René Staar

René Staar

René Staar (* 30. Mai 1951 in Graz) ist ein österreichischer Komponist, Geiger und Dirigent.

Leben

Staar komponierte bereits als Kind erste Stücke. Er besuchte 1962-63 die Östermalms Musikskole Stockholm und studierte Musiktheorie bei Walter Wasservogel. Es schloss sich ein Violinstudium bei Franz Samohyl und ab 1965 ein Studium von Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien an.

1968 absolvierte Staar ein Gaststudium an der Sibelius-Akademie bei Anja Ignatius (Violine) und Izumi Tateno (Klavier). In Helsinki debütierte er auch als Geiger und Pianist. In Wien setzte er seine Ausbildung bei Alfred Uhl (Komposition), Erich Urbanner (Zwölftonmusik) und Francesco Valdambrini (Neue Musik) fort und begann 1972 ein Dirigierstudium bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher. Ab 1977 nahm er Meisterkurse bei Nathan Milsteins in Zürich und absolvierte bei 1981 ein postgraduelles Studium bei Roman Haubenstock-Ramati, weitere Impulse erhielt er durch Leonard Bernstein.

Seit 1974 war Staar Assistent seines Lehrers Franz Samohyl. 1979 gründete er das Trio des Trois Mondes, das bis 1981 existierte. Als Geiger trat er u.a. mit den Wiener Symphonikern auf, unternahm Konzertreisen in die Schweiz, die Niederlande und die USA und spielte mit dem ORF Symphonieorchester die Uraufführung von Robert Schollums Violinkonzert.

Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitete Staar als Solist mit dem Ensemble 20. Jahrhundert zusammen, mit dem er bei einer Konzertreise durch Schweden 1986 seine Komposition Fragmente eines Traumspiels aufführte. Im gleichen Jahr wurde er für seine Komposition Just an Accident? A Requiem for Anton Webern an Other Victims of the Absurd mit dem Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien ausgezeichnet. Seit 1987 war er Mitglied der Wiener Streichersolisten, von 1990 bis 1994 als deren Geschäftsführer.

1987 gründete er mit Eugene Hartzell und Erik Freitag das Ensemble Wiener Collage, das sich der Interpretation zeitgenössischer Werke insbesondere österreichischer Komponisten widmet. 1988 wurde er Mitglied des Orchesters der Wiener Staatsoper. Mit dem Ensemble Wiener Collage führte er 1991 Kompositionen von Mozart und zeitgenössischen Komponisten in Japan und den USA auf.

1994 wurde Staar Gastprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. 1996 trat er erstmals mit dem neugegründeten Klavierquintett Wien-Paris mit dem Pianisten Roger Muraro auf. 1999 wurde das gemeinschaftliche Bühnenwerk Da Capo al Capone von Dieter und Ulrich Kaufmann, Erik Freitag, Georg Amanshauser, Amy Leverenz, Eugene Hartzell und Staar uraufgeführt.

Werke (Auswahl)

  • Das Bühnenwerk: „Fortunes of war“ op.37 (Wien, 1999) (Libretto von Amy Leverenz)
  • Movimientos para Don José Haydn für Kammerorchester Op.8, 1981-83, 1990 (auch für 2 Klaviere)
  • Structures I-VI für Kammerensemble Op.7, 198o-82, revision 1994/ 2001
  • Just an Accident? (A Requiem for Anton Webern and Other Victims of the Absurd) Op-9 (Text von Alan Levy) für Sopran, Erzähler und großes Orchester, 1985
  • Zwei Lieder nach Worten von Else Lasker-Schüler für Sopran und Kammerensemble Op.20 I, 1987-95
  • Bagatellen auf den Namen György Ligeti für Klavier Op.14 Nr. 3a, 1989-96
  • Metamorphosen eines Labyrinths für zehn Solostreicher und Solovioline Op.22a, 1990-95
  • Gemini, Duette-Zyklus Op.24 , 1991-2000
  • La Fontaine du Sang für Solovioline und großes Orchester Op.22b , 1992-2001
  • Versunkene Träume, Sechs Skizzen für Streichquartett Op.22c, 1993
  • Europafanfaren für Blasorchester Op. 28, 1994
  • Cat Music für Flöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Posaune, Tuba, Akkordeon, Klavier und Cello Op.38, 1999-2000
  • Hammabbul für Solisten, gemischten Chor und Orchester op.22g (München, 2003, abendfüllende Neufassung Wien 2008) (Texte : Bibel, synthetische Sprach-und Lautelemente zusammengestellt vom Komponisten und Anna-Maria Adaktylos)
  • "P.B. forever" für Kammerensemble (2009) Op. 14 Nr. 10
  • "Morgengabe" für Cello und Klavier Op. 14 Nr. 9, 2002
  • "Klischees" für großes Orchester Op.22e 1995-2002
  • "Kodai-no-ibuki" für Violine, Shakuhachi, traditionelle Gagaku-Instrumente und Shomyo-Männerchor Op. 30 (1996)

Weblinks


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