Regenhart & Raymann

Regenhart & Raymann

Regenhart & Raymann waren bedeutende k.u.k. Hof- und Kammerlieferanten und eine k.k. priv. Leinen- und Tischzeug-Fabrik aus Freiwaldau, dem heutigen Jeseník. Eine weitere Fabriksniederlage befand sich in Wien.[1]

Geschichte

Aus kleinen Anfängen entstand das Unternehmen mit der Gründung im Jahre 1810 vom Großvater der späteren Inhaber Ernst und Alois Regenhart. 1819 wurde es durch eine Verbindung mit der Familie Raymann, welche die Erzeugung 1822 in Freiwaldau begonnen hatte, erweitert. Bereits 1839 in Wien sowie auf allen folgenden, großen Ausstellungen mit den höchsten Auszeichnungen prämiert, wurde der Firma schon 1845 das ordentliche Landesbefugnis verliehen, mit dem Recht, den kaiserlichen Adler und den Titel k.k. priv. zu führen. Im Jahre 1855 wurde ihr die Auszeichnung zuteil, mit den Lieferungen für den kaiserlichen Hof betraut zu werden, worauf 1859 den Inhabern die Verleihung des Titels "k.k. Hoftischzeuglieferanten" erfolgte. Durch Einführung irischer Appreturmaschinen gelang es auch, die ausländische Konkurrenz in Hemdenleinen und Taschentüchern zu bekämpfen. Die im Jahre 1864 errichtete mechanische Leinenweberei, die erste in Österreich, sowie die Angliederung einer zweiten, großen Fabrik im Jahre 1876 erweiterte das Unternehmen derart, dass es um 1900 zirka 2.500 ständige Arbeiter und außerdem ungefähr 1.000 Personen in häuslicher Nebenbeschäftigung beschäftigte. Die Fabrikate der Firma genossen im In- und Ausland einen guten Ruf.

Nach dem Tod von Alois Regenhart wurde seine Witwe Sophie Regenhart gemeinsam mit Adolph Raymann Inhaber der Firma und erhielten den Hoflieferantentitel.[2] Nachfolgende Inhaber waren Ernst und Alois Regenhart. Zu ihnen gesellten sich später Oskar und Erwin Regenhart sowie Erwin Weiß und Dr. Karl Hielle als Inhaber, die allesamt ebenfalls den Hoflieferantentitel erhielten[3].

An Wohlfahrtseinrichtungen besaß die Firma nebst einer Betriebskrankenkasse, deren Beiträge von dem Unternehmer allein getragen wurden, ein Pensionsinstitut für die Angestellten, sowie Kassen für Alters- und Invalidenunterstützungen der Arbeiter, welche in Verwaltung der Mitglieder stehen und um 1900 über ein Vermögen von über 1,300.000 Österreichische Kronen verfügte.

Einzelnachweise

  1. Regenhart & Raymann. In: Jubiläums-Festnummer der kaiserlichen Wiener Zeitung 1703-1903. Beilage Kommerzieller Teil. Alfred von Lindheim. Druck und Verlag K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 8. August 1903, S. 53, abgerufen am 25. Oktober 2009.
  2. Österreich-Kaiserlicher Hof-Kalender für 1877. Wien. Druck und Verlag der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S. 47.
  3. Handbuch des Allerhöchsten Hofes und des Hofstaates Seiner K. und K. Apostolischen Majestät für 1915. Wien. Druck und Verlag der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. S. 456.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bad Gräfenberg — Jeseník …   Deutsch Wikipedia

  • Fryvaldov — Jeseník …   Deutsch Wikipedia

  • Jesenik — Jeseník …   Deutsch Wikipedia

  • Lázně Jeseník — Jeseník …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Kranner & Söhne — Joseph Kranner Söhne GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1881 Unternehmenssitz Wien Branche Textil Produkte Frottierwaren, Bettwäsche, Haushaltw …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”