warrior" zu bauen., Online Monkey, 22. Februar 2011
- ↑ Rainbow Warrior III - Im Detail, greenpeace.org vom 27. Dezember 2010; abgerufen am 30. August 2011
- ↑ Sandra-Valeska Bruhns: "Rainbow Warrior III": Ein neues Flaggschiff für Greenpeace. Berliner Morgenpost, 22. Oktober 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011.
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