Rathmannsdorfer Schleuse

Rathmannsdorfer Schleuse
Standardplan der Schleusen des Eiderkanals mit Klappbrücke (1794)
Rathmannsdorfer Schleuse
Rathmannsdorfer Schleuse
Reste des alten Schleusentores der Rathmannsdorfer Schleuse

Die Rathmannsdorfer Schleuse ist die dritte Schleuse (Baujahr 1784) von insgesamt sechs Schleusen des ehemaligen Eiderkanals. Eine Sanierung des Bauwerkes mit Ausnahme seines beweglichen Zubehörs erfolgte 1984.[1]

Inhaltsverzeichnis

Standort

Die Rathmannsdorfer Schleuse liegt am Nordrand des Achtstückenberges (23 m) südöstlich des Gutes Rathmannsdorf und nordwestlich des Gutes Projensdorf auf den Ländereien des Gutes Projensdorf, das zur Gemeinde Altenholz gehört. Erreichbar ist die öffentlich zugängliche Anlage über die Kreisstraße K 19. Ein Teilstück des Eiderkanals ist in einer Länge von ca. zwei Kilometer in Richtung Gut Knoop noch erhalten geblieben und durch einen Wanderweg auf der Nordostseite erschlossen.

Bauweise

Unter der Leitung der aus Wilster stammenden Zimmerleute Johann und Hartwig Holler wurde die Schleuse im Jahr 1784 erbaut. Sie war - wie die anderen fünf Schleusen des Eiderkanals - eine Zwei-Kammerschleuse: Die große Kammer (35 m lang und 7,8 m breit) diente dem Schiffsverkehr bei einer Hubhöhe von 2,60 Metern; mittels der kleinen Freikammer (35 m lang und 4,9 m breit) konnte der Wasserstand reguliert werden. Die Schiffskammer nahm Schiffe bis zu 160 Tonnen Ladegewicht auf, wobei das Leeren oder Füllen der Kammer durch Schossen in den Toren etwa fünf Minuten dauerte. Das Öffnen der zweiflügeligen Toren aus Eichenbohlen erfolgte durch Winden.[2]
Die Scheitelhaltung des Eiderkanals und damit seine höchstgelegene Strecke befand sich zwischen der Rathmannsdorfer Schleuse und der Königsförder Schleuse.[3] Zwischen diesen beiden Anlagen floss aus der Eider und der Levensau das für den Kanalbetrieb erforderliche Wasser zu.

Die Wände der Kammern sind aus doppelwandigem Ziegelmauerwerk gemauert, deren Ziegel in Hellingoer (Holland) gebrannt waren. Die Abdeckung des Mauerwerks erfolgte mit Bornholmer Sandstein. Die Scharnierhalterungen der Schleusentore bestanden aus norwegischem Granit.

Im Vergleich zu den anderen Schleusen erhielt die Rathmannsdorfer Schleuse keine Brückenquerung über den Kanal. Die jeweiligen Schiffskammern in Holtenau, Gut Knoop, Königsförde, Kluvensiek und Rendsburg überquerten im holländischen Stil erbaute Klappbrücken, die von der Carlshütte in Büdelsdorf gefertigt waren. Erhalten sind die Brücken in Königsförde und Kluvensiek.

Literatur

  • Kuno Brehm, Gert Uwe Detlefsen, Manfred Jessen-Klingenberg: Schleswig-Holsteinischer Kanal - Der alte Kanal zwischen Nord- und Ostsee. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1991, ISBN 3529053155

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Degn: Eiderkanal. (Schleswig-Holsteinischer Kanal). Vorderseite der öffentlichen Schautafel an der Rathmannsdorfer Schleuse. Aufstellungsjahr 1987.
  2. Schleuse Rathmannsdorf. Rückseite der öffentlichen Schautafel an der Rathmannsdorfer Schleuse. Aufstellungsjahr 1987.
  3. Plan des Holsteinschen Canals zwischen Rendsburg und dem Kieler Fiord nebst dessen Profil. Prag 1808. Abgedruckt in: Jürgen Jensen: Kieler Kanalbrücken. Boyens, Heide 2010, S. 15.
54.38004510.078776

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