- Schlacht bei Dennewitz
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Schlacht bei Dennewitz Teil von: Befreiungskriege
Französischer Vormarsch auf BerlinDatum 6. September 1813 Ort Dennewitz, Brandenburg Ausgang Preußischer Sieg Konfliktparteien Frankreich
Sachsen
RheinbundstaatenPreußen Befehlshaber Marschall Michel Ney Nordarmee:
III. Armeekorps Bülow
IV. ArmeekorpsTauentzienTruppenstärke 60.000 Mann
186 Kanonen41.000 Mann
124 KanonenVerluste 9.000 Tote und Verwundete
14.000 Gefangen
53 Kanonen10.500 Tote und Verwundete Schlachten der Befreiungskriege (1813–1815) Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Nettelnburg – Bautzen – Reichenbach – Luckau – Haynau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Paris
Sommerfeldzug 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – ParisDie Schlacht bei Dennewitz fand am 6. September 1813 als Teil der Befreiungskriege statt.[1] In ihr besiegten preußische, russische und schwedische Truppen der Nordarmee, die unter dem Oberbefehl des schwedischen Kronprinzen Karl XIV. Johann standen, angeführt von Freiherr von Bülow und Graf von Tauentzien, die französische Armee und die mit ihr verbündeten Sachsen unter Marschall Michel Ney.
Dieser Sieg hinderte Napoléon endgültig daran, nach Berlin vorzudringen. Napoleon verblieb fortan defensiv, was zur Entscheidung in der Völkerschlacht bei Leipzig führte.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Ausgangslage und Vormarsch der Franzosen
Ursprünglich sah Napoleons Konzept vor, die Vereinigung der drei Armeen der verbündeten Mächte, dem Russischen Reich, dem Königreich Preußen und dem Kaisertum Österreich zu verhindern, und sie jeweils getrennt zu schlagen. Nach der Schlacht an der Katzbach und der Schlacht bei Kulm und Nollendorf war dieses Konzept aber nicht mehr umsetzbar. Daher versuchte Napoleon, nun die Eroberung von Berlin zu erreichen. Damit beauftragte er Marschall Michel Ney, nachdem Marschall Charles Nicolas Oudinot in der Schlacht bei Großbeeren am 23. August geschlagen worden war.
Am Morgen des 5. September begann Marschall Ney von Wittenberg aus seinen Marsch auf Berlin. Dafür standen ihm drei Armee- und ein Kavalleriekorps zur Verfügung. An der Spitze der Armee marschierte das Korps Oudinot, dessen Vorhut schon kurz hinter Wittenberg bei Zahna auf die preußische Avantgarde unter Kommando von Dobschütz stieß. Gleichzeitig rückte die Nordarmee unter Führung des Kronprinzen von Schweden, Jean Baptiste Bernadotte, nach der Schlacht von Großbeeren nur zögerlich nach Süden vor.
Gefecht bei Zahna
Bei Zahna wurden die Truppen der preußischen Vorhut umfasst und mit erheblichen Verlusten auf das Gros der Armee zurückgeworfen. Die preußische Hauptmacht ging daraufhin bei Gadegast erneut zum Angriff über, wurde aber wiederum abgewiesen und bis Seyda verfolgt. Das preußische IV. Armeekorps Tauentzien konnte sich unter Verlust von 3.000 Mann nach Jüterbog zurückziehen, während Marschall Ney seine Truppen, ohne aufklären zu lassen, bei Seyda lagern ließ. Die Franzosen planten, am kommenden Tage den Vormarsch in nördlicher Richtung fortzusetzen.
Tauentzien sollte befehlsgemäß einem Kampf selbst mit unterlegenen Kräften nicht ausweichen; allerdings sollte er sich westlich von Jüterbog aufstellen und damit näher an das III. Armeekorps Bülow heranrücken. Dieses sollte am nächsten Morgen bereitstehen, um Ney bei einem Vormarsch in die Flanke fallen zu können bis die Russen und Schweden heran waren.
Mangels Aufklärung wußten die Franzosen jedoch nicht, wo sich die preußische Hauptmacht befand. Marschall Ney befahl den Vormarsch in zwei Kolonnen südlich an Jüterbog vorbei in Richtung Luckau. Das Korps Bertrand sollte nach Dennewitz, das Korps Reynier nach Rohrbeck vorgehen.
Geografische Gegebenheiten des Schlachtgebietes
Das Gelände der Schlacht bildet ein Teil des zur Elbe abfallenden Hochfläche des Flämings. Damit bot die sanftwellige Landschaft der Infanterie potenziell Deckungsmöglichkeiten, der Kavallerie Möglichkeiten zur Attacke und der Artillerie Höhen, auf der sie sich postieren konnte.
