Raphael Gross

Raphael Gross

Raphael Gross (* 1966 in Zürich) ist ein Schweizer Historiker.[1]

Er ist Universitätsprofessor der Geschichte sowie in vielen jüdischen Institutionen leitend tätig. Er ist auch mit einigen Publikationen zur deutsch-jüdischen Geschichte und zum Holocaust hervorgetreten.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeiten

Seine Tätigkeiten umfassen: Reader am Queen Mary Collage der University of London, Honorarprofessor am Historischen Seminar der Universität Frankfurt, Direktor des Leo Baeck Instituts in London (seit 2001), Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt (seit 2006) und Direktor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main (seit 2007).

Beruflicher Werdegang

Von 1986 bis 1990 studierte Raphael Gross Geschichte, Philosophie und Literatur in Zürich, Berlin, Bielefeld und Cambridge. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Franz-Rosenzweig-Institut der Hebräischen Universität Jerusalem und Stipendiat am Hamburger Institut für Sozialforschung. Im Jahr 1995 wurde er Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Er promovierte im Mai 1997 an der Universität Essen mit der Arbeit Carl Schmitt und die Juden. Strukturen einer deutschen Rechtslehre. Von 1997 bis 2001 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Ruhr-Universität Bochum. Von 2001 bis 2006 war er an der University of Sussex tätig, zuletzt als Reader in Geschichte sowie als Leiter des dortigen Zentrums für deutsch-jüdische Studien.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Anständig geblieben. Nationalsozialistische Moral, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010 ISBN 978-3-10-028713-7 (Eine Rezensionsübersicht bei perlentaucher.de)
  • Moralität des Bösen. Ethik und nationalsozialistische Verbrechen, Jahrbuch 2009 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, hrsg. zus. mit Werner Konitzer im Auftrag des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt am Main 2009
  • Die Frankfurter Schule und Frankfurt. Eine Rückkehr nach Deutschland (hrsg. zus. mit Monika Boll), Göttingen 2009
  • Novemberpogrom 1938. Die Augenzeugenberichte der Wiener Library, London (hrsg. zus. mit Ben Barkow und Michael Lenarz), Frankfurt am Main 2008
  • Ignatz Bubis. Ein jüdisches Leben in Deutschland (hrsg. zus. mit Fritz Backhaus und Michael Lenarz), Frankfurt am Main 2007
  • Jüdische Geschichte als Allgemeine Geschichte (zus. mit Yfaat Weiss), Festschrift für Dan Diner zum 60. Geburtstag, Göttingen 2006
  • „Recht und Moral in Deutschland 1945: Das Beispiel Fritz von Hippel“, in: NS-Unrecht vor Kölner Gerichten nach 1945, für die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hrsg. von Anne Klein und Jürgen Wilhelm, Köln 2003.
  • „‚Historikerstreit‘ und ‚Kollektivschuld‘“, in: Michael Behnen (Hrsg.), Lexikon der deutschen Geschichte 1945–1990. Ereignisse, Institutionen, Personen im geteilten Deutschland, Stuttgart 2002, S. 291–292, S. 359
  • Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtslehre, Frankfurt am Main 2000. Als Suhrkamp Taschenbuch mit neuem Nachwort, 2005.
  • „Geschichte und Ethik: Zum Fortwirken der nationalsozialistischen Moral“ (zus. mit Werner Konitzer), in: Mittelweg 36, Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 8 (1999), H. 4, S. 44–67. Nachdruck in: Jakob Tanner, Sigrid Weigel (Hrsg.), Gedächtnis, Geld und Gesetz. Vom Umgang mit der Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges, Zürich 2002, S. 203–230.
  • „‚Jüdisches Gesetz und christliche Gnade‘. Carl Schmitts Kritik an Hans Kelsen“, in: Mittelweg 36, Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 6 (1997), H. 3, S. 79–92.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neue Zürcher Zeitung, 4. Oktober 2010

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