- Referateorgan
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Ein Referateorgan (auch Referatezeitschrift) ist ein Werk der Sekundärliteratur, in dem Arbeiten der Primärliteratur durch Sammlung der bibliografischen Daten referiert werden. Außerdem werden meist Abstracte veröffentlicht, die redaktionell oder durch freie Mitarbeiter verfasst werden. Einige Referateorgane berichten auch über Neuerscheinungen und veröffentlichen Rezensionen und allgemeine Bibliografien.
Als das weltweit älteste Referateorgan gilt das Chemische Zentralblatt, das 1830 in Leipzig als Pharmaceutisches Zentralblatt gegründet und 1969 eingestellt wurde. Das Fachinformationszentrum Chemie arbeitet seit 2006 an einer Digitalisierung der 140 Jahresbände.[1] Ein weiteres bereits im 19. Jahrhundert (1868) gegründete Referateorgan war das 1942 eingestellte Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik.
Die Aufgaben von Referateorganen wurden später auch durch Referatedienste übernommen, die die entsprechenden Informationen auf Anforderung kundenspezifisch erstellen. Eine bekannte Form sind die Alert-Dienste.
Bekannte Referateorgane
- Chemisches Zentralblatt (1830–1969)
- Chemical Abstracts (CA) (seit 1907)
- Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik (JFM) (1868–1942)
- Astronomischer Jahresbericht (1900–1969)
- Zentralblatt MATH (seit 1931)
- Mathematical Reviews (seit 1940)
- Referatiwnij Journal Matematika (seit 1945)
- Philosophischer Literaturanzeiger (seit 1948)
- Bibliographie zur Symbolik, Ikonographie und Mythologie (BSIM) (seit 1968)
- Astronomy and Astrophysics Abstracts (1969–2000), Nachfolger von Astronomischer Jahresbericht
- Referatedienst zur Literaturwissenschaft (seit 1969)
- Medienwissenschaft: Rezensionen (seit 1984)
- Internationales Referateorgan zur Skandinavistik (IROS) (seit 1995)
Einzelnachweise
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