Rathaus (Merkendorf)

Rathaus Merkendorf

Das Rathaus am Marktplatz 1 in der mittelfränkischen Stadt Merkendorf im Fränkischen Seenland ist ein Bau der Spätgotik. Das zweigeschossige Rathaus ist teils aus massivem Sandsteinmauerwerk, teils in abwechslungsreichem Fachwerk gebaut. Die erste Ratssitzung wurde im Jahre 1479 abgehalten.^[1] Über dem wappengeschmückten Portal, welches das Stadtwappen Merkendorfs zeigt, wurde 1933 ein Relief angebracht, das dreigeteilt ist. Es erinnert an den Besuch Kaiser Maximilians I. im Jahre 1506 in der Stadt Merkendorf. In der Mitte des Reliefs sieht man Maximilian I., links davon die Bürger Merkendorfs, die dem Kaiser huldigen, und rechts wurde das Gefolge des Kaisers abgebildet. Auf einer Erinnerungstafel, die ebenfalls am Rathaus angebracht wurde, steht: „Am Montag nach Allerheiligen 1506 ward in dießem Rathaus Kayßer Maximilian bewillkummt.“

Krautbrunnen vor dem Merkendorfer Rathaus

Geschichte

Der jetzige Rathausbau stammt aus den Jahren nach dem Dreißigjährrgen Krieg. Der damalige Bau wurde am 12. März 1648 durch einen Stadtbrand, der durch schwedische Reiterhorden verursacht wurde und dem ein Großteil der Stadt zum Opfer fiel, zerstört.

Das Rathaus stand von 1856 bis 1987 im Privatbesitz. Unter anderem gehörte es der Merkendorfer Brauerei Hellein. Nachdem es die Stadt zurückerworben und einer umfangreichen Sanierung unterzogen hatte, wurde es 1991 zum Rathaus umfunktioniert. Die Stadtverwaltung war bis dato in der Zehntscheune untergebracht. Im selben Jahr wurde auch der Krautbrunnen auf dem Rathausvorplatz eingeweiht. Dieser wurde von einer Ansbacher Künstlerin geschaffen. Er zeigt ein Krautbauernehepaar bei der Arbeit und erinnert so an die jahrhundertealte Krauttradition im Merkendorfer Umland, die nach dem Dreißigjährigen Krieg begann und bis in die 1970er Jahre hinein dauerte.

2006 wurde das Rathaus einer Außensanierung unterzogen, da sich im Fachwerk der Holzwurm eingenistet hatte. Heute ist das Merkendorfer Rathaus ein prägender Baustein des Marktplatzes in der Krautstadt.

Literatur

• Wilhelm Koch: „Sehenswertes Merkendorf - Kleiner Stadtführer“, in: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398–1998, Merkendorf 1998, S. 101–102

Einzelnachweise

1. ↑ Karl Huber: „Die bewegte Geschichte des Rathauses“, in: Festschrift zur Einweihung des Rathauses und des Krautbrunnens - Stadt Merkendorf - 25. Oktober 1991, Merkendorf 1991, S. 7

49.20383810.701656

Koordinaten: 49° 12′ 14″ N, 10° 42′ 6″ O