Rathaus Jüterbog

Rathaus Jüterbog
Das Rathaus vom Markt aus, in der Mitte befindet sich die Gerichtslaube
Gedenktafel am Rathaus
Mauritus_Rathaus_Jüterbog.jpg

Das Rathaus Jüterbog ist das Rathaus der Stadt Jüterbog im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Das Rathaus steht unter Denkmalschutz.[1] Es ist der Sitz des Bürgermeisters und Teile der Stadtverwaltung. Das Rathaus ist mit dem Marktplatz der Mittelpunkt der Stadt Jüterbog.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Rathaus steht auf dem Marktplatz der Stadt Jüterbog. Die Baugeschichte ist nicht eindeutig geklärt. Erstmal erwähnt wurde das Rathaus 1285. Was damals zum Bau des Rathauses führte ist unklar, ebenso welche Vorgängerbauten es gab. Später wurde ein Turm in das Gebäude integriert, 1416 ist die Beschaffung einer Glocke für diesen Turm dokumentiert. Weitere Umbauten und Erweiterung wurden im 15. Jahrhundert vorgenommen, sind aber nicht restlos belegt. Um 1510 wurden die Arbeiten beendet.

Im Jahre 1801 stürzte ein Fiale des Ostgiebels herab und verletzte dabei einen Jungen. Darauf wurden alle Fialen am Rathaus entfernt. 1813 war das Rathaus ein Lazarett für die Verletzen der Schlacht bei Dennewitz. Ab 1816 wurden Räume für die Stadt und das Landgericht abgeteilt. In den Jahren 1849 / 1850 fanden dann größere Umbauen statt. Dabei wurde der Saal im Obergeschoss in Büroräume geteilt. Die barocken Freitreppen wurden entfernt, der Haupteingang wurde in die Gerichtslaube verlegt. Anfang des 20. Jahrhundert wurde das Rathaus restauriert, dabei wurden Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt.

Nach 1945 wurde nur wenig am Rathaus gebaut. Da es Bauschäden gab, wurde die Giebel restauriert, der Ostgiebel 1991 / 1992, der Westgiebel 1992 / 1993. Im Jahr 1999 wurde das Innere umgebaut.

Das Äußere des Rathauses

Das Gebäude ist 39 Meter lang und 16,5 Meter breit. Es ist ein Backsteinbau mit Satteldach. An der Seite befinden sich Ziergiebel. Vor dem Rathaus an der Nordseite hin befindet sich die 10,5 Meter breite und 9,5 Meter tiefe Gerichtslaube. Die Gerichtslaube ist zweigeschossig, das Rathaus hat zwei Geschosse und ein Sockelgeschoss. Im Westen steht ein achteckiger Dachreiter auf dem Dach.

Die Mauern sind schmucklos und aus Backstein im Gotischen Verband (Läufer-Binder-Läufer-Binder) gemauert. Die Giebel sind aufwendig gestaltet. Die Fenster und Portale lassen auf die Nutzung der Räume schließen. Die Fenster sind regelmäßig angeordnet. An der nordöstlichen Ecke befindet sich die Figur des Heiligen Mauritius, der Schutzpatron des Erzbistums Magdeburgs. An der Konsole der Figur befindet sich das Wappen des Stifters Erzbischof Ernst. Der Baldachin und die Figur sind Kopien, die Originale befinden sich im Dammkloster und im Stadtmuseum. In der Nähe der Figur an der Nordseite befindet sich eine Gedenktafel für Widerstandskämpfer im Dritten Reich.

Die Gerichtslaube an der Nordseite des Rathauses ist anders gestaltet als das eigentliche Rathaus. Das Mauerwerk ist im Märkischen Verband (Läufer-Läufer-Binder-Struktur) gehalten.

Das Innere des Rathauses

Der Haupteingang ist heute in der Gerichtslaube an der Nordseite des Rathauses. Das Rathaus ist in zwei Geschosse untergliedert, in beiden befanden sich große Säle. Diese Säle wurden teilweise in Büros umgewandelt. Der Saal im Hauptgeschoss diente früher als Verkaufsraum für die Tuchmacher. Im Oberen Geschoss befindet sich unter anderem die Ratsstube, sie wird auch Bürgermeisterzimmer genannt.

Im Sockelgeschoss befindet sich heute das Tourismusbüro. Der Raum ist mit vier Kreuzrippengewölben ausgestattet, die auf achteckigen Säulen stehen. Um 1849 befanden sich hier die Feuerspritzen. Im Turmbereich liegen vier Räume übereinander, im Hauptgeschoss befand sich früher die Stadtwaage. Im ersten Obergeschoss befand sich das Archiv zur Aufbewahrung von Steuergeldern, im zweiten Obergeschoss war die Rüstkammer.

Unter dem Hauptgeschoss liegt das Sockelgeschoss. Dieses Geschoss, in dem zum Teil Verkaufsräume für Fleischer und Töpfer waren, liegt halb unter der Erde. In diesem Geschoss befindet sich auch der Ratskeller.

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Teltow-Fläming (PDF-Datei; 337 kB)

Literatur

  • Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf, Wernersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3-88462-154-8, Seite 121 – 128
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, Fortgeführt von Ernst Gall, Neubearbeitung besorgt durch die Dehio-Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Brandenburg: bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, 2000, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9, Seite 486 - 488

Weblinks

 Commons: Rathaus Jüterbog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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