Rena (1990)

Rena (1990)

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Rena
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Schiffsdaten
Flagge LiberiaLiberia Liberia
andere Schiffsnamen
  • Andaman Sea
  • ZIM America
Schiffstyp Containerschiff
Rufzeichen A8XJ7[1]
Heimathafen Monrovia
Eigner Daina Shipping Company[1]
Reederei Ciel Shipmanagement S.A.[1]
Costamare Inc.[2]
Bauwerft Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (Kiel, Deutschland)[1]
Baunummer 247
Kiellegung 4. Oktober 1989[1]
Übernahme 1. April 1990[1]
Verbleib Am 5. Oktober 2011 gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
236[1] m (Lüa)
224,50 m (Lpp)
Breite 32,20 m
Tiefgang max. 12,00[3] m
Vermessung 37.209 BRZ / 16.454 NRZ[1]
 
Besatzung 20[3]
Maschine
Maschine 1x Cegielski-Sulzer 8RTA76[1]
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
21.996 kW (29.906 PS)
Geschwindigkeit max. 21 kn (39 km/h)
Propeller 1x Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 47.230[1] tdw
Container 3.351[2] TEU
Sonstiges
Klassifizierungen

American Bureau of Shipping

Registrier-
nummern

IMO: 8806802[1]

Die Rena ist ein Panamax-Containerschiff, das unter der Flagge Liberias fährt. Das Schiff wird von dem griechischen Unternehmen Costamare bereedert und war seit Juni 2011 für fünf Jahre an die Mediterranean Shipping Company verchartert.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau, Indienststellung und Einsatz

Die Rena wurde als ZIM America unter der Baunummer 247 auf der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG in Kiel gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 4. Oktober 1989, die Fertigstellung am 1. April 1990. Die ZIM America wurde als Typschiff der sieben Schiffe umfassenden ZIM-America-Klasse in Dienst gestellt und unter der Flagge Israels für das israelische Unternehmen Zim Integrated Shipping Services in Fahrt gebracht. Später fuhr sie als Andaman Sea unter der Flagge Maltas, bevor sie als Rena unter liberianischer Flagge eingesetzt wurde.

Havarie vor Neuseeland

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Ort der Havarie (Neuseeland)
Ort der Havarie
Ort der Havarie

Am 5. Oktober 2011 gegen 2:20 Uhr Ortszeit lief die Rena, die sich mit 9,60 m Tiefgang auf dem Weg von Napier nach Tauranga an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel befand, auf das etwa 20 km vor Tauranga in der Bay Of Plenty liegende Astrolabe Reef auf. An Bord befanden sich 25 Besatzungsmitglieder, die in Sicherheit gebracht wurden.[4][5] Zum Zeitpunkt der Havarie hatte das Schiff 1368 Container an Bord, die unter anderem mit Holz, Milchpulver, Fleisch und Fisch beladen waren. Weiterhin befanden sich etwa 1500 bis 2000 Tonnen Schweröl in den Treibstofftanks.

Durch die Kollision geriet die Rena in eine Schräglage von etwa 12 Grad; zwei Laderäume wurden geflutet, die Treibstofftanks blieben zunächst unbeschädigt. Aus gebrochenen Rohrleitungen trat jedoch Öl aus.[4][6] Von der Havarie ist unter anderem die Bay of Plenty bedroht.[7] Eine Substanz, die das austretende Öl binden sollte, erwies sich als wirkungslos.[4]

Nachdem am Morgen des 8. Oktober 2011 das australische Bunkerschiff "Awanuia" die Havariestelle erreicht hatte, begannen die Bergungsteams am nächsten Tag mit dem Abpumpen des Treibstoffes. Zudem wurde Schweröl vom beschädigten Tank Nr. 3 in den weiter achtern liegenden Tank Nr. 5 umgepumpt. Wegen des sich verschlechternden Wetters wurde die Containerladung besser gesichert.[4]

In der Nacht zum 11. Oktober 2011 war der Rumpf des Schiffes durch die schlechteren Wetterbedingungen weiter beschädigt worden. Auch das Abpumpen des Schweröls musste unterbrochen werden.[4] Der neuseeländische Umweltminister Nick Smith bezeichnete die drohende Ölpest als die "schlimmste Umweltkatastrophe" in der Geschichte des Landes.[8] Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits 200 bis 300 Tonnen Öl ins Meer geflossen. Spezielle Aufräumteams säuberten die Strände der Bay of Plenty. Sie fanden zahlreiche tote und verölte Seevögel, darunter auch Pinguine.[9] Der Kapitän der Rena war mittlerweile vor dem Gericht in Tauranga angeklagt worden.

Am 13. Oktober wurden die Strände zwischen Mount Maunganui und Maketu Point abgesperrt.[10] Mittlerweile waren etwa 30 Container über Bord gegangen.[4] Bis zum 20. Oktober waren es insgesamt 88.[11]

Bis zum 24. Oktober konnten insgesamt mit 481 Tonnen knapp ein Drittel des im Schiff vorhandenen Treibstoffes abgepumpt werden[12], zum 31. Oktober waren etwa 1000 Tonnen abgepumpt und noch etwa 350 Tonnen befanden sich an Bord.[13]

Maschinenanlage und Antrieb

Das Schiff wurde von einem langsamlaufenden Achtzylinder-Zweitakt-Dieselmotor des Typs Sulzer RTA76 angetrieben, der von dem polnischen Hersteller Cegielski in Lizenz gebaut wurde. Er wirkte direkt auf den Festpropeller und erzeugte bei einer Drehzahl von 98/min knapp 22.000 kW.[3]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Rena (ship, 1990) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k American Bureau of Shipping: ABS Record: "Rena". Abgerufen am 13. Oktober 2011.
  2. a b c Costamare Inc.: Our Fleet. Abgerufen am 13. Oktober 2011.
  3. a b c TradeWinds: Ship Info. Abgerufen am 13. Oktober 2011.
  4. a b c d e f Maritime New Zealand: Tauranga incident page - timeline. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  5. Unglücksfrachter „Rena“ vor Neuseeland evakuiert, Welt Online, 11. Oktober 2011
  6. Neuseeland befürchtet Ölpest an der Küste, Spiegel Online, 9. Oktober 2011
  7. Video footage: Oil spill from the MV Rena, Bay of Plenty Times, 6. Oktober 2011
  8. Fairfax Media: Rena 'worst maritime environmental disaster'. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  9. Minister: schlimmste Umweltkatastrophe in Neuseeland, Deutsche Welle, 11. Oktober 2011
  10. Rena oil spill: Thursday as it happened, tvnz, 13. Oktober 2011
  11. Rena: Booster pump blows out, The New Zealand Herald, 20. Oktober 2011
  12. Scoop News: Maritime NZ - Rena update #49
  13. http://www.scoop.co.nz/stories/AK1110/S00756/rena-update-65.htm

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