- Robert Prantner
-
Robert Prantner (* 26. Juni 1931 in Wien; † 10. Dezember 2010[1] in Hinterbrühl) war ein österreichischer Theologe, Gesellschaftsethiker und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Prantner studierte nach seiner Matura 1949 Philosophie und katholischen Theologie sowie der Staatswissenschaften. Mit einer Arbeit über das Völkerrecht und internationale Beziehungen wurde er zum Dr. rer. pol. in Politikwissenschaften und zudem in Theologie promoviert. Er war Ehrendoktor der Sozialwissenschaften.
Er war ab 1955 persönlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter von Julius Raab, Bundeskanzler der Republik Österreich von 1953 bis 1961, später bis 1993 von Nationalratspräsident Alfred Maleta.
Prantner war von 1974 bis 1982 Dozent für Ethik und Gesellschaftslehre an der Philosophisch-theologischen Ordenshochschule der Augustiner-Chorherren in Stift Klosterneuburg. 1982 wurde er auf die Professur für Ethik und Gesellschaftslehre an die Philosophisch-theologischen Hochschule der Zisterzienser im Stift Heiligenkreuz berufen. In den 1990er Jahren war er als Mitglied der Schutzengelbruderschaft im Engelwerk tätig.[2]
1998 wurde er emeritiert. Im selben Jahr löste er mit der Verbreitung antisemitischer Ritualmordlegenden eine Kontroverse aus; ein Strafverfahren wurde nicht eingeleitet.[3] 2002 verbreitete er in der Zeitung Zur Zeit Verschwörungstheorien zum 11. September 2001, in denen er die Terroranschläge den USA und dem Mossad anlastete.[4]
Er war außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Souveränen Malteserordens. 2002 wurde er mit dem Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Seit 1953 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.H.V. Amelungia Wien im ÖCV.
Prantner hat zahlreiche Werke veröffentlicht; 2004 erschienen seine Lebenserinnerungen „Zwischen Ballhausplatz und Vatikan“.
Schriften
- Malteserorden und Völkergemeinschaft, Duncker & Humblot 1974, ISBN 3428032535
- Kreuz und weisse Nelke. Katholische Kirche und Christlichsoziale Partei im Spiegel der Presse (1918-1932), 1983, ISBN 3205022424
- Julius Raab. Ansichten des Staatsvertragskanzlers, Österreichische Staatsdruckerei 1991, ISBN 3704602671
- Leopold Figl: Ansichten, Verlag Österreich 1992, ISBN 370460318X, mit Johannes Kunz (Herausgeber)
- Freimaurerei und Kirche sind unvereinbar, Christiana-Verlag 1998 (6. Auflage), ISBN 3717106333
- Zwischen Ballhausplatz und Vatikan: Hinter den Kulissen des Geschehens, Zur Zeit-Edition, Band 6, 2006, ISBN 3900052085
- Das Kreuz mit den Tafeln: Humorige und satirische Anekdoten, aufgelesen am Straßenrand, Zur Zeit-Edition, Band 10, 2008, ISBN 9783900052126
- Land und Leute – gestern und heute: Alles ist eins, Zur Zeit-Edition, Band 13, 2008, ISBN 9783900052164
- Machtzentrum Vatikan, Zur Zeit-Edition, Band 14, 2010, ISBN 9783900052171
Literatur
- Hans Walther Kaluza, Heribert Franz Köck, Herbert Schambeck: Glaube und Politik: Festschrift für Robert Prantner, Duncker & Humblot 1991, ISBN 3428072618
Einzelnachweise
- ↑ http://www.hochschule-heiligenkreuz.at/
- ↑ Heiner Boberski: Das Engelwerk. Theorie und Praxis des Opus Angelorum. Otto Müller Verlag, Salzburg 1993, ISBN 3-7013-0854-3, S. 251
- ↑ Neues von ganz rechts - Juli 1998, Pressemitteilung der Anti-Defamation League und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes
- ↑ Karl Pfeifer: DDr. Robert Prantner: Verschwörungstheoretiker vom Dienst, haGalil, 18. November 2004
Weblinks
Kategorien:- Publizist
- Autor
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)
- Christlicher Sozialethiker
- Hochschullehrer (Heiligenkreuz)
- Person (Malteserorden)
- Korporierter im CV
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Engelwerk
- Verschwörungstheorie
- Person (Hinterbrühl)
- Österreicher
- Geboren 1931
- Gestorben 2010
- Mann
Wikimedia Foundation.