Verlauf der Schlacht
Die Spitze des Korps Bertrand unter Henri-Gratien Bertrand hatte schon Dennewitz erreicht, als sie quer vor sich die Marschkolonne von Tauentzien sah. Auch dieser hatte den Gegner bemerkt und haltgemacht. In der sich anbahnenden Schlacht, in der Bülow plangemäß von der westlichen Flanke her eingriff, standen ca. 40.000 Mann auf preußischer Seite den ca. 70.000 Mann auf französischer Seite gegenüber.
Tauentzien ließ seine Geschütze in drei Batterien auffahren und eröffnete das Artilleriegefecht. Die Infanterie nahm Aufstellung zum Gefecht. Gegen 11 Uhr begann der Angriff der französischen Division Fontanelli gegen den linken Flügel der preußischen Aufstellung.
Tauentzien ließ seine Landwehr zum Gegenstoß antreten, diese gingen aber alsbald wieder zurück. Die anmarschierende Spitze des Korps Bülow hielt die Franzosen von der Verfolgung der Landwehr ab. Tauentzien rettete diese schwierige Situation durch eine erfolgreiche Attacke von acht Schwadronen seiner Kavallerie, die bis in das zweite Treffen der französischen Infanterie eindringen konnten und Unordnung in die französischen Reihen brachten. Damit gewann die Infanterie Tauentziens Zeit, sich neu zu ordnen und Munition zu fassen.
Nun griff das III. Armeekorps Bülow bei Niedergörsdorf ein. Da man die Franzosen schon geschlagen glaubte, stürmte ihre Infanterie in auseinandergezogenen Bataillonskolonnen gegen die bereitstehende Division Morand. In der Folge wurden sie mit starkem Feuer zurückgeschlagen.
Die Franzosen bezogen nun eine neue Position hinter einer starken Geschützlinie. So kam es zu einem Artilleriekampf. Generalleutnant August von Thümen versuchte nun die rechte Flanke der Franzosen zu umgehen, was auch gelang. Wegen dieser Umfassung zog die Division Morand den rechten Flügel ab. Das überlegene Artilleriefeuer der Preußen und die Umgehung des rechten Flügels zwangen Morand zum Rückzug auf Rohrbeck.
Alliierte Kommandostruktur im HerbstfeldzugXXXXX
Oberstes Hauptquartier
(Schwarzenberg)XXXX
Nordarmee
(Bernadotte)
110.700 MannXXXX
Böhmische Armee
(Schwarzenberg)
254.300 MannXXXX
Schlesische Armee
(Blücher)
105.000 MannXXXX
Österreicher
(Schwarzenberg
127.000 MannXXXX
Russen/Preußen
Barclay
130.000 MannXXX
RussenXXX
ÖsterreicherXXX
PreußenXXX
PreußenXXX
PreußenXXX
ÖsterreicherXXX
RussenXXX
PreußenXXX
SchwedenXXX
GardeXXX
RussenXXX
Russen
Quelle:[2]Aufstellung der preußischen Truppen, gegen MittagArmeekorps Gattung Regiment Stärke IV. Armeekorps: GL Tauentzien Infanterie 3. Reserve Infanterieregiment 3 Bataillone IV. Armeekorps: GL Tauentzien Infanterie 1. Schlesische Landwehr Infanterieregiment 3 Bataillone IV. Armeekorps: GL Tauentzien Infanterie 1. Kurmärkische Landwehr Infanterieregiment 2 Bataillone IV. Armeekorps: GL Tauentzien Infanterie 2. Kurmärkische Landwehr Infanterieregiment 3 Bataillone IV. Armeekorps: GL Tauentzien Infanterie 5. Kurmärkische Landwehr Infanterieregiment 3 Bataillone IV. Armeekorps: GL Tauentzien Kavallerie 2. Neumärkisches Landwehr Kavallerieregiment 2 Schwadronen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Kavallerie 3. Ostpreußisches Landwehr Kavallerieregiment 4 Schwadronen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Kavallerie 3. Pommerisches Landwehr Kavallerieregiment 4 Schwadronen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Kavallerie 3. Russisches Illovaiski Kosakenregiment 4 Schwadronen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Artillerie VI. berittene Batterie 4 Kanonen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Artillerie XI. berittene Batterie 4 Kanonen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Artillerie XXX. Fußbatterie 4 Kanonen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Artillerie XXVII. Fußbatterie 8 Kanonen IV. Armeekorps: GL Tauentzien Artillerie XVII. Fußbatterie 8 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 2. Ostpreußische Grenadiere 1 Bataillon III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 3. Ostpreußisches Infanterieregiment 3 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 4. Reserveinfanterieregiment 1 Bataillon III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 3. Ostpreußisches Landwehrinfanterieregiment 4 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 1. Leibhusarenregimten "Totenkopf" 4 Schwadronen III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 5. Batterie zu Fuß 8 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade Ostpreußische Jäger 1/2 Bataillon III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade 