- Gut Knoop
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Gut Knoop ist der Name eines Guts, das heute westlich von Kiel-Holtenau in der Nähe des ehemaligen Eiderkanals in der Gemeinde Altenholz am Nord-Ostseekanal liegt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gut wurde 1322 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet im Niederdeutschen so viel wie Knauf oder Buckel. Gründer des Gutes mag der 1322 erwähnte Lupus de Knope (Wulf / Wolf von Knoop) gewesen sein, der das entsprechende Land kurz zuvor erworben hatte. Der Name Wulf / Wolf findet sich heute noch im Wappen der Gemeinde Altenholz wieder: ein an einem Baum hoch springender Wolf.
Knoop befand sich nacheinander im Besitz derer von Knoop, von der Wisch, von Rantzau und von Buchwaldt. Das Gut war also im Besitz von sächsischem Adel, obwohl es nördlich der Levensau und damit im Herzogtum Schleswig lag.
1776 kaufte Heinrich Schimmelmann (1724–1782) der verarmten Familie Baudissin das Gut Knoop ab, um es seiner Tochter Caroline Adelheid Cornelia von Baudissin (1759–1826) als Mitgift bei ihrer Hochzeit mit Heinrich Friedrich Graf von Baudissin (1753–1818) zu überlassen. Gemeinsam mit Gut Emkendorf, das Carolines Schwester Julia von Reventlow mit ihrem Mann Friedrich bewohnte, gehörte Knoop um 1800 zu den kulturellen Zentren Schleswig-Holsteins.
1869 wurde das Gut von den Baudissins an den dänischen Kaufmann Ingward Martin Clausen († 1902 auf Gut Knoop) verkauft.[1] 1903 ging es an den Bremer Tabakkaufmann Heinrich Gerhard Richard Hirschfeld über. Bis heute lebt Familie Hirschfeld auf Gut Knoop.[2]
Gebäude
Das (nicht mehr vorhandene) alte Wasserschloss Knoop („Arx Cnopia“), das im 16. Jahrhundert von den Rantzaus errichtet wurde, war rings von Wassergräben umgeben, die aus der Levensau gespeist wurden. Das Haus hatte ein fensterloses Erd- oder auch „Wassergeschoss“, zwei Stockwerke und auf dem Giebeldach drei Erker auf jeder Seite.[3] Es wurde nach Fertigstellung des Neubaus um 1800 abgerissen und der Wassergraben zugeschüttet.
Das Herrenhaus des Gutes wurde von 1792 bis 1796 nach den Plänen des dänischen Architektens Axel Bundsen im klassizistischem Stil errichtet und mit der Fassade auf den 1784 eröffneten Eiderkanal ausgerichtet und mit einem von Carl Gottlob Horn gestalteten Landschaftspark umgeben, der das Ufer des Eiderkanals mit einbezog. Dank des Schimmelmannschen Vermögens wurde es von Künstlern wie Ludwig Philipp Strack und dem auch auf Emkendorf tätigen Italienern Giuseppe Anselmo Pellicia und Francesco Antonio Tadey reich ausgestattet. Das Gebäude mit dem mächtigen Portikus gehört zu den herausragenden Werken des Klassizismus in Schleswig-Holstein. Der Landschaftspark wurde beim Bau des Nordostseekanals 1895 weitgehend zerstört. Die Ausstattung blieb größtenteils erhalten.
Auf dem Gutsgelände steht auch das sogenannte Teehaus. Es wurde 1910 vom Künstler und Architekten Rudolf Alexander Schröder aus Bremen an einer Stelle errichtet, an der vorher bereits ein hölzerner Pavillon stand. Das auch als Dorisches Tempelchen bezeichnete Gebäude ist 20 m² groß und wurde 2008 für 60.000 Euro renoviert.
Das Gutshaus befindet sich im Privatbesitz; es kann aber nach Anmeldung besichtigt werden. In einigen Räumen finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. Das Teehaus ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann auch für standesamtliche Trauungen genutzt werden.
Knooper Schleuse
Östlich vom Gut Knoop verlief der Eiderkanal mit der − nach der ersten Schleuse in Holtenau − zweiten Knooper Schleuse einschließlich einer im holländischen Stil erbauten Klappbrücke. In ca. 3 km Luftlinie[4] vom Gut befindet sich in nordwestlicher Richtung das sanierte Bauwerk der ehemaligen Rathmannsdorfer Schleuse, die im Gegensatz zur Knooper Schleuse keine Brücke hatte.[5]
Weblinks
Quellen
u.a. Landesarchiv Schleswig-Holstein, Klöster und Güter, Abt. 195: Schleswigsche adlige Güter und Landgemeinden, Abt. 195.45: Knoop, Gut
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Baasch: Neunzig Jahre. Aufzeichnungen aus meinem Leben. In: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Jahrgang 34/1976
- ↑ schleswig-holstein.de
- ↑ Darstellung der alten Wasserburg [1]
- ↑ Topografische Karte Kiel im Maßstab 1:50000, Ausgabe von 1962.
- ↑ Jürgen Jensen: Kieler Kanalbrücken. Boyens, Heide 2010, S. 10-12.
54.37337810.102539Koordinaten: 54° 22′ 24″ N, 10° 6′ 9″ OKategorien:- Gutshof in Schleswig-Holstein
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