- Robert Schlumberger von Goldeck
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Robert Alwin Schlumberger, Edler von Goldeck (* 12. September 1814 in Stuttgart; † 13. Juli 1879 in Bad Vöslau in Niederösterreich) war ein österreichischer Sekthersteller und Unternehmer.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Robert Schlumberger, der in Stuttgart aufwuchs, musste nach dem Tod seines Vaters sein Studium abbrechen. Als Kaufmann arbeitete er in der Champagner-Kellerei Ruinart Père et Fils in Reims in Frankreich, wo er bis zum Kellermeister und Produktionsleiter aufstieg. Auf einer Rheinfahrt lernte er die Wienerin Sophie Kirchner, die Tochter eines Knopffabrikanten, kennen. Da ihre Eltern einer Übersiedlung nach Frankreich nicht zustimmten, übersiedelte Schlumberger 1842 nach Österreich und heiratete Sophie. Mit dem Ziel, hier ebenfalls eine Sektkellerei zu eröffnen, pachtete er vom herrschaftlichen Zehentkeller in Bad Vöslau Weingärten am sogenannten Goldeck im Maital.
Bereits im Folgejahr spezialisierte er sich auf Schaumweine, die er nach der Methode der Champagne erzeugte, und brachte so in Österreich den ersten weißen Schaumwein auf den Markt. In der Folge kaufte auf Grund der Bodenbeschaffenheit in Vöslau die Weingärten in der Riede Goldeggen, wo auch die Reben für den Rotwein, den er ab 1844 produzierte, ausgezeichnet gediehen. Seine Weine bekamen bereits 1845 sowohl in London als auch bei der Wiener Gewerbeausstellung Auszeichnungen. Weitere Medaillen erhielt er 1854 in München, 1855 in Paris, 1861 in London, 1865 in Dublin, 1866 in Wien. 1862 kam der Vöslauer Sparkling, wie er den Schaumwein inzwischen nannte, auf die Weinkarte der britischen Königin Victoria. Auch in Wien wurde Schlumberger zum K.u.k. Hoflieferanten.
Mit dem Namen Vöslauer Goldeck wurde auch eine Cuvée von ihm zum Markenschutz angemeldet. Es ist dies die älteste Weinmarke Österreichs. Schlumberger schickte seinen Vöslauer Goldeck auf der SMS Novara auf Testreisen für den Export. Der Vöslauer Schaumwein fand sogar Eingang in die Literatur.
Von seinem Unternehmen ausgehend gründete er auch zahlreiche Filialen im Ausland, wie 1863 in London oder 1876 in Berlin. Vertretungen hatte er auch in den Vereinigten Staaten. In seiner neuen Heimat in Bad Vöslau war Schlumberger von 1864–1870 Bürgermeister der Gemeinde.[1] Ein Jahr vor seinem Tod im Jahr 1878 wurde Schlumberger noch mit dem Titel Edler von Goldeck in den Adelsstand erhoben.
Das Unternehmen wurde von seinem Sohn Otto Schlumberger von Goldeck (* 25. August 1846 in Wien,† 6. April 1934 in Wien) und dann dessen Sohn, der auch den Namen seines Großvaters Robert Schlumberger von Goldeck führte, weitergeführt.
Die Sektkellerei Schlumberger in Wien und das Weingut in Vöslau wird heute von der Underberg AG betrieben.
Einzelnachweise
Literatur
- E. Lebensaft: Schlumberger von Goldeck Robert Alwin. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 223.
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
- Robert Schlumberger: Weinhandel und Weinbau im Kaiserstaate Österreich 1804−1918. Agrarverlag Wien, 1937.
- Robert Schlumberger: Dreimal Robert Schlumberger. Selbstverlag, Wien, 1964.
Weblinks
- Robert Schlumberger von Goldeck. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Robert Schlumberger von Goldeck im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Schlumberger – Österreichs Traditionshaus höchster Wein- und Sektkultur seit 1842
- Biografie von Robert Schlumberger
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