4. Ostpreußisches Landwehrinfanterieregiment 4 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade Infanterieregiment Elbe 2 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade 5. Reserveinfanterieregiment 4 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade Brandenburgisches Dragonerregiment 3 Schwadronen III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade 6. Batterie zu Fuß 8 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 3. Brigade 12. Batterie zu Fuß 8 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 4. Brigade VII. Russische Batterie zu Fuß 12 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade Infanterieregiment Kolberg 3 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade 9. Reserveinfanterieregiment 3 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade 1. Neumärkische Landwehrinfanterieregiment 3 Bataillone III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade Westpreußisches Dragonerregiment 2 Schwadronen III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade 1. Pommerisches Landwehrkavallerieregiment 4 Schwadronen III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade XVI. Batterie zu Fuß 8 Kanonen III. Armeekorps: GL Bülow 6. Brigade XXI. Russische Batterie zu Fuß 6 Kanonen Reservekavallerie 1. Kavalleriebrigade Königin Dragonerregiment 4 Schwadronen Reservekavallerie 1. Kavalleriebrigade 2. Westpreußisches Dragonerregiment 4 Schwadronen Reservekavallerie 2. Kavalleriebrigade 2. Kurmärkisches Landwehrkavallerieregiment 3 Schwadronen Reservekavallerie 2. Kavalleriebrigade 4. Kurmärkisches Landwehrkavallerieregiment 3 Schwadronen Reservekavallerie 2. Kavalleriebrigade Pommerisches Landwehrkavallerieregiment 3 Schwadronen Reservekavallerie Artillerie zu Pferd V. Batterie zu Pferd 8 Kanonen Reservekavallerie 2. Kavalleriebrigade VI. Batterie zu Pferd 4 Kanonen Folgen der Schlacht
Die Preußen verloren ca. 10.500 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen, die Franzosen ca. 23.000 Mann.
Held von Dennewitz
General von Dobschütz, später am 13. Januar 1814 der „Befreier Wittenbergs“, spielte bei dieser Schlachtenfolge eine herausragende Rolle. Er hatte erst einen Monat zuvor, am 4. August 1813, als Befehlshaber das zum IV. Armeekorps Tauentziens gehörende Reservekorps übernommen. Wegen seines großen militärischen Erfolgs nannte man ihn anschließend „Held von Dennewitz“.
Gedenken
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Obelisk in Niedergörsdorf
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Der (ursprüngliche) Tauentzienstein in Dennewitz
Literatur
- Ludwig von Auer: Ueber die Schlachten von Groß-Beeren und Dennewitz. Von einem Augenzeugen. Verlag Hitzig, Berlin 1813.
- Frank Bauer: Dennewitz 6. September 1813 (Geschichte der Befreiungskriege 1813-1814; Heft 2). Potsdam 2003.
- Richard Haedecke: Die Schlacht beri Dennewitz. Ein Sieg Bernadottes; Studie zur Vorgeschichte des 6. September 1813. Verlag Schell & Rentel, Berlin 1916.
- Konrad Lehmann: Die Rettung Berlins im Jahre 1813. Das Feldherrentum Bernadottes, Bülows, Oudinots und Neys im Großbeeren- und Dennewitz-Feldzuge. Kraus Reprint, Vaduz 1965 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1934).
- Barthold von Quistorp: Zweite französische Offensive gegen die Mark und die Schlacht bei Dennewitz (Geschichte der Nord-Armee im Jahre 1813; Bd. 3). Verlag des Militärwochenblatts, Berlin 1865 (Digitalisat).
- Theodor Rehwisch: Dennewitz. 6. September 1813 (Schlachtenbilder der Befreiungskriege; 7). Preussisches Bücherkabinett, Berlin 2005, ISBN 3-938447-07-9 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1912).
- Max Wald: Flämingheft 5 in 6 Auflagen:
- 1. bis 3. Auflage: Aus der Franzosenzeit im Kreise Jüterbog-Luckenwalde; Dahme/Mark, 1926, 1928 und 1937
- 4. bis 6. Auflage: Aus der Franzosenzeit - Großbeeren und Dennewitz; Dahme/Mark, 1940, 1942 und 1943
Weblinks
Commons: Battle of Dennewitz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ R. Braeuner: Geschichte der preußischen Landwehr. Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte, Errichtung und späteren Organisation. LTR-Verlag, Buchholz-Sprötze 1996, ISBN 3-88706-405-4, S. 230–238 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1863).
- ↑ Albert Sidney Britt, Thomas E. Griess: The wars of Napoleon. Square One Publishers, Garden City Park, NY 2003, ISBN 0-7570-0154-8, S. 134
Kategorien:- Schlacht der Koalitionskriege